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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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müssten Sie doch wissen. Sie waren doch im Haus.«
      »Es ist alles weg, Kelly.«
      Kelly warf Annie einen erstaunten Blick zu. »Jemand hat die Sachen gestohlen? Wurde er deshalb umgebracht? Aber da war doch fast nichts, es sei denn, Nick hatte Geld unter der Matratze versteckt, was ich aber nicht glaube. Durch das Ding hätte man eine Erbse gespürt.«
      »Was hatte er dabei?«
      »Nur ein paar Bücher und einen tragbaren CD-Player mit kleinen Lautsprechern zum Aufstellen. Nicht gerade der beste Sound, aber okay. Er mochte vor allem das alte Zeug, aber er hatte auch ein paar neuere Sachen dabei: Doves, Franz Ferdinand, Kaiser Chiefs. Und einen Computer.«
      »Einen Laptop?«
      »Ja. Einen kleinen. Ich glaube von Toshiba. Er meinte, er bräuchte ihn vor allem, um DVDs zu gucken, aber er hat auch daran gearbeitet.«
      »Was denn?«
      »Er war Schriftsteller.«
      »Was für ein Schriftsteller?«
      »Weiß ich nicht. Er hat mir nichts davon erzählt, und ich habe nicht gefragt. Es ging mich nichts an, oder? Vielleicht schrieb er ja an seiner Autobiographie?«
      Das wäre mit achtunddreißig ein wenig verfrüht, fand Annie, aber andererseits hatten schon jüngere Leute ihre Memoiren vorgelegt. »Hat er ausdrücklich gesagt, er sei Schriftsteller?«
      »Ich hab ihn gefragt, was er in dieser ungemütlichen Jahreszeit hier macht, und er hat gesagt, er bräuchte ein bisschen Ruhe und Abgeschiedenheit zum Schreiben. Ich habe gemerkt, dass er etwas zurückhaltend und verschlossen war, deshalb hab ich nicht weiter nachgehakt. Ich war ja auch nicht hinter seiner Lebensgeschichte her.«
      »Hat er Ihnen vielleicht etwas gezeigt, das er geschrieben hatte?«
      »Nein. Hören Sie, wir haben nur zusammen Curry gegessen, ein bisschen geplaudert und gevögelt. Ich hab doch nicht in seinen Sachen rumgewühlt oder so. Was denken Sie von mir?«
      »Ist ja gut, Kelly, tun Sie mal nicht so unschuldig.«
      Kelly rang sich ein kurzes Lächeln ab. »Wäre wohl eh zu spät, was?«
      »Wie haben Sie verhütet?«
      »Mit Kondomen. Was denken Sie denn?«
      »Wir haben im Haus keine gefunden.«
      »Wir haben alle aufgebraucht. Freitag, na ja, da wollte er noch mal, Sie wissen schon, aber es ging nicht. Wir hatten keine mehr, und es war schon zu spät, um noch nach Eastvale zu fahren. Ich musste zur Arbeit. Und ich hätte es auf keinen Fall ohne gemacht. Ich bin ja nicht vollkommen bescheuert.«
      »Schon gut«, sagte Annie. Nun, da sie Kelly zum Reden gebracht hatte, entpuppte sich das Mädchen als weit weniger schüchtern und schweigsam, als es in der Öffentlichkeit den Anschein hatte. Nun wusste Annie, was es mit dem zerwühlten Bett und den fehlenden Kondomen auf sich hatte. Allerdings schien Raub kaum das Mordmotiv gewesen zu sein. Falls Nick etwas Wertvolles dabeigehabt hätte, hätte er das wohl kaum dem erstbesten Mädchen erzählt, das er im örtlichen Pub aufgegabelt hatte. Warum sollte er überhaupt etwas von Wert hier hergeschafft haben? Es sei denn, er hatte jemanden erpresst. Oder er wollte jemanden auszahlen.
      »Hatte er ein Handy?«
      »Ja. Ein schickes Nokia. Hat ihm aber nichts genutzt. Die funktionieren hier nicht. Man muss nach Eastvale oder Helmthorpe fahren. Total nervig.«
      Annie wusste, dass das Funknetz in den Dales ein Problem war. Es waren neue Funkmasten aufgestellt worden, aber der Empfang war wegen der Hügel noch immer unzuverlässig. Im Cottage gab es keinen Festnetzanschluss - aus einleuchtenden Gründen verfügten die meisten Ferienhäuser nicht über Telefon -, und sowohl Mrs. Tanner als auch Winsome hatten das Telefonhäuschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite bei der Kirche benutzt. »Was machte er für einen Eindruck, als Sie bei ihm waren?«, fragte Annie.
      »Es ging ihm gut.«
      »Er war nicht aufgeregt oder irgendwie deprimiert oder besorgt?«
      »Nein, gar nicht.«
      »Was ist mit Drogen?«
      Kelly zögerte. »Wir haben ein paar Joints geraucht, das ist alles. Was Härteres würde ich nie nehmen.«
      »Hatte er viel Stoff da?«
      »Nein, nur etwas für seinen Gebrauch. Zumindest habe ich keine größere Menge gesehen. Hören Sie, Nick war kein Drogendealer, falls Sie darauf hinauswollen.«
      »Ich will auf gar nichts hinaus«, sagte Annie. »Ich will mir nur eine Vorstellung von Nicks Zustand machen. War er Freitagnachmittag irgendwie verändert?«
      »Nein, mir ist nichts aufgefallen.«
      »Er

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