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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ermordet wurde. Wenn die das da unten mitkriegen, denken die Touristen, hier gäbe es eine Verschwörung, und kommen nicht mehr.«
      »Das wäre aber vielen herzlich egal, Sir«, sagte Winsome. »Vielleicht könnten es sich dann wenigstens wieder ein paar Einheimische leisten, hier zu leben.«
      »Darauf würde ich mich nicht verlassen. Die Immobilienmakler finden immer einen Weg, die Käufer über den Tisch zu ziehen. Egal. Da wir jetzt wissen, wer er ist, können wir endlich seine Verbindungsnachweise prüfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er kein Handy dabeihatte.«
      »Auch wenn er eins hatte, hätte er es in Fordham nicht benutzen können. Kein Empfang.«
      »Ja, aber er hätte nach Eastvale oder so fahren können, um Anrufe zu tätigen.«
      »Und über welches Netz?«
      »Überprüfen Sie alle großen Anbieter.«
      »Aber, Sir -«
      »Ich weiß. Es ist Samstag. Tun Sie einfach, was Sie können, Winsome. Wenn Sie bis Montagmorgen warten müssen, dann ist das eben so. Nick Barber geht nirgendwo mehr hin, und sein Mörder ist sowieso schon längst über alle Berge.«
      »In Ordnung, Sir.«
      Banks dachte kurz nach. Nick Barber - der Name kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wieso. Dann griff er wieder nach dem Telefonverzeichnis und tat das, wobei er unterbrochen worden war.
     
    Annie wartete, bis Kelly sich wieder gefangen und ihre Tränen getrocknet hatte. Sie wollte verhindern, dass sich die junge Frau für ihren Gefühlsausbruch schämte, doch hatte nicht viel Erfolg damit.
      »Es tut mir leid«, sagte Kelly schließlich. »Normalerweise bin ich nicht so. Es ist nur der Schock.«
      »Kannten Sie ihn gut?«
      Kelly wurde rot. »Nein, überhaupt nicht. Wir haben bloß ... na ja, wir haben halt gevögelt, sonst nichts.«
      »Immerhin ...«, sagte Annie und dachte, dass Vögeln doch ziemlich persönlich sei, selbst wenn keine Liebe im Spiel war. Indem Kelly es so bezeichnete, wollte sie das Geschehene klein reden, damit es ihr nicht so weh tat. Wenn man eben noch nackt neben jemandem gelegen hatte, ihn gestreichelt, mit ihm geschlafen und ihm Vergnügen bereitet hatte und derjenige im nächsten Augenblick mit eingeschlagenem Hinterkopf auf dem Fußboden lag, war man noch lange kein Weichei, bloß weil man die eine oder andere Träne vergoss. »Macht es Ihnen was aus, mir davon zu erzählen?«
      »Sie dürfen nur meinem Vater nichts sagen! Der rastet aus. Versprochen?«
      »Kelly, ich benötige Informationen über das 0 ... über Nick. Wenn Sie nicht irgendwie in den Mord an ihm verwickelt sind, haben Sie nichts zu befürchten.«
      »Ich muss nicht vor Gericht erscheinen oder so?«
      »Ich wüsste nicht, warum.«
      Kelly dachte kurz nach. »Eigentlich ist nicht viel passiert«, sagte sie schließlich. Dann blickte sie Annie an. »So was mache ich sonst eigentlich nicht. Ich bin keine Schlampe.«
      »Das behauptet auch niemand.«
      »Für meinen Vater wäre ich eine, wenn er das raus fände.«
      »Was ist mit Ihrer Mutter?«
      »Sie ist gestorben, als ich sechzehn war. Dad hat danach nicht wieder geheiratet. Die beiden ... die Ehe war nicht besonders glücklich.«
      »Das tut mir leid«, sagte Annie. »Aber es gibt keinen Grund, warum Ihr Vater es herausfinden sollte.«
      »Wenn Sie es mir versprechen ...«
      Annie konnte nichts versprechen, würde es auch nicht tun. So wie es momentan aussah, konnte sie sich nicht vorstellen, warum Kellys Geheimnis herauskommen sollte, und Annie wollte ihr Bestes tun, es zu hüten, doch die Lage mochte sich ändern. »Wie kam es dazu?«, fragte sie.
      »Wie ich schon gesagt habe. Er war nett. Im Pub, verstehen Sie. Viele Leute behandeln einen wie Dreck, nur weil man in einer Kneipe arbeitet, aber Nick nicht.«
      »Wissen Sie seinen Nachnamen?«
      »Nein, tut mir leid. Ich hab ihn nur Nick genannt.«
      Heulend rüttelte der Wind am Auto. Kelly schlang die Arme um sich. Sie war nicht viel wärmer angezogen als am Vorabend. »Kalt?«, fragte Annie. »Dann mach ich die Heizung an.« Sie startete das Auto und schaltete die Heizung ein. Kurz darauf beschlugen die Fensterscheiben. »So ist's besser. Erzählen Sie weiter! Sie kamen im Pub ins Gespräch?«
      »Nein. Eben nicht. Mein Vater ist ja immer da. Gestern Abend doch auch. Deswegen konnte ich ... na ja, er beobachtet mich auf Schritt und Tritt. Er ist genau wie alle anderen. Er denkt,

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