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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Splittergruppe.«
      »Und was war Roys Aufgabe?«
      »Er hatte keine Ahnung davon. Null. Er sah nicht, was dahintersteckte, wollte es nicht sehen, genauso wenig wie die Waffenfabrikanten. Es war ihnen egal. Alle wollten nur das schnelle Geld.«
      »Und dann?«
      »Wir hatten damals den Typen im Visier, der Roy eingespannt hatte, einen alten Kumpel von ihm namens Gareth Lambert. Inzwischen ist er Geschichte. Außer Landes.«
      Banks kam der Name nicht bekannt vor, weder von der Anrufliste noch aus dem Telefonbuch. Er mochte ihn überlesen haben, es waren so viele, oder Lambert war einer der »unbekannten Namen«. Andererseits: Wenn Gareth Lambert wirklich »Geschichte« war, wie Burgess sagte, dann gab es auch keinen Grund für Roy, seine Nummer zu haben. »Und Roy?«, fragte er.
      »Einer von unseren Leuten hat sich mit ihm in seinem Elfenbeinturm unterhalten.«
      »Und danach?«
      »Kein Signal mehr auf unserem Radar«, erwiderte Burgess. »Also, was auch immer das jetzt zu bedeuten hat - wenn überhaupt -, uns interessiert es nicht. Die Geschichte ist lange aus und vorbei.«
      »Das ist tröstlich zu wissen«, meinte Banks.
      »Erzähl doch mal, was passiert ist!«
      Banks berichtete: von dem seltsamen Anruf bis zum Erhalt des Digitalfotos mitten in der Nacht. Burgess paffte an seiner Zigarre, die Augen zusammengekniffen. Als Banks fertig war, schwiegen beide eine Zeit lang. Im Fernsehen erzielte jemand die Höchstpunktzahl, die Zuschauer jubelten.
      »Könnte ein Streich sein. Kinder«, sagte Burgess schließlich.
      »Hab ich auch schon gedacht.«
      »Oder dir will jemand Angst einjagen. Damit du denkst, dein Bruder ist in Gefahr.«
      »Da bin ich auch schon draufgekommen.«
      »Hast du denn keine Angst?«
      »Doch, natürlich. Aber ich will trotzdem wissen, was mit Roy los ist. Was soll ich denn machen ? Aufgeben und nach Hause fahren?«
      Burgess lachte. »Du? Da lachen ja die Hühner! Was ist mit Entführung? Hast du daran schon gedacht? Wartest du auf die Lösegeldforderung?«
      »Ja«, gestand Banks. »Aber bisher ist noch nichts gekommen.«
      »Was hast du nun vor?«
      »Ich dachte, du könntest mir vielleicht helfen.«
      »Und wie?«
      »Mit dem Handy«, erklärte Banks. »Aus dem könnten wir alles Mögliche herausbekommen. Vielleicht kann man sogar sehen, wer das Bild abgeschickt hat oder wo es gemacht wurde. Ich kenne mich nicht besonders gut aus mit der Technik, aber ich weiß, dass die Computerfreaks eine Menge herausfinden können.«
      »Stimmt«, bestätigte Burgess. »Mit DNA, Computern, Internet, Handys und Überwachungskameras ist der normale Polizeibeamte so gut wie überflüssig geworden. Wir sind Dinosaurier, Banksy, zumindest auf der Liste für bedrohte Arten.«
      »Ein ernüchternder Gedanke. Kannst du mir helfen?«
      »Tut mir leid«, sagte Burgess, »aber das ist schon was anderes, als mal eben einen Namen nachzugucken oder eine Datenbankabfrage zu machen. Meine Abteilung hat nicht sehr viel mit den Technikern zu tun. Wir machen mehr mit dem Nachrichtendienst, sammeln Informationen. Es sähe ganz schön komisch aus, wenn ich plötzlich im Labor auftauchen und das Handy ohne Erklärung auf den Tisch legen würde. Die würden nicht eher locker lassen, bis sie Bescheid wüssten. Sorry, Banksy, aber das kann ich echt nicht machen. Ich würde dir raten, zum zuständigen Revier zu gehen. Lass die das machen.«
      Banks betrachtete das Handy. Halbwegs hatte er mit Burgess' Antwort gerechnet, trotzdem war er enttäuscht, fühlte sich allein gelassen. Was sollte er jetzt tun? Er konnte doch nicht zum nächsten Revier gehen. Er hatte nicht nur Sorge, dass Roy in kriminelle Aktivitäten verwickelt war, sondern befürchtete auch, dass er an einer offiziellen Ermittlung im Fall seines verschwundenen Bruders nicht würde teilnehmen dürfen. Er könnte nicht ertragen, mit den Händen in den Taschen zuzusehen. »Gut«, sagte er. »Und du bist dir ganz sicher, dass du keinerlei Ahnung hast, was hier los ist?«
      »Ich schwöre beim Tod meiner Mutter. Dein Bruder ist bereits vor Jahren von unserem Radar verschwunden. Es gab keinen Grund, ihn wieder zu beobachten.«
      »Er wurde beschattet?«
      »In letzter Zeit nicht. Damals haben wir ihn eine Zeit lang überwacht. Wie gesagt, er hat interessante Kontakte. Aber an Roy selbst haben wir schnell das Interesse verloren. Da war nichts mit Waffen oder Terrorismus. Glaub mir,

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