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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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PIG, Schwein, war mit Blut an Sharon Tates Haustür geschrieben, und im Wohnzimmer des anderen Hauses stand ebenfalls mit Blut DEATH TO PIGS, Tod den Schweinen, an der Wand sowie HEALTHER SKELTER innen an der Kühlschranktür. Das interpretierten die Behörden als fehlerhaftes »Helter Skelter«, ein Songtitel vom White Album der Beatles. Die wenigen Insiderinformationen, die Chadwick zu Ohren gekommen waren, ließen darauf schließen, dass die Polizei nach Mitgliedern eines obskuren Hippie-Kults fahndete.
      Chadwick nahm nicht an, dass die Verbrechen etwas mit dem Mord in Brimleigh gemein hatten. Los Angeles war weit entfernt.
      Doch wenn Leute, die Beatles-Songs hörten und die Polizei als Schweine beschimpften, so etwas in Los Angeles tun konnten, warum nicht auch in England?
      Chadwick hätte die Musiker gern selbst befragt, aber sie lebten weit entfernt in London, Buckinghamshire, Sussex, Irland und Glasgow, manche in kleinen Wohnungen oder möblierten Zimmern, aber erstaunlich viele besaßen Landhäuser mit Swimmingpool oder große frei stehende Häuser in schönen Wohngegenden. Chadwick wäre tagelang auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs gewesen.
      Er hatte gehofft, dass einer der Kollegen, die die Befragungen vornahmen, eine Halbwahrheit oder eine glatte Lüge bemerken würde. Dann hätte Chadwick eine Folgebefragung vorgenommen, egal wie weit er hätte fahren müssen. Doch alle Berichte waren routinemäßig: keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
      Viele der Bands, deren Namen er in Verbindung mit dem Brimleigh-Festival gelesen hatte, spielten dieses Wochenende bei einem Konzert in Rugby: Pink Floyd, The Nice, Roy Harper, die Edgar Broughton Band und die Third Ear Band. Chadwick schickte Enderby nach Rugby, um dort möglicherweise noch etwas herauszufinden. Bei der Aussicht, diese Stars zu treffen, geriet Enderby ganz aus dem Häuschen.
      Zwei der Bands in Brimleigh waren aus der Gegend gewesen.
      Unter der Woche hatte Chadwick bereits kurz in Leeds mit Jan Dukes de Grey gesprochen. Von den langen Haaren und der ungewöhnlichen Kleidung abgesehen, schienen Derek und Mick recht nette junge Männer zu sein. Beide hatten das Festival lange vor dem Mord verlassen. Die Mad Hatters hielten sich zurzeit in London auf, wurden aber Anfang nächster Woche im Norden erwartet, wo sie in Swainsview Lodge wohnen würden, dem Anwesen von Lord Jessop in der Nähe von Eastvale; dort wollten sie für eine geplante Tournee und ein neues Album proben. Chadwick beabsichtigte, dort mit ihnen zu sprechen.
     
    Detective Constable Gavin Rickerd schaffte es erst um halb drei zum Präsidium der Western Area in Eastvale. Um drei sollte Banks der Obduktion von Nicholas Barber beiwohnen, aber vorher wollte er noch unbedingt mit Rickerd sprechen. Banks hatte Annie in Fordharn angerufen, um sich gegenseitig kurz auf den neuesten Stand zu bringen, dann hatten sie sich für sechs Uhr im Queen's Arms verabredet.
      »Kommen Sie rein, Gavin«, sagte Banks. »Wie läuft es bei der Nachbarschaftspolizei ? Startschwierigkeiten?«
      »Viel zu tun. Sie wissen ja, wie das mit neuen Stellen ist, Sir. Aber es macht mir Spaß, echt. Gefällt mir.« Rickerd rückte seine Brille zurecht. Er trug immer noch ein altmodisches Kassengestell, das in der Mitte von einem Klebeband zusammengehalten wurde. Es musste irgendein Modebekenntnis sein, dachte Banks, denn selbst ein armer Constable konnte sich mit Sicherheit eine neue Brille leisten. Da Gavin Rickerd und Mode aber ungefähr so gut zusammenpassten wie Feuer und Wasser, war es vielleicht eher ein Anti- Modebekenntnis. Rickerd trug ein flaschengrünes Cordsakko mit Lederflicken an den Ellenbogen und eine braune Cordhose, die schon bessere Tage gesehen hatte. Sein Krawattenknoten sah unbeholfen aus, der Hemdkragen stand an der linken Seite hoch. Aus der Brusttasche seines Sakkos ragte eine Ansammlung von Stiften und Kugelschreibern. Rickerd war so blass, als würde er unter der Erde leben. Banks fiel wieder ein, dass Kev Templeton seinen Kollegen immer gnadenlos veräppelt hatte. Templeton hatte eine grausame Ader, so viel stand fest.
      »Fehlen Ihnen nicht die ständigen Herausforderungen der harten Polizeiarbeit?«, fragte Banks.
      »Eigentlich nicht, Sir. Ich bin ganz zufrieden damit, wo ich jetzt bin.«
      »Hm, verstehe.« Banks hatte nie so richtig gewusst, wie er mit Rickerd umgehen sollte. Es gab Gerüchte, dass er ein waschechter Trainspotter sei, der bei

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