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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Polizei würde Ihnen abnehmen, dass Sie alle im Tiefschlaf im Bett lagen?«
      Die Frage schien Tania zu überraschen, aber sie antwortete, ohne lange zu zögern. »Man hat es uns geglaubt, oder? Unfalltod.«
      »Aber in Wirklichkeit schliefen nicht alle, oder?«, hakte Banks nach. Er fischte im Trüben, hoffte auf einen Treffer.
      Tania sah ihn mit nervösen grünen Augen an. Banks spürte, dass sie versuchte, ihn einzuschätzen und abzuwägen, was er wusste. »Das ist schon lange her«, sagte sie. »Ich weiß es nicht mehr.«
      »Ach, bitte, Tania!«, sagte Banks. »Warum haben Sie alle gelogen?«
      »Um Himmels willen, niemand hat gelogen.« Sie schüttelte den Kopf, zog an der dritten Zigarette. »Ach, was soll's! Es war eben deutlich einfacher so. Keiner von uns hatte Robin umgebracht. Das wussten wir. Warum sollten wir auch? Wenn wir gesagt hätten, dass wir alle im Haus herumliefen, hätte man uns nur noch mehr dumme Fragen gestellt, und wir waren alle ziemlich angeschlagen. Wir wollten einfach unsere Ruhe haben.«
      »Was passierte denn nun wirklich?«
      »Ich weiß es ganz ehrlich nicht. Ich war betrunken, wenn Sie es genau wissen wollen.«
      »Drogen?«
      »Die anderen schon. Ich blieb bei Wodka. Ob Sie's glauben oder nicht, ich habe nie was anderes genommen, nur hin und wieder mal einen Zug von einem Joint. Es war jedenfalls ein großes Haus. Wir waren überall. Selbst wenn man wollte, konnte man nicht immer wissen, wo die anderen waren.«
      »Waren welche draußen beim Swimmingpool?«
      »Weiß ich nicht. Ich jedenfalls nicht. Wenn jemand Robin dort fand, hätte derjenige gewusst, dass es zu spät für ihn war.«
      »Das heißt, Sie ließen ihn einfach im Wasser, bis der Gärtner ihn am nächsten Morgen entdeckte?«
      »Sie drehen mir die Worte im Munde um. Ich behaupte nicht, dass es so war. Ich habe ihn dort nicht gesehen und wüsste auch nicht, dass ihn jemand fand.«
      »Aber es hätte sein können?«
      »Natürlich hätte es sein können, aber was macht das für einen Unterschied, insbesondere heute?«
      »Es hätte ihn jemand hineinschubsen können.«
      »Ach, Herrgott noch mal! Warum sollte man das tun?«
      »Keine Ahnung. Vielleicht war doch nicht alles so rosig, wie Sie behaupten.«
      Tania beugte sich vor. »Hören Sie, jetzt reicht es mir langsam. Sie kommen in mein Haus und sagen mir ins Gesicht, ich würde lügen ...«
      »Ich behaupte nicht, dass Sie lügen. Sie haben bereits zugegeben, die Polizei schon 1970 belogen zu haben. Warum sollte ich Ihnen jetzt glauben?«
      »Weil ich die Wahrheit sage. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum einer von uns Robins Tod gewollt hätte.«
      »Ich versuche nur, die Verbindung zwischen damals und heute zu finden.«
      »Vielleicht gibt es gar keine. Haben Sie schon mal daran gedacht?«
      »Ja, habe ich. Aber versetzen Sie sich mal in meine Lage! Ich habe einen Mord aus dem September 1969, und obwohl der Mörder scheinbar gefasst und verurteilt wurde, bleiben mir Zweifel. Es gibt einen weiteren Todesfall im Juni 1970, damals schnell als Unfall abgetan, aber jetzt erzählen Sie mir, dass damals alle die ganze Nacht im Haus herumliefen; vielleicht sind da ebenfalls Zweifel angebracht. Der kleinste gemeinsame Nenner überall: die Mad Hatters. Nick Barber wollte deren Geschichte aufschreiben, mit besonderem Augenmerk auf Vic Greaves, und er sprach von einem Mord.«
      Tania zog an ihrer Zigarette und dachte nach. »Hören Sie«, sagte sie. »Ich weiß, dass es sich verdächtig anhört, wenn man es so formuliert, aber das ist alles reiner Zufall. Ich war auf der Party, als Robin starb, und meiner Erinnerung nach gab es keinen Streit. Alle hatten ihren Spaß, und das war' s. Wir gingen ins Bett - ich war damals mit Chris zusammen -, aber ich konnte nicht schlafen, es war heiß. Einige bekamen vielleicht Hunger oder so und liefen herum, plünderten den Kühlschrank. Ich meine, ständig Schritte gehört zu haben. Stimmen. Lachen. Vic war wie immer auf einem Trip. Vielleicht gab es sogar Partnertausch. Kam schon mal vor.«
      »Sie haben also nicht die ganze Zeit geschlafen?«
      »Natürlich nicht.«
      »Und Chris Adams war die ganze Nacht bei Ihnen?«
      »Ja.«
      »Also, bitte, Tania!«
      »Nun ja, ich ... ich meine, vielleicht nicht jede Minute.«
      »Sie sind also wach geworden, und er war nicht da?«
      »So war das nicht. Herrgott noch mal, wollen Sie jetzt etwa

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