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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Linda?«
      »Nein. Ich meine, sie wurde an gequatscht, falls Sie das meinen. Linda war ein sehr attraktives Mädchen.«
      »Aber sie verschwand mit niemandem?«
      »Nicht dass ich wüsste.« Tania beugte sich vor und drückte den Stempel der Cafetiere herunter, dann schenkte sie vorsichtig zwei Becher ein. Bei sich selbst gab sie Milch und Zucker hinzu und bot beides Banks an, doch der lehnte ab. »Linda war damals in einer sehr spirituellen Phase, machte Yoga und meditierte, tibetischer Buddhismus und so. Sie hatte es nicht mit Drogen, und ich glaube nicht, dass sie groß was mit Männern am Hut hatte.«
      »Haben Sie selbst gesehen, wie Linda den Pressebereich verließ?«
      »Das nicht, nein, aber sie sagte mir, sie wolle spazieren gehen. Ich wollte nach vorne und mir Led Zeppelin ansehen, und sie meinte, sie bräuchte ein bisschen Ruhe, sie würde später zurückkommen.«
      »Wo war Linda, als Sie sie zum letzten Mal sahen?«
      »Backstage.«
      »War jemand bei ihr?«
      »Mehrere Leute.«
      »Wer?«
      »So genau weiß ich das nicht mehr. Ein paar von den Hatters waren dabei.«
      »Vic Greaves?«
      »Vic war auch irgendwo, aber er hatte nach dem Auftritt LSD genommen und ... keine Ahnung, wo er war. Die meisten gingen nach vorne. Es war total voll da, das weiß ich noch. Die Leute versuchten, irgendwo einen Platz zu finden. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, wer dabei war und wer nicht.«
      »Sie sahen also nicht, wie Linda in Richtung Wald ging?«
      »Nein. Hören Sie, Sie wollen doch nicht andeuten, dass Vic das getan haben könnte, oder? Denn das glaube ich nicht. Vic mag seine Probleme haben, aber er war immer ein lieber Mensch. Das ist er bis heute, er ist nur ein bisschen durcheinander. Der Mörder wurde gefasst, Schluss, aus. An seinem Messer war Lindas Blut. Ich selbst hatte McGarrity schon in Bayswater Terrace mit diesem Messer herumspielen sehen.«
      »Ich weiß«, sagte Banks. »Aber im Prozess blieb er bei der Behauptung, er sei hereingelegt worden, das Messer sei ihm untergeschoben worden.«
      Tania schnaubte verächtlich. »Nur zu verständlich, oder? Ausgerechnet Sie müssten das doch wissen.«
      Banks hatte von McGarritys stümperhaften Versuchen gelesen, sich selbst vor Gericht zu verteidigen, und zweifelte nicht daran, dass der Mann sich selbst der größte Feind gewesen war. Aber wenn Vic Greaves seine Cousine umgebracht hätte, ergäben die späteren Entwicklungen deutlich mehr Sinn, unter anderem der Mord an Nick Barber. Greaves besaß sicherlich eine aggressive Ader, wie er nach Banks' Besuch bewiesen hatte. Vielleicht war Greaves gar nicht so verrückt, wie er sich gab, überlegte Banks. Aber das konnte er Tania nicht sagen. Sie war parteiisch, sie stand auf der Seite ihres Freundes. Banks trank einen Schluck Kaffee. Er war stark und hatte einen kräftigen Geschmack. »Köstlich«, bemerkte er.
      Als Antwort auf sein Kompliment neigte Tania den Kopf und sagte: »Blue Mountain. Jamaika.«
      »Wussten Sie, dass Linda ein uneheliches Kind hatte?«
      »Ja. Sie erzählte mir, dass sie einen Sohn hatte, den sie zur Adoption freigab. Sie war damals erst sechzehn.«
      »Und dass dieser Sohn Nick Barber war?«
      »Nick ... was? Du meine Güte! Nein, das wusste ich nicht. Wie ... ich meine, das ist ja ein unglaublicher Zufall!«
      »Nicht unbedingt«, erwiderte Banks. »Viele Menschen sind adoptiert. Vielleicht entwickelte Nick durch Lindas Gene die Liebe zur Musik, das weiß ich nicht, aber als er herausfand, dass seine leibliche Mutter tatsächlich mit einem der Mad Hatters verwandt war, interessierte er sich natürlich noch stärker für die Band. Als er dann erfuhr, dass sie ermordet worden war, ließ ihm seine journalistische Neugier bestimmt keine Ruhe, und er begann zu recherchieren.«
      »Sie meinen doch nicht, dass es etwas mit dem zu tun hat, was ihm passierte, oder?«
      »Nur insofern, als es ihn auf den Weg brachte, der zu seinem Tod führte. Wenn Linda Lofthouse nicht seine Mutter gewesen wäre, hätte er wohl nicht diesen Artikel geschrieben und das alles herausgefunden. Aber andererseits - vielleicht hätte er es trotzdem getan. Er war ja schon vorher ein Fan der Mad Hatters. Ich finde einfach, dass es ein seltsamer Zufall ist, mehr nicht. Sie waren auch in Swainsview Lodge, als Robin Merchant starb, nicht wahr?«
      »Ja«, bestätigte Tania. Banks war sich nicht ganz sicher, aber er meinte, in ihrer

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