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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verschränkte die Arme. »Diesmal habe ich meinen Anwalt verständigt. Er kommt jeden Moment.«
      »Gute Idee«, sagte Banks. »Wenn wir in diese Phase einer Ermittlung kommen, legen wir großen Wert darauf, dass alles nach Recht und Gesetz abläuft.«
      Kurz vergaß Randall seine gespielte Empörung und schaute Banks besorgt an. »Was meinen Sie damit?«
      »Die Endphase«, sagte Banks und schob beiläufig Zettel vor sich zusammen. »Wir haben festgestellt, dass es vor Gericht für uns am besten ist, wenn jeder seine Rechte kennt, dann kann auch keiner dagegen verstoßen. Wenn Sie möchten, warten wir einfach, bis Ihr Anwalt eintrifft. Nicht gerade der feinste Ort hier.« Banks warf einen Blick auf die abblätternde amtsgrüne Wandfarbe, das vergitterte Fenster und die nackte Glühbirne hinter dem verstaubten Rost. »Egal. Eine Tasse Tee, solange wir warten?«
      Randall murrte. »Nein, ich will keinen Scheißtee. Ich will das hier hinter mich bringen, damit ich wieder nach Hause kann.«
      »Aber ich nehme einen, ja?«
      »Ist mir egal, was Sie machen.«
      Banks bat den wachhabenden Constable, ihm einen Tee zu besorgen, doch noch bevor der gebracht wurde, steckte Randalls Anwalt den Kopf durch die Tür. Er machte einen verlorenen Eindruck. Wie Banks erwartet hatte, besaß er keine Erfahrung mit kriminellen Klienten. Hatten die meisten Anwälte in Eastvale nicht. Dieser sah aus, als sei er zum ersten Mal in einem Vernehmungszimmer der Polizei.
      »Kommen Sie herein«, sagte Banks. Er kannte den jungen Mann mit dem unordentlichen Haar, dem schlecht sitzenden Anzug und der großen Brille nicht. »Sie sind?«
      Der Anwalt gab Randall die Hand und setzte sich auf den freien Stuhl. »Crawford. Sebastian Crawford, Anwalt.«
      »Sebastian kümmert sich um all meine Angelegenheiten«, erklärte Randall.
      »Gut«, sagte Banks. »Ich hole schnell noch meinen Kollegen, dann können wir anfangen.« Wenn sich Sebastian Crawford um Randall kümmerte, dachte Banks, würde er keinen besonders guten Strafverteidiger abgeben. Mit ein wenig Glück würde er schon sehr bald ins Schwimmen kommen.
      Der Tee wurde gebracht, gleichzeitig kam DS Stefan Nowak, und sie nahmen im Vernehmungszimmer Platz. Als Banks so weit war, stellte er die Aufnahmegeräte an und nannte Datum, Uhrzeit, Ort und Anwesende. Er merkte, dass es Randall nervös machte, während Crawford einfach nur dasaß und von der Prozedur fasziniert war.
      »Also, Mr Randall«, begann Banks. »Seit unserer letzten Unterhaltung hat es ein paar interessante Entwicklungen gegeben, aber bevor wir dazu kommen, würde ich gerne kurz zusammenfassen, was Sie uns bei den letzten beiden Gesprächen gesagt haben, damit auch alles seine Richtigkeit hat.«
      Randall warf Crawford einen Blick zu, der daraufhin nickte. »Darin sehe ich nichts Schlimmes, Joseph«, riet er. »Das ist in Ordnung.«
      »So wie ich es in Erinnerung habe«, sagte Banks, »wunderten Sie sich selbst, dass Sie elf Minuten mit Hayley Daniels' Leiche im Lagerhaus verbrachten, ehe Sie den Fund bei der Polizei meldeten. Stimmt das?«
      »Sie haben gesagt, es wären elf Minuten gewesen. Ich glaube nicht, dass es so lang war. Sie haben gesagt, mich hätte jemand gesehen, aber ich meine, ich wäre um Viertel nach acht dort gewesen, nicht um zehn nach, wie Ihr Zeuge behauptet.«
      »Es war zehn nach acht«, sagte Banks. »Vergessen Sie nicht, dass die Videokameras auch tagsüber laufen, Joseph, und die sind ganz genau. Elf Minuten mit einer Leiche sind eine lange Zeit. Es sei denn, Sie hatten dort etwas zu tun.«
      »Mr Banks!«, rief Crawford. »Was wollen Sie damit andeuten?«
      »Noch nichts«, sagte Banks und behielt Randall im Blick. »Sie haben ebenfalls zugegeben, dass Sie früher am Samstagabend im Duck and Drake waren, als auch Hayley mit ihren Freunden dort war, und dass Sie das Mädchen fortwährend angestarrt haben, während es an der Theke stand.«
      Randall sah hilfesuchend zu Crawford hinüber. »Das war seine Ausdrucksweise, nicht meine. Ich habe überhaupt nichts in dieser Richtung zugegeben, Sebastian. Siehst du? So läuft das die ganze Zeit. Sie drehen alles um, legen mir die Worte in den Mund.«
      »Aber Sie haben Hayley dort gesehen«, fuhr Banks fort. »Und Sie haben doch versucht, das bei Ihrer ersten Befragung zu verheimlichen, nicht wahr?«
      »Ich habe gesagt, ich könnte mich nicht an sie erinnern.«
      »Nun, umgezogen hatte sie

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