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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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der eigenen Haustür statt.
      »Wann war das?«
      »Ich hab die Schule im Juli vor zwei Jahren verlassen, da war ich sechzehn. Linda ist im selben Jahr abgegangen. Wir waren fast gleich alt.«
      Achtzehn Jahre und schon ein Kind. Chadwick fragte sich, ob Carol verheiratet war. Sie trug keinen Ehering, doch das musste nichts heißen. Allerdings gab es keine Hinweise auf einen Ehemann. Nun, jedenfalls passte die Altersangabe ungefähr zum Opfer. »Waren Sie befreundet?«
      Carol zögerte. »Ich dachte es zumindest«, sagte sie, »aber seit wir von der Schule abgegangen sind, haben wir uns nicht mehr oft gesehen.«
      »Warum nicht?«
      »Linda wurde im letzten Schuljahr nach Weihnachten schwanger, kurz bevor sie sechzehn wurde.« Carol blickte zu ihrem eigenen Kind hinüber und lachte rau. »Ich hab wenigstens gewartet, bis ich mit der Schule fertig und verheiratet war.«
      »Wo ist der Vater?«
      »Bei der Arbeit. Tom ist kein schlechter Kerl, wirklich nicht.« Dann war Carol also verheiratet. Irgendwie war Chadwick erleichtert. »Ich meinte den Vater von Lindas Kind.«
      »Ach, der. Linda war damals mit Donald Hughes zusammen. Ich dachte halt, Sie wissen schon ...«
      »Haben sie geheiratet, zusammengelebt?«
      »Nicht dass ich wüsste. Linda ... na ja, sie wurde im letzten Schuljahr ein bisschen komisch, falls es Sie interessiert.«
      »Inwiefern?«
      »Wie sie sich anzog. Als wäre es ihr auf einmal egal, wie sie rumlief. Und sie war immer in ihrer eigenen Welt versunken, niemand kam an sie ran. Sie bekam Ärger, weil sie in der Schule nicht aufpasste, dabei war sie gar nicht dumm. Sie hat keinen schlechten Abschluss gemacht, obwohl sie schwanger war. Sie war bloß ...«
      »In ihrer eigenen Welt?«
      »Genau. Die Lehrer wussten nicht, was sie mit ihr machen sollten. Wenn die sich über Linda aufregten, hat sie immer ziemlich clevere Antworten gegeben. Die hatte Nerven. Und im letzten Jahr hat sie aufgehört, mit uns rumzuhängen - verstehen Sie, wir waren mehrere - Linda, Julie, Anita und ich, wir sind samstags immer ins Locarno gegangen, zum Tanzen und um nach anständigen Kerlen Ausschau zu halten.« Carol wurde rot. »Manchmal sind wir später noch ins Le Phonograph gegangen, wenn wir reingekommen sind. Die meisten von uns gingen für achtzehn durch, aber manchmal waren die Türsteher ein bisschen pingelig. Sie wissen ja, wie das ist.«
      »Linda wurde also zu einer Art Einzelgängerin?«
      »Ja. Aber noch, bevor sie schwanger wurde. Sie wurde still. Las viel. Aber keine Schulbücher. Gedichte und so. Und sie liebte Bob Dylan.«
      »Aber Sie und die anderen nicht?«
      »Er ist in Ordnung, finde ich, aber man kann zu seiner Musik nicht tanzen, stimmt's? Und ich verstehe kein Wort von dem, was er singt, falls man das Gesang nennen kann.«
      Chadwick war sich nicht sicher, ob er Bob Dylans Musik schon einmal gehört hatte, auch wenn ihm der Name bekannt vorkam. Daher war er froh, dass es eine rhetorische Frage gewesen war. Tanzen war nicht gerade sein größtes Talent, auch wenn er Janet auf einer Tanzveranstaltung kennen gelernt hatte. Damals schien es ganz gut funktioniert zu haben. »Hatte sie Feinde, oder gab es jemanden, der sie überhaupt nicht mochte?«
      »Nein, nichts dergleichen. Linda konnte man nicht hassen. Wenn Sie sie gekannt hätten, dann wüssten Sie, was ich meine.«
      »War sie jemals in Handgreiflichkeiten verwickelt, oder ist sie je ernsthaft mit jemandem in Streit geraten?«
      »Nein, nie.«
      »Wissen Sie, ob sie Drogen nahm?«
      »Sie hat nie etwas darüber gesagt, und ich habe nie etwas bei ihr gesehen. Aber ich hätte das auch nicht unbedingt mitbekommen, schätze ich.«
      »Wo wohnte sie?«
      »Bei ihren Eltern in der Sandford-Siedlung. Obwohl, ich habe gehört, dass der Vater vor kurzem gestorben ist. Im Frühjahr. Ganz plötzlich. Herzinfarkt.«
      »Können Sie mir die Adresse der Mutter geben?«
      Carol nannte sie ihm.
      »Wissen Sie, wann sie das Kind bekommen hat?«
      »Vor gut zwei Jahren.«
      »Also im September 1967?«
      »Um diese Zeit rum, ja. Aber ich habe sie nicht mehr gesehen, seit die Schule im Juli vorbei war. Ich hab geheiratet und bin mit Tom hierher gezogen und so. Und dann kam der kleine Andy.«
      »Sind Sie ihr seitdem noch mal begegnet?«
      »Nein. Ich hab gehört, dass sie nach der Geburt runter in den Süden gezogen ist. Nach London.«
      Vielleicht stimmte

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