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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ihren Zeitungsteil zusammen, legte ihn auf den Schoß und griff nach einem weiteren Brioche, »wie läuft es mit deinen Kochkünsten, Dad?«
      »Diese Woche werde ich nicht hingehen können.«
      »Ich meine den morgigen Abend, Dummerchen.« Sie bestrich ihr Brioche mit fast weißer Butter, trug Kirschmarmelade auf und begann wieder die Zeitung zu lesen, ohne seine Antwort abzuwarten.
      »Den ersten Gang habe ich fertig, aber es wäre nicht unklug, für den zweiten Gang was bei Sainsbury zu besorgen.
      »Sainsbury?«
      Joyce mahnte: »Sprich nicht mit vollem Mund.«
      »Wir reden hier über mein Verlobungsessen. Und über meinen Geburtstag.«
      »Ich werde euch alle zum Essen einladen, wenn der Fall abgeschlossen ist.«
      »Das ist nicht dasselbe.«
      »Wie ich sehe, hat es dieser schreckliche Tycoon geschafft, auf die Titelseite zu gelangen.« Joyce schlug ihren Zeitungsteil auf. »Und weiter hinten wird es, wie ich vermute, eine Todesanzeige geben. Ich frage mich, was da geschrieben steht.«
      »Glücklicherweise kamen keine menschlichen Wesen zu Schaden«, erwiderte ihr Gatte.
      »Ist er so schlimm gewesen?«
      »Wäre es unverfroren, auch um einen Zeitungsteil zu bitten?« Barnaby streckte die Hand aus, was ihm aber nicht weiterhalf. »Wieso kriege ich in diesem Haushalt niemals das, was ich möchte?«
      »Wir lieben dich alle, Dad.«
      »Mir wäre es aber lieber, man ließe mich einen Blick in die Zeitung werfen.« Barnaby fragte sich, wie lange es wohl dauerte, bis die Presse dahinterkam, wo sich der eben verstorbene Millionär nur wenige Stunden vor seinem Tod aufgehalten hatte. Nicht sehr lange, lautete seine Schlußfolgerung, und er hoffte, daß sich die Leute von Golden Windhorse darauf einstellten.
      Cully kicherte wieder, und die Zeitung, von ihren zarten Fingern mit den grell pinkfarbenen Nägeln gehalten, erzitterte. Sie trug einen seidenen Herrenhausmantel und hatte das lange dunkle Haar mit ein paar Haarnadeln locker auf ihrem hübsch geformten Kopf festgesteckt. Eine Locke fiel ihr in die Stirn, die sie immer wieder mit beiläufiger Grazie aus dem Gesicht strich. Oder vielleicht doch nicht so ganz beiläufig? Man konnte nie sagen, wann die Tochter und wann die Schauspielerin zum Vorschein kam. Während Barnaby die schönen Wangen, die herrlich makellose Aprikosenhaut und die feinen goldenen Härchen auf ihren Unterarmen bewunderte, mußte er sich immer wieder bewußt machen, daß dieses Mädchen schon ziemlich viel erlebt hatte. Kaum sechzehn Jahre alt, hatte sie während ihrer Punkrockphase weiche Drogen eingepfiffen. In dieses Geheimnis hatte sie ihn erst eingeweiht, als die Phase schon vorüber war. Und jetzt saß sie hier am Frühstückstisch, fünf Jahre älter und weiß Gott wie viele Liebesbriefe später, und glich einer exquisiten, unberührten, gerade eben erblühten Rose. Ach, Jugend... Jugend...
      »Was, um Himmels willen, ist denn los, Tom?«
      »Hmm?«
      »Hast du Verdauungsprobleme?«
      »Nein, dank des Specks habe ich keine. Nun, wenn ich schon kein Stück Zeitung kriege«, sagte er und warf seiner Tochter einen verdrossenen Blick zu, »dann darf ich euch vielleicht wenigstens einen Witz erzählen?
      Ein Mann, der sich einbildete, daß man ihn zu Unrecht verurteilt hatte, brach in die Räume des Richters ein und kochte seine Perücke in einem elektrischen Wasserkocher.«
      »Das glaube ich nicht. Das glaube ich wirklich nicht.«
      »Es ist wahr.«
      »Zeig’s mir.« Es funktionierte beinahe. Die Zeitung wurde schon ein Stück weit rübergeschoben. Und dann in letzter Minute zurückgerissen.
      Joyce lachte und fing an, Details aus ihrem Zeitungsteil vorzulesen: den Wetterbericht, ein Rezept, einen ausführlichen Bericht über jemanden, der einen Baum besetzte, um Wale zu retten.
      »Wird dort oben nicht gerade viele Wale antreffen«, spottete Barnaby.
      »Am Wochenenende gab es schon wieder eine Autobombe.« Raschel, raschel. »Das Opfer war jemand aus der UDR. Anscheinend will er nach Kanada auswandern.«
      »Dann muß es ja eine ganz ordentliche Explosion gewesen sein.« Cully grinste ihren Vater an.
      »Das ist nicht besonders witzig, Liebling.«
      »Ist es dieser Mord in Compton Dando« - Joyce spähte über den Seitenrand -, »an dem du gerade arbeitest?«
      »Ja.«
      »Und wieso hast du das nicht erwähnt?«
      »Das habe ich.«
      »Du sagtest nur >draußen bei Iver Way<.«
      »Was

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