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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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tiefschwarzen Bogen der himmlischen Weiten spielte Thalia, die Muse der Komödie, Halma mit den Eumeniden. Als ihr nun ein fehlgeleiteter Windhauch diese Worte ins Ohr wehte, wurde sie von einem hysterischen Gelächter überwältigt, und man mußte sie von ihrer Wolke in die nächste Sanitätsstation tragen.
     
     

* Zwischenspiel
    (Samstag morgen, Causton High Street)
     
    Causton war zwar ein netter Ort, aber recht klein. Menschen, die meinten, es ginge nicht ohne ihr Sainsbury oder Marks and Spencer’s, mußten nach Slough oder Uxbridge fahren. Jene, die zu Hause blieben, wurden dafür gekonnt, wenn auch nicht gerade aufregend bedient. In der Hauptstraße gab es einen Supermarkt und einen Fischhändler, einen Milchladen, eine Bäckerei und einen Obst- und Gemüsehändler mit einer sehr bescheidenen Auswahl. Es gab zwei Metzger (darunter ein erstklassiger, der das Fleisch gut abhing und es auf französische Art vorbereiten konnte), McAndrews Apotheke, in der auch Parfüm und Kosmetika im Angebot waren, zwei Banken und einen Friseur sowie hübsche Kreationen von Doreece. Und nicht zuletzt waren da noch zwei Beerdigungsinstitute, eine Buchhandlung, der Weinhändler, die Post und eine kleine Zweigstelle der Bibliothek.
      Causton beherbergte auch drei Lokale. Adelaide, die jede nur bekannte Kombination von Gebratenem hinter ihrer Phalanx aus zischenden Teekesseln produzierte. Dann das Soft Shoe Café, in dem hausgebackener Kuchen serviert wurde, Tee mit Sahne, anmutige dreieckige Sandwiches, deren Kruste abgeschnitten war, und natürlich Frühstückskaffee. Schließlich gab es auch eine Kneipe, den Jolly Cavalier (ehemals Gay Cavalier), der Hirtenpastete und Goujons im Korb anbot. Und dann war da ja noch das Theater.
      Samstag, der siebzehnte November, war ein strahlend schöner Tag. Durch den Frost funkelte der Bürgersteig wie Kristall, und die Menschen, die flotten Schrittes darüberliefen, wurden von dem weißen Dunst ihres Atems verfolgt. Ein Weihnachtschor schmetterte Lieder. Dierdre und ihr Vater standen Arm in Arm draußen vor der Fischhandlung. Sie machte sich Sorgen wegen der kalten Luft, die in seine Brust strömte, aber er schien sehr ruhig und gesammelt zu sein und hatte so dringend nach draußen gewollt, daß sie ihn in zwei Schals und eine Wollmütze gepackt hatte, und nun waren sie hier. Mr. Tibbs hielt den leeren Einkaufskorb fest und sah seine Tochter an, in einer Mischung aus Stolz über das Erreichte, Angst davor, von ihr getrennt zu werden, und einfach nur Liebe, wie man sie auf dem Gesicht eines Labradors in einer ähnlichen Lage finden könnte. Sie studierten gemeinsam die Auslage.
      Rote Meerbarben und ein großer Steinbutt, von zwei Krebsen flankiert, lagen auf einem Hügel aus blaßgrauem Eis. Bescheidenere Wesen lagen, Nase an Schwanz, auf weißen Tabletts und hatten Petersiliensträußchen aus Plastik in den Mäulern. Mr. Tibbs betrachtete dieses maritime Füllhorn mit tiefem Interesse. Er aß Fisch sehr gern. Dierdre öffnete ihren Geldbeutel und gestand sich schuldbewußt ein, daß er, wenn sie nicht mit dem Latimer verbunden gewesen wäre, für den Rest seines Lebens jeden Tag Fisch hätte essen können.
      »Meinst du nicht... der Hering sieht gut aus, Daddy?«
      »Ich mag Hering.«
      »Ich könnte ihn mit Hafermehl panieren.« Dierdre lächelte dankbar und drückte seinen Arm. »Wäre dir das recht? Mit dunklem Brot und Butter?«
      »Ich mag dunkles Brot und Butter.«
      Sie reihte sich in der Warteschlange ein. Dierdre war inzwischen daran gewöhnt, daß die Leute ihren Vater ignorierten, obwohl sie zum Teil, wie Dierdre wußte, seine früheren Schüler waren. So war sie regelrecht überwältigt, als die Frau neben ihnen sich umdrehte und sagte, wie nett es sei, ihn mal wieder zu sehen und wie gut er aussähe.
      Und er sah in der Tat gut aus, fand auch Dierdre und blickte ihn von der Seite an. Seine Augen waren klar und schimmerten, er nickte als Antwort auf den Gruß und gab ihr die Hand. Er wurde zwar etwas unruhig, als er sah, daß die fetten, schillernden Heringe in einer Seite des Daily Telegraph verschwanden, entspannte sich aber gleich wieder, als sie sicher in seinem Korb lagen. Dann gab er jedem in der Schlange die Hand, und er und seine Tochter gingen hinaus, um sich zum Gemüsehändler zu begeben.
      Hier kaufte Dierdre Kartoffeln, einen Kohlkopf, Karotten und ein Pfund Mandarinen, die der Verkäufer lose in ihren Korb fallen ließ, wo sie wie

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