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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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übrigens Narben am ganzen Körper, das könnte uns auch weiterhelfen.«
      »Ich wüsste nicht, wie«, sagte Annie. »Wir können kaum jede Frau, die mit dem Fall zu tun hat, bitten, sich obenrum freizumachen.«
      »Schade«, meinte Banks. »Aber du hast recht.«
      Annie verdrehte die Augen.
      »Egal«, fuhr Banks fort, »wir haben mehr als genug zum Weitermachen. Sprechen wir wieder miteinander, wenn du bei Maggie Forrest gewesen bist.«
      Annie stand auf. »In Ordnung.« An der Tür blieb sie stehen. »Alan?«
      »Ja?«
      »Ist schön, wieder zusammenzuarbeiten.«
     
    Der Rest von Banks' Sonntag verflog in einer Abfolge von Meetings und Befragungen, doch es gab keine neuen Erkenntnisse in Bezug auf die Morde an Hayley Daniels und Kevin Templeton - beide offensichtlich von verschiedenen Personen aus verschiedenen Gründen am selben Ort getötet.
      Templetons Eltern kamen aus Salford, um die Leiche ihres Sohnes zu identifizieren. Banks traf sich kurz mit ihnen in der Leichenhalle. Das war das Mindeste an Höflichkeit, die er ihnen unter diesen Umständen schuldete. Er hielt es für besser, sie in dem Glauben zu belassen, ihr Sohn sei in Ausübung seiner Pflicht gestorben, als dass er ihnen erzählte, Templeton habe auf eigene Initiative gehandelt. Templetons Mutter brach in Tränen aus und sagte, dass sie ihren Sohn im Stich gelassen hätten, dass alles damals angefangen hätte, als seine Schwester mit siebzehn von zu Hause fortlief, was ganz bestimmt nicht ihr Fehler, der Eltern, gewesen sei, denn sie konnten doch kein Mädchen in einem gottesfürchtigen Haus behalten, das sich so mit Männern herumtrieb. Sie hätten später versucht, die Tochter zu finden, erklärte der Vater, sie sogar bei der Polizei als vermisst gemeldet, aber alles ergebnislos. Und jetzt hatten sie auch noch den Sohn verloren.
      Nun wusste Banks, wen das Foto auf Templetons Nachttisch zeigte und warum Kevin bei Befragungen mit Familien so hart umgesprungen war. Du lieber Himmel, dachte er, welche Geheimnisse und Belastungen die Leute mit sich herumtrugen.
      Er musste noch einmal mit Stuart Kinsey über die Musik reden, die er am Abend, als Hayley getötet wurde, im Labyrinth gehört hatte. In Templetons Aufzeichnungen stand etwas Ähnliches. Banks hatte eine Theorie, die er auf die Probe stellen wollte.
      Dementsprechend war es schon nach sechs Uhr, als ihm einfiel, dass er Sophia nicht wegen des geplanten Spaziergangs angerufen hatte. Er hatte durchaus öfter am Tag an sie gedacht - für eine Person, die er gerade erst kennengelernt hatte, war sie sogar äußerst präsent in seinen Gedanken -, doch die Zeit und der Lauf der Dinge hatten sich verschworen und gemeinsam den Anruf aus seinem Bewusstsein verdrängt. Jetzt war es zu spät für eine Wanderung, wurde ihm klar, als er zum Telefon griff, aber er konnte sich ja immerhin entschuldigen. Er wählte die Nummer, die Sophia ihm gegeben hatte. Nach dem vierten Klingeln nahm sie ab.
      »Sophia? Hier ist Alan. Alan Banks.«
      »Ah, Alan. Danke für den Anruf. Ich hab in den Nachrichten gehört, was gestern Abend passiert ist. Ich dachte mir schon, dass du viel zu tun haben würdest.«
      »Tut mir leid mit der Wanderung«, sagte Banks.
      »Egal, dann ein andermal.«
      »Fährst du am Dienstag zurück?«
      »Ja. Aber ich komme wieder.«
      »Hör zu«, sagte Banks, »selbst unter diesen Umständen muss ich irgendetwas essen. Außer ein paar Plätzchen habe ich heute noch nichts gehabt. Auf Castle Hill gibt es ein nettes Bistro. Café de Provence. Hast du Lust, stattdessen mit mir essen zu gehen?«
      Es gab eine kurze Pause, dann sagte Sophia: »Ja. Ja, das wäre schön. Würde ich gerne. Wenn du wirklich Zeit hast.«
      Banks spürte, wie sich seine Brust vor Aufregung verengte. »Hab ich. Ich kann vielleicht nicht lange bleiben, aber es ist besser als gar nichts.« Er sah auf die Uhr. »Was ist mit sieben Uhr? Ist das zu früh?«
      »Nein, sieben ist gut.«
      »Soll ich dich abholen?«
      »Ich gehe zu Fuß. Ist nicht weit.«
      »Gut. Dann bis gleich. Sieben Uhr.«
      »In Ordnung.«
      Als Banks auflegte, hatte er verschwitzte Hände, und sein Herz schlug schnell. Werde erwachsen, sagte er sich und griff nach seiner Jacke.
     
    Maggie Forrest arbeitete nicht nur immer noch als Kinderbuchillustratorin in Großbritannien, sondern lebte auch nach wie vor in Leeds. Drei Jahre war sie in Toronto gewesen, dann zurückgekommen,

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