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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Chris beschuldigen? Was ist bloß los mit Ihnen?«
      »Ob Sie' s glauben oder nicht«, sagte Banks, »aber ich versuche lediglich, die Wahrheit herauszufinden. Vielleicht war es ein Versehen, und jemand alberte mit Robin am Schwimmbecken herum, er rutschte aus und fiel hinein. Ein Unfall.«
      »In dem Fall wäre es doch nicht mehr wichtig, oder? Selbst wenn Robin zu dem Zeitpunkt nicht allein am Pool gewesen wäre. Wenn es eh ein Unfall war, warum ist es dann noch wichtig?«
      »Falls sich jemand durch die Wahrheit bedroht fühlte und Nick Barber ihr nahekam, dann ...« Banks breitete die Hände aus. »Könnte es keine andere Erklärung geben?«
      »Zum Beispiel?«
      »Weiß nicht. Ein Überfall?«
      »Nun, Nicks Laptop und Handy wurden gestohlen, aber das unterstützt nur die Theorie, dass jemand verhindern wollte, dass Nicks Wissen weitergegeben wurde.«
      »Dann vielleicht seine Freundin oder so. Eifersucht. Werden die meisten nicht von jemandem getötet, den sie kennen, der ihnen nahe steht?«
      »Das stimmt schon«, sagte Banks. »Mit dem Thema haben wir uns schon beschäftigt, sogar mit Drogenmissbrauch, aber da hatten wir bisher kein Glück.«
      »Ich verstehe einfach nicht, was die Vergangenheit damit zu tun haben soll. Sie ist vorbei. Urteile wurden gefällt.«
      »Wenn es nur eins gibt, das ich in all den Jahren als Kriminalbeamter gelernt habe«, sagte Banks, »dann, dass die Vergangenheit nie vorbei ist und es völlig egal ist, was für Urteile gefällt wurden.«
     
    Banks war auf dem Rückweg von Tania Hutchison, als zwei uniformierte Constables Calvin Soames ins Präsidium der Western Area in Eastvale brachten. Annie Cabbot ordnete an, Soames in ein leeres Vernehmungszimmer zu befördern, und ließ ihn dort eine Weile schmoren.
      »Wo haben Sie ihn gefunden?«, fragte sie einen der Constables.
      »Bei Helmthorpe im Moor, Ma’am«, erklärte er. »Versteckte sich in einem alten Schäferunterstand. Muss die ganze Nacht da dringehockt haben. Ganz schön am Bibbern war der.«
      »Ist alles in Ordnung mit ihm?«
      »Sieht so aus. Könnte aber nicht falsch sein, ihn vom Arzt untersuchen zu lassen, nur um auf Nummer sicher zu gehen.«
      »Danke«, sagte Annie. »Ich rufe Dr. Burns an. Bis er kommt, will ich mich noch ein bisschen mit Mr. Soames unterhalten.«
      Annie rief Winsome zu sich und bemerkte, dass Templeton sie nervös von seinem Schreibtisch aus beobachtete. »Was ist, Kev?«, rief sie hinüber. »Auf einmal Gewissensbisse? Ein bisschen spät dafür, was?« Sofort bedauerte sie ihre Bemerkung, aber sie hatte eh keine Wirkung auf Templeton. Er zuckte lediglich mit den Achseln und machte mit seinem Papierkram weiter. Annie hätte ihn erwürgen können, aber dann hätte er gewonnen.
      Calvin Soames war durchnässt, sah elend aus und alt. Zumindest war das kahle Vernehmungszimmer geheizt, und der Constable hatte so viel Weitblick besessen, Soames eine graue Decke zu geben, die er sich wie einen Mantel um die Schultern gelegt hatte.
      »Nun, Calvin«, sagte Annie nach einleitenden Worten für die Bandaufnahme, mit denen sie darauf hingewiesen hatte, dass Soames auf die Dienste eines Pflichtverteidigers verzichtete, »was haben Sie so getrieben?«
      Soames sagte nichts. Er starrte vor sich hin, und über seinem Kieferknochen zuckte ein Muskel.
      »Was ist?«, fragte Annie. »Haben Sie Ihre Zunge verschluckt?« Soames schwieg weiter.
      Annie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte die Hände auf den Tisch. »Irgendwann müssen Sie reden«, sagte sie. »Wir wissen sowieso, was passiert ist.«
      »Dann muss ich es Ihnen ja nicht mehr erzählen, oder?«
      »Wir müssen es mit Ihren Worten hören.«
      »Ich habe sie geschlagen. Ich bin durchgedreht und habe sie geschlagen. Mehr müssen Sie nicht wissen.«
      »Warum haben Sie Kelly geschlagen?«
      »Sie wissen, was sie getan hat.«
      »Sie hat mit einem Mann geschlafen, den sie mochte. Ist das so furchtbar?«
      »Das hat der aber anders gesagt.«
      Annie schaute verdutzt. »Wer hat was gesagt?«
      Soames schaute Winsome an. »Die Kollegin weiß, wen ich meine«, sagte er.
      »Er meint Kev Templeton, Chef«, sagte Winsome.
      Annie war schon von allein darauf gekommen. »Was hat Sergeant Templeton gesagt?«, fragte sie.
      »Ich will seine Worte nicht wiederholen«, gab Soames zurück. »Es waren böse, gemeine Sachen. Ekelhafte Sachen.«
      Aha, dachte

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