Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes
Möglichkeit, die Fasern zu vergleichen, wenn wir die Kleidungsstücke hätten, aber leider führen uns die Fasern zu keinerlei Kleidungsstücken, die man nicht bei Lewis oder Marks & Spencer kaufen könnte.«
»Sonst noch etwas?«
»Eigentlich nur noch eine Sache.«
McCullen hob die Augenbrauen. »Erzählen Sie bitte!«
»Wir haben an der Rückseite des Kleides Flecken gefunden«, sagte Green und konnte kaum das Lächeln unterdrücken, das seinen breiten Mund verzog. »Es stellte sich heraus, dass es Sperma war, Blutgruppe A, Sekretar, genau wie das Opfer. Natürlich kein schlüssiger Beweis, aber sicherlich interessant.«
McCullen wandte sich an Dr. O'Neill. »Doktor«, sagte er, »gibt es Hinweise auf noch nicht lange zurückliegende sexuelle Aktivitäten des Mädchens?«
»Wie ich schon zu DI Chadwick bei der Obduktion sagte, menstruierte das Opfer zum Zeitpunkt des Todes. Das schließt sexuelle Aktivität natürlich nicht aus, aber die vaginalen und analen Abstriche ergaben keinerlei Hinweise darauf, und das Gewebe weist keine Risse oder Blutergüsse auf.«
»Nahm sie die Pille?«, fragte McCullen.
»Ja, wir fanden Spuren eines oralen Verhütungsmittels.«
»Vielleicht«, warf Chadwick ein, »befriedigte sich unser Mörder ja, indem er auf das Opfer ejakulierte statt in ihm.«
»Oder er hatte sich nicht unter Kontrolle, und es passierte, als er sie erstach. War es viel Sperma, Mr. Green?«
»Nein«, erwiderte Green. »Minimale Spuren. Sagen wir, ungefähr so viel, wie durch Unterhose und Jeans sickert.«
»Was wissen wir also zusammengefasst über unseren Mörder, Mr. Green?«, fragte McCullen.
»Dass er zwischen eins fünfundsiebzig und eins achtzig groß und Linkshänder ist, eine blaue Jeans und ein schwarzes Hemd oder T-Shirt aus Baumwolle trug, dass er Blutgruppe A hat und Sekretar ist.«
»Vielen Dank.« McCullen wandte sich an Enderby. »Ich habe gehört, Sie haben etwas für uns, Sergeant?«
»Es ist nicht viel, Sir«, sagte Enderby, »aber DI Chadwick trug mir auf, das Mädchen zu finden, das in Brimleigh hinter der Bühne die Leute bemalte. Es gibt eine kleine Unsicherheit, was die Blume auf dem Gesicht des Opfers betrifft, ob sie prae oder post martern aufgemalt wurde.«
»Und?«
»Robin Merchant, ein Mitglied der Mad Hatters, sagte zu DI Chadwick, dass er das Mädchen spät am Abend mit einer Blume im Gesicht sah. Ihre Freundin Tania Hutchisan kann sich nicht daran erinnern. Hayes war ebenfalls unsicher. Wenn das Opfer eine Blume im Gesicht hatte, dann fragen wir uns, ob der Mörder sie ihr aus einem bestimmten Grund aufmalte, Sir.«
»Und?«
»Das wissen wir leider noch nicht genau. Die Körperbemalerin war ein bisschen ... na ja, nicht unbedingt dumm, aber sie lebt in ihrer eigenen Welt. Sie konnte sich nicht erinnern, wen sie bemalt hatte und wen nicht. Ich habe ihr Fotos vom Opfer gezeigt, und sie meinte, es zu erkennen. Dann zeigte ich ihr die gemalte Blume, und sie meinte, die könne von ihr stammen, obwohl sie normalerweise keine Kornblumen malen würde.«
»Na, wunderbar«, meinte McCullen. »Haben diese Leute überhaupt noch einen Funken Verstand im Kopf, frage ich mich?«
»Sie haben recht, Sir«, sagte Enderby grinsend. »Es ist sehr frustrierend. Soll ich meine Nachforschungen fortführen?«
McCullen schaute zu Chadwick hinüber. »Stan, dafür sind Sie verantwortlich.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt von Bedeutung ist«, sagte Chadwick. »Ich dachte nur, dass es Rückschlüsse auf eine gewisse Mentalität zulässt, wenn der Mörder so eine Blume malt.«
»Auf einen Verrückten, meinen Sie?«, fragte McCullen.
»Ganz offen gesagt, ja«, entgegnete Chadwick. »Ich will nicht behaupten, unser Mörder hätte es nicht getan, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass es eher ein weiterer linkischer Täuschungsversuch war, ebenso wie das Verbringen der Leiche.«
»Erklären Sie das!«
Chadwick nahm Greens Platz vorne an den Tafeln ein. »Gestern habe ich in London mit Genehmigung der Kollegen von West End Central Rick Hayes befragt, den Promoter des Konzerts. Er hat mich mehrmals angelogen, und als ich ihn damit konfrontierte, gab er zu, das Opfer schon vor dem Konzert gekannt zu haben. Er leugnet jegliche sexuelle Beziehung - und ich muss hinzufügen, dass zwei weitere Personen, mit denen ich sprach, das ebenfalls als
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