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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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lernte ihn in Brimleigh kennen. Hatte ihn schon vorher ein paar Mal gesehen, als meine Freundin Linda mich zu einem Auftritt der Hatters mitnahm, aber wir hatten uns noch nicht richtig unterhalten, nicht so wie später in Brimleigh. Ich hatte damals einen Freund, der in Paris studierte, aber wir lebten uns auseinander, und Chris war oft in London. Er rief mich an, und irgendwann willigte ich ein, mit ihm essen zu gehen.«
      »Über Brimleigh möchte ich auch noch mit Ihnen sprechen«, sagte Banks. »Wenn Sie sich noch so weit zurückerinnern können.«
      Tania lächelte ihn unergründlich an. »Mit meinem Kopf stimmt noch alles«, sagte sie. »Aber wenn Sie möchten, dass ich so weit in meinem Leben zurückblättere, dann brauchen wir vielleicht einen Kaffee, oder?« Sie setzte die Katze ohne großes Aufhebens zu Boden und ging in die Küche. Das Tier fauchte Banks an und schlich davon. Banks wunderte sich, dass Tania niemand hatte, der ihr das Kaffeekochen abnahm, keine Haushälterin, keinen Diener. Sie war eine Frau voller Überraschungen.
      In der Zwischenzeit sah er sich um. Es war nichts besonders Auffälliges im Zimmer, nur einige modernistische Gemälde an den Wänden, offenbar Originale, und ein alter steinerner Kamin, der an Winterabenden bestimmt eine gemütliche Stimmung verbreitete. Es lief keine Musik, auch entdeckte Banks keine Anlage oder CDs. Nicht einmal einen Fernseher.
      Kurz darauf kehrte Tania mit Kaffeekanne, Bechern, Milch und Zucker auf einem Tablett zurück, das sie auf dem flachen Couchtisch aus Korbgeflecht abstellte. »Wir lassen ihn ein bisschen ziehen, ja? Mögen Sie den Kaffee stark?«
      »Ja«, sagte Banks.
      »Wunderbar.« Tania zündete sich die nächste Zigarette an und lehnte sich zurück.
      »Können wir uns über Brimleigh unterhalten?«
      »Natürlich. Aber soweit ich mich erinnere, wurde der Mann, der Linda tötete, gefasst und kam ins Gefängnis.«
      »Das stimmt«, sagte Banks. »Wo er inzwischen gestorben ist.«
      »Warum ...?«
      »Ich möchte nur ein paar Dinge richtig stellen, mehr nicht. Kannten Sie diesen Mann, Patrick McGarrity?«
      »Nein. Ich hatte ihn ein paar Mal gesehen, als ich mit Linda in einem Haus von Freunden in Leeds war, aber ich habe nie mit ihm gesprochen. Er war ein widerwärtiger Typ. Lief immer auf und ab und grinste so affektiert vor sich hin, als würde er sich insgeheim über alle lustig machen. Wirklich gruselig. Ich nehme an, dass die anderen ihn nur wegen der Drogen ertrugen.«
      »Wussten Sie darüber Bescheid?«
      »Dass er dealte? Das merkte man sofort. Aber nur im kleinen Stil. Selbst die meisten Dealer hatten mehr Klasse als der, und die rochen auch nicht so übel.«
      »Sahen Sie ihn in Brimleigh?«
      »Nein, aber wir waren ja hinter der Bühne.«
      »Die ganze Zeit?«
      »Doch, es sei denn, wir gingen nach vorne in den Pressebereich, um die Bands zu sehen, und natürlich nicht, als Linda im Wald spazieren ging. Aber beim normalen Publikum waren wir nicht, nein.«
      »Ich habe die Akten und Prozessmitschriften gelesen«, sagte Banks. »Sie haben sich offenbar keine Sorgen um Ihre Freundin gemacht, nicht wahr?«
      »Nein. Wir wussten, dass wir nicht die ganze Zeit zusammen sein würden. Linda war klar, dass ich am nächsten Tag nach Paris wollte, und sie sagte mir, sie würde wahrscheinlich bei Freunden in Leeds übernachten, deshalb musste ich mir keine Sorgen machen. Mord war wirklich das Letzte, woran man bei so einem Festival damals dachte. Sie dürfen nicht vergessen, das war noch vor Altamont, das kurz nach den großen Erfolgen von Woodstock und der Isle of Wight stattfand. Alle waren ganz heiß auf Open-Air-Konzerte. Je größer, desto besser.«
      »Das verstehe ich«, sagte Banks. »Haben Sie gesehen, dass Linda mit irgendjemandem länger gesprochen hätte?«
      »Eigentlich nicht. Ich meine, wir haben mit vielen Leuten geredet. Es war so eine Art Party, und ich muss zugeben, dass es total aufregend war, mit den großen Stars rumzuhängen.« Verschämt lächelte Tania Banks an. »Damals war ich noch ein leicht zu beeindruckendes junges Mädchen, wissen Sie. Auf jeden Fall war Linda eine Zeitlang mit den Hatters zusammen, aber das war ja verständlich, oder? Ich meine, schließlich hatte uns Vic die Backstage-Ausweise besorgt, und er war ihr Cousin, auch wenn die beiden sich nicht besonders nahe standen.«
      »Interessierte sich jemand über Gebühr für

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