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Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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meine. Denken Sie, ich wusste nicht schon längst, dass er nach einer Möglichkeit suchte, mich loszuwerden? Ich wollte nicht in eine Scheidung einwilligen, denn wenn er zu etwas gut war - das war aber auch das Einzige -, dann dafür, mich mit Geld zu versorgen, auch wenn das nicht besonders viel war. Bei einer Scheidung hätte ich die Hälfte von seinem Verdienst bekommen, aber das reicht nicht mal für ein Leben auf der Straße. Ich hätte arbeiten gehen müssen, und mit der Vorstellung konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Also fing ich an, ihn zu beobachten. Er wurde immer verzweifelter, immer geheimnistuerischer. Als er dann plötzlich mit so einem selbstgefälligen Ausdruck herumlief, war mir klar, dass er etwas ausheckte.«
      »Mrs Peplow«, fiel Quilley ihr ins Wort, »das ist ja alles schön und gut, aber ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun haben soll. Sie kommen hierher und verpesten mein Haus mit Ihrem Zigarettenqualm, und dann erzählen Sie mir irgendeine Geschichte über Ihren Mann, jemand, den ich zufällig ein- oder zweimal getroffen habe. Ich habe zu tun, Mrs Peplow, und wenn ich ehrlich bin, wäre es mir lieb, wenn Sie jetzt gehen würden und mich weiterarbeiten ließen.«
      »Das glaube ich Ihnen.« Sie schnippte ein Stück Asche in die Wedgwood-Schale. »Wo war ich stehen geblieben? Mir war klar, dass er etwas ausheckte, also bin ich ihm gefolgt. Ich dachte, dass er vielleicht eine andere Frau hätte, so unwahrscheinlich mir das auch erschien, deshalb nahm ich den Fotoapparat mit. Ich war nicht allzu überrascht, als er eines Tages nach der Mittagspause zum Park Plaza anstatt zurück ins Büro ging. Ich sah, dass der Fahrstuhl in den achtzehnten Stock fuhr, also wollte er in die Bar, und so wartete ich auf der anderen Straßenseite in der Menschenmenge, bis er wieder herauskam. Wie Sie wissen, musste ich nicht lange warten. Er kam mit Ihnen heraus. Und beim nächsten Mal war es genauso einfach.«
      »Mrs Peplow, ich sagte Ihnen bereits, er war ein Krimi-Fan, ein Sammlerkollege, das ist alles -«
      »Ja, ja, das weiß ich. Er mit seinen albernen Verzeichnissen und dieser Sammlung. Obwohl«, sinnierte sie, »es hatte auch seine Vorteile. So habe ich herausgefunden, wer Sie sind. Ich kannte Sie natürlich von dem Foto auf den Buchumschlägen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, die Aufnahme rückt Sie ja in ein sehr positives Licht.« Sie sah an Quilley hinunter, als wäre er ein Stück Fleisch im Schaufenster eines Schlachters. Unwillkürlich zog er die Schultern hoch. »Wie ich bereits sagte, mein Mann war ein offenes Buch für mich. Ich wusste, dass er Sie um Rat fragen würde. Er flüchtete ständig in seinen Garten oder in seine kleine Bücherwelt, da erschien es mir folgerichtig, dass er eher einen Krimiautor um Rat fragen würde als einen echten Kriminellen. Ich kann mir außerdem vorstellen, dass Sie etwas zugänglicher waren. Ein bisschen Honig ums Maul geschmiert, und schon hatten Sie angebissen. Für Sie war es bloß eine Denksportaufgabe.«
      »Hören Sie, Mrs Peplow -«
      »Lassen Sie mich ausreden!« Sie drückte ihre Zigarette in der Schale aus. »Ausgerechnet Fingerhut! Glauben Sie, er hätte es fertiggebracht, eine Dosis Digitalis aufzubrühen, ohne überall Spuren zu hinterlassen? Wissen Sie, was er beim ersten Mal getan hat? Er hat mir gerade so viel in den Big Mac getan, dass mir ein bisschen schlecht wurde und mein Puls raste, doch er ließ die Blätter und Stängel einfach im Mülleimer liegen! Können Sie sich das vorstellen? O ja, danach wurde ich sehr vorsichtig in meinen Essgewohnheiten, Mr Quilley. So oder so, Ihr kleines Komplott hat nicht funktioniert. Ich bin hier, und er ist tot.«
      Quilley wurde blass. »O Gott, Sie haben ihn umgebracht, nicht wahr?«
      »Er hatte ein schwaches Herz, nicht ich.« Sie zündete sich die nächste Zigarette an.
      »Sie können mich wohl kaum erpressen, weil ich mit Ihrem Mann geplant habe, Sie umzubringen, wenn er jetzt tot ist«, sagte Quilley. »Außerdem gibt es keine Beweise. Nein, Mrs Peplow, Sie sollten jetzt besser gehen und froh sein, dass ich nicht die Polizei rufe.«
      Mrs Peplow machte ein erstauntes Gesicht. »Was reden Sie denn da? Ich habe nicht vor, Sie zu erpressen, weil Sie den Mord an mir geplant haben.«
      »Was denn ...?«
      »Mr Quilley, mein Mann hat Sie erpresst. Deswegen haben Sie ihn umgebracht.«
      Quilley sackte auf seinem Stuhl zusammen. »Ich habe

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