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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Auftritt der Stones jemand von einem Hell's Angel erstochen worden. Vage erinnerte er sich noch an andere Vorkommnisse: Das von der Polizei gestürmte Haus in Piccadilly, dessen Besetzer vertrieben wurden, die Krawalle in Nordirland, die von amerikanischen Soldaten ermordeten Frauen und Kinder in My Lai, gewalttätige Antikriegsdemonstrationen, vier von der Nationalgarde erschossene Studenten an der Kent State University.
      Vielleicht war es späte Einsicht, aber damals schien alles schlimmer zu werden und auseinanderzufallen. Es konnte auch sein, dass es schon länger so war und Banks es nur merkte, weil er dabei war, mittendrin. Wäre er in Peterborough geblieben, hätte er die Veränderung des politischen Klimas gar nicht wahrgenommen. Das mit der Karriere im Büro hätte vielleicht geklappt, wenn er Ende der Sechziger in Notting Hill nicht die Kehrseite der Medaille kennengelernt hätte. So hatte er am Ende des ersten Jahres jegliches Interesse an Kostenabrechnung, Industriepsychologie und Handelsrecht verloren.
      Und dennoch konnte Banks sich nicht erinnern, von einem ermordeten Mädchen bei einem Konzert in Yorkshire gehört zu haben. Damals interessierte die Provinz, besonders die im Norden, kaum jemanden im Mittelpunkt des Geschehens; die örtlichen Polizeieinheiten arbeiteten weitaus selbständiger, als es heute der Fall war. Banks fragte sich, ob Enderby recht hatte mit seiner Vermutung, dass Nick Barber den Mord an Linda Lofthouse gemeint hatte. Banks selbst war völlig überzeugt gewesen, dass Barber von Robin Merchant gesprochen hatte, und konnte es immer noch nicht ganz ausschließen. Aber die Neuigkeiten über Linda Lofthouse gaben der Sache ein ganz neues Gesicht, auch wenn der Mord aufgeklärt worden war. War der Mörder noch im Gefängnis? Wenn nicht, konnte er dann etwas mit dem Tod von Nick Barber zu tun haben? Je länger Banks darüber nachdachte, desto stärker war er überzeugt, recht zu haben, egal was Catherine Gervaise sagte. Barber war seiner Meinung nach gestorben, weil er in der Vergangenheit herumstocherte, die ein anderer lieber ruhen lassen wollte.
      Während des Essens stellte Banks fest, dass von Osten Wolken aufzogen. Als er fertig war, begann es zu nieseln. Er zahlte, gab ein wenig Trinkgeld und ging zum Wagen. Bevor er losfuhr, rief er Ken Blackstone in Leeds an und bat ihn, so viel wie möglich über Stanley Chadwick und die Ermittlung im Fall Linda Lofthouse herauszubekommen.
     
     
    * Sonntag, 21. September 1969
     
    Am späten Sonntagnachmittag kam Steve an die Tür und öffnete. Als er Yvonne sah, drehte er sich um und ging zurück ins Haus. »Ich dachte, ich würde dich nicht mehr sehen«, sagte er. »Du hast Nerven, hier aufzutauchen.«
      Yvonne folgte ihm ins Wohnzimmer. »Aber, Steve, das war nicht meine Schuld. Das war McGarrity. Er hat sich mir aufgedrängt. Er ist gefährlich. Das musst du mir glauben. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.«
      Steve sah Yvonne an. »Deshalb bist du sofort zu Daddy gerannt.«
      »Ich war durcheinander. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.«
      »Du hast mir nie erzählt, dass dein Vater Bulle ist.«
      »Du hast auch nicht gefragt. Außerdem, wen interessiert das?«
      »Wen das interessiert? Er hat unsere Privatsphäre verletzt. Er und seine Leute. Wir wurden hochgenommen. Das interessiert uns allerdings! Wir müssen morgen früh vor Gericht erscheinen. Ich bekomme mindestens eine Geldstrafe. Und wenn meine Eltern das herausfinden, bin ich am Arsch. Dann bekomme ich keinen Unterhalt mehr von ihnen. Alles wegen dir.«
      »Aber es war nicht meine Schuld, Steve. Es tut mir leid, wirklich. Ich wusste nicht, dass sie eine Razzia machen würden.« Yvonne trat einen Schritt auf Steve zu und streckte den Arm nach ihm aus.
      Er wich ihr aus und setzte sich in einen Sessel. »Ach, hör bloß auf! Du wusstest doch ganz genau, dass wir hier rumsaßen, kifften und Musik hörten. Ist ja nicht so, dass du nicht oft genug dabei gewesen wärst.«
      Yvonne kniete sich vor ihn hin. »Aber ich habe die doch nicht hergeschickt. Ehrlich nicht. Ich dachte, McGarrity würde verhaftet werden, mehr nicht. Du weißt doch, dass ich niemals etwas tun würde, was dir Ärger macht.«
      »Dann bist du noch dümmer, als ich gedacht habe. Hör zu, es tut mir leid, aber ich möchte nicht, dass du weiter herkommst. Ob du das gewollt hast oder nicht, du hast nichts als Ärger gemacht. Wer weiß, wer nach dir kommt ...«
      Yvonnes

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