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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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bemerkte Templeton. Vielleicht hatte er tatsächlich eine Chance bei ihr. Calvin Soames' Stirn bekam immer tiefere Falten, die sich bis zur Nasenwurzel zogen.
      »Erzählen die Männer Ihnen von ihren Sorgen?«, fuhr Templeton fort, »dass ihre Frauen sie nicht verstehen und sie auf der Arbeit unterfordert sind?«
      Kelly zuckte mit den Achseln. »Manchmal«, sagte sie. »Wenn nicht viel los ist.«
      »Was machen Sie in Ihrer Freizeit?«
      »Weiß nicht. Mit meinen Freundinnen ausgehen.«
      »Aber wohin? Hier in der Gegend gibt es nicht gerade viel, wo man als junges Mädchen hingehen kann, oder? Ist bestimmt nicht gerade aufregend.«
      »Nach Eastvale, zum Beispiel.«
      »Ah, ja. Ich kann mir vorstellen, wie toll so ein Samstagabend in Eastvale ist: schmutzige Witze erzählen, sich volllaufen lassen und sich dann zusammen mit den anderen auf dem Marktplatz die Seele aus dem Leib kotzen. Nein, ich meine, so ein Mädchen wie Sie, für die muss es doch mehr geben, was Besseres. Bestimmt, oder?«
      »Manchmal ist irgendwo Disco oder ein Konzert«, sagte Kelly.
      »Was hören Sie gerne?«
      »Keine Ahnung.«
      »Komm, Sie haben doch bestimmt eine Lieblingsgruppe.«
      Kelly rutschte auf dem Stuhl herum. »Weiß echt nicht. Keane vielleicht.«
      »Ah, Keane!«
      »Kennen Sie die?«
      »Hab schon davon gehört«, sagte Templeton. »Nick Barber hatte echt Ahnung von Musik, nicht?«
      Kelly schien wieder zu verkrampfen. »Er hat gesagt, er mag Musik«, sagte sie.
      »Hat er nicht gesagt, er könnte Sie mitnehmen zu den besten Konzerten in London?«
      »Nee, woher? Ich war noch nie in London.«
      Templeton spürte Winsomes bohrenden Blick von der Seite. Sie hatte die Beine übereinandergeschlagen, das eine zuckte. Es gefiel ihr ganz offensichtlich nicht, wie er die Befragung in die Länge zog und den Augenblick seines Triumphes hinauszögerte. Aber er hatte seinen Spaß. Er bereitete sich auf den Todesstoß vor.
      »Hat Nick Barber Ihnen versprochen, Sie mitzunehmen?«
      »Nein.« Kelly schüttelte den Kopf, Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Warum sollte er das tun?«
      »Aus Dankbarkeit vielleicht?«
      Calvin Soames' Gesicht lief rot an. »Was sagen Sie da, Mann?«
      Templeton überhörte ihn. »Nun, Kelly?«
      »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich habe nur an der Theke mit ihm geredet, wenn er etwas zu trinken bestellt hat. Er war nett und höflich. Das ist alles.«
      »Ach, Schluss damit, Kelly«, sagte Templeton. »Wir wissen zufällig, dass Sie zweimal mit ihm geschlafen haben.«
      »Was -?« Calvin Soames wollte aufspringen, aber Templeton drückte ihn wieder hinunter. »Bleiben Sie bitte, wo Sie sind, Mr. Soames.«
      »Um was geht's hier überhaupt?«, wollte Soames wissen. »Was ist hier los?«
      »Mittwochabend und Freitagnachmittag«, fuhr Templeton fort.
      »Ein kleines Vergnügen am Nachmittag. Allemal besser als der Zahnarzt, würde ich sagen.«
      Kelly weinte, und ihr Vater wurde dunkelrot vor Zorn. »Stimmt das, Kelly?«, fragte er. »Stimmt das, was er sagt?«
      Kelly schlug die Hände vors Gesicht. »Mir wird schlecht«, stieß sie zwischen den Fingern hervor.
      »Ob das stimmt, will ich wissen!«, wiederholte ihr Vater.
      »Ja! Verdammt noch mal, es stimmt!«, sagte sie und funkelte Templeton böse an. Dann sah sie ihren Vater an. »Er hat mich gefickt, Daddy. Ich habe mich ficken lassen. Und es hat mir gefallen!«
      »Du dreckige Schlampe!« Soames holte aus, aber Winsome hielt ihn fest.
      »Keine gute Idee, Mr. Soames«, sagte sie.
      Templeton musterte Soames. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie das noch nicht wussten, Mr. Soames?«, fragte er.
      Der Mann zeigte seine Zähne. »Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich ...«
      »Was hätten Sie?«, hakte Templeton nach und kam ganz nah an Soames heran. »Ihre Tochter verprügelt? Nick Barber umgebracht?«
      »Was?«
      »Sie haben mich verstanden. Ist es so gelaufen? Haben Sie herausgefunden, was Kelly trieb, und dann gewartet, bis sie wieder arbeiten war, hinter der Theke? Dann verließen Sie für kurze Zeit den Pub mit einer Ausrede? Sie gingen zu Barber. Was geschah da? Hat er Sie ausgelacht? Hat er Ihnen gesagt, wie gut Ihre Tochter war? Oder sagte er, sie würde ihm nichts bedeuten, er hätte sie nur gevögelt? War das Bett noch warm vom Sex? Sie schlugen ihm mit dem Schürhaken auf den Kopf. Vielleicht wollten Sie ihn

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