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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ich wüsste es.«
      »Würdest du es mir auch sagen?«
      Burgess grinste. »Vielleicht.«
      Banks holte einen Umschlag hervor und ließ eines der Digitalfotos herausrutschen, damit Burgess es sich ansehen konnte. »Kennst du diese Männer?«, fragte er.
      Burgess nahm das Foto in die Hand und betrachtete es eingehend. »Na, leck mich!«, rief er. »Das darf doch nicht wahr sein! Wo hast du das denn her?«
      Banks erzählte es ihm.
      »Wann wurde es gemacht?«
      »Der Computer sagt, am Dienstag, dem 8. Juni, um 15:15 Uhr.«
      »Aber das war letzten Dienstag!«
      »Wer ist das denn?«
      »Gareth Lambert.«
      »Du hast gesagt, der ist Geschichte.«
      »Das hab ich gedacht. Aber guck hier!« Burgess legte die Aufnahme vor Banks auf den Tisch und zeigte auf den grauhaarigen Mann. »Er hat ein bisschen zugelegt, sein Haar ist grauer geworden, aber er ist es auf jeden Fall.«
      »Ist er verdächtig?«
      »Der? Immer!«
      »Womit hat er zu tun?«
      »Import-Export. Früher jedenfalls. Nette Umschreibung für Schmuggel, wenn du mich fragst. Kennt die Balkan-Route wie seine Westentasche.«
      »Was schmuggelt er?«
      »Was du willst.« Burgess fuhr sich mit der Hand über den rasierten Schädel. »Ach, ich kann's dir genauso gut sagen. Zu seiner Zeit war Gareth Lambert wirklich ein richtiges Stück Scheiße. Nicht von der brutalen Sorte, sondern böse, hinterhältig. Vielleicht ist er ja im Alter milder geworden, obwohl, das bezweifle ich.«
      »Was hat er gemacht?«
      »Es ging nie so sehr darum, was er machte, als wen er kannte. Er war per Du mit den übelsten Burschen in Europa. Verschob Waffen, Drogen, Menschen, alles. Hatte Kontakte zum Militär unten auf dem Balkan - Kosovo, Bosnien kannte die Generäle. Er verschob Medikamente - Morphium, Antibiotika -, manchmal gestreckt. Eine Art Harry Lime, wenn man's recht bedenkt, und fast genauso schwer zu fassen. Immer in Bewegung, immer einen Schritt voraus. Aalglatter Bursche. Wenn er wieder da ist, kannst du darauf wetten, dass er bis zum Hals in irgendwelchen krummen Sachen steckt, und wenn dein Bruder Roy ... hm ...«
      Das beruhigte Banks nicht gerade. »Wer ist der andere Mann auf dem Foto?«
      »Keine Ahnung. Noch nie gesehen. Lambert und seine Leute sind nicht mehr mein Problem. Kann ich das Bild behalten? Ich habe immer noch Kontakte zu den Entscheidungsträgern, ich erkundige mich mal. Es sind noch genug alte Hasen im Yard, die sich freuen zu erfahren, dass Gareth Lambert wieder da ist. Falls sie es nicht schon wissen.«
      »Klar«, sagte Banks. »Ich habe Kopien. Und das Handy?«
      »Das behalt erst mal! Vielleicht brauchst du's noch. Wenn das Bild für dich bestimmt war, könnten ja noch mehr Nachrichten kommen.«
      »Möglich«, meinte Banks und steckte das Handy wieder ein. Annie könnte ihm vielleicht einen Computerexperten besorgen, der das Bild bearbeitete. Dann würde er das Telefon nicht abgeben müssen.
      »Gut«, sagte Burgess. »Ich gehe jetzt besser.«
      Banks fragte sich, ob es richtig gewesen war, alles zu erzählen und Burgess das Foto mit den beiden Männern zu geben. Jetzt war Roys Verschwinden halb offiziell. Es gab kein Zurück mehr, was auch immer geschah. Er war schon so weit gegangen, dass er Disziplinarmaßnahmen zu befürchten hatte: Er hatte den ersten Anruf nicht gemeldet, wohnte in Roys Haus und hatte dessen Computerdateien gelesen. Er meinte, sich auf Burgess' Verschwiegenheit verlassen zu können, aber alles hatte eine Grenze.
      Zumindest konnte Banks auf eigene Faust weiterermitteln. Er hatte bereits eine Liste mit Namen und Telefonnummern erstellt, fast hundert Einträge, konnte sich aber an keinen Gareth Lambert erinnern. Er würde natürlich noch mal nachsehen müssen, aber wenn Lambert wieder auf der Bildfläche war, gab es möglicherweise einen Grund dafür, dass weder er noch Roy einen Nachweis ihrer Kommunikation wünschten.
      »Hör mal«, sagte er zu Burgess, »ich weiß deine Hilfe zu schätzen, aber wenn Roy sauber ist und es eigentlich nichts gibt, was ihn in Verbindung mit kriminellen Machenschaften bringt...«
      »Du willst, dass ich deinen Bruder da raushalte?«
      »Wenn's geht.«
      »Kann ich nicht garantieren«, erklärte Burgess. »Dass Gareth Lambert wie aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht ist, ändert alles. Aber ich verspreche dir, ich tue mein Bestes.«
      »Hältst du mich auf dem Laufenden? Ich wüsste beispielsweise

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