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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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hat das -«
      »Das ist mal wieder absolut typisch.« Joyce faltete die Zeitung zusammen und knallte sie auf den Tisch. Der Salzstreuer drohte umzufallen. Barnabys Hand schoß vor.
      »Wag es ja nicht!« schimpfte seine Frau.
      »Weißt du, was heute morgen in deine Mutter gefahren ist?«
      Gully schaute aus dem Fenster und betrachtete den blühenden Jasmin. Wie üblich weigerte sie sich, Partei zu ergreifen oder sich einzumischen.
      »Sprich nicht so, als ob ich nicht anwesend wäre, Tom. Das bringt mich auf die Palme.«
      »Na gut. Was ist denn nun wieder ganz typisch für mich?«
      »Du unterhältst dich nicht mit mir.«
      »Mein Gott, Joyce - ich spreche nun schon seit zwanzig Jahren mit dir über meine Arbeit. Ich dachte, du würdest dich freuen, nichts mehr darüber zu hören.«
      »Und - was noch schlimmer ist - du hörst nicht zu.« Barnaby stöhnte auf. »Ich wette, du erinnerst dich nicht mehr an Ann Cousins?«
      »An wen?«
      »Siehst du? Meine Freundin aus Compton Dando.«
      »Ah.«
      »Letztes Jahr, nach Alans Tod, veranstalteten die Leute von Manor House einen Workshop mit dem Titel >Neue Horizonte<. Sie meinte, daß ihr das helfen könnte. War eine große Enttäuschung, wie sich herausstellte. Nur Getue, keine Substanz. Wir sind zusammen hingegangen.«
      »Was? Wieso hast du mir das nicht erzählt?«
      »Ich habe es dir erzählt.« Joyce schmunzelte mit grimmiger Zufriedenheit. »Und zwar ganz ausführlich. Selbst wenn dein Körper daheim ist, ist dein Verstand in der Arbeit. Du interessierst dich nicht im geringsten für das, was ich tue.«
      »Das ist aber ziemlich übertrieben und unfair. Ich habe mir dein letztes Bühnenbild angeschaut. Ich verpasse nie eine deiner Vorstellungen -«
      »Die letzte hast du verpaßt.«
      »Zwei Kinder sind entführt worden. Vielleicht erinnerst du dich nicht -«
      »Poppy Levine heiratet.«
      Cullys laute und klare Stimme schnitt durch die tiefer werdende Kluft ihrer Eltern, die sofort ihren Zwist beendeten in der Annahme, der gemeinsamen Tochter damit zu sehr zuzusetzen.
      Cully, die sich einfach nur langweilte, fuhr fort: »In einem superkurzen Rock und Spitzenstrümpfen.«
      »Ich komme zu spät.« Barnaby stand auf. »Über deinen Besuch unterhalten wir uns, wenn ich heimkomme.«
      »Auf einmal schenkst du mir deine Aufmerksamkeit«, monierte Joyce säuerlich. Sie stand ebenfalls auf und trat hinter Cullys Stuhl, um den graugelockten Schopf zu neigen und mürrisch das Hochzeitsfoto zu studieren. »Sechs Ehemänner, und sie sieht immer noch wie einundzwanzig aus. Wie macht sie das nur?«
      »Schenkt man den Gerüchten Glauben, hat sie ihre Epidermis dem Teufel verkauft. Sieh dir das mal an.« Cully tippte mit dem Fingernagel auf die Zeitung. »Es geht mir echt gegen den Strich, daß sie bei Frauen immer das Alter erwähnen. Poppy Levine, neununddreißig, heiratet den Kameramann Christopher Wainwright. Über sein Alter verlieren sie kein Wort - Dad!« Der Indy wurde ihr aus den Fingern gerissen. »Sei doch nicht so verdammt unhöflich!«
      Barnaby überflog die entsprechende Seite und faltete sie zusammen.
      »Auf der Rückseite ist ein Interview mit Nick Hytner... Dad...«
      »Was ist denn?« fragte Joyce. »Hat es etwas mit deinem Fall zu tun?«
      »Tut mir leid.« Barnaby schlüpfte in sein Jackett. »Dauert zu lange, das zu erklären.«
      »Da haben wir’s mal wieder. Genau das meine ich.« Die Tür fiel ins Schloß. Joyce wandte sich an Cully und wiederholte: »Da haben wir’s mal wieder.«
     
    Troy raste die A40 hinunter. Schnell, gelassen. Entspannt genoß er seine privilegierte Position. Sein Fahrgast trommelte auf die in blauen Jeansstoff gehüllten Knie. Zuvor hatte er mit einer Packung Polos aus dem Handschuhfach gespielt und hinterher an seinem Sicherheitsgurt rumgezerrt, bis Troy ihn angeherrscht hatte, dies zu unterlassen.
      »Aber aus welchem Grund möchte er mich sehen?«
      »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir.«
      »Ich bin mir sicher, Sie könnten es mir sagen, wenn Sie Lust dazu hätten.«
      Troy ließ sich nicht provozieren. Und er war auch nicht so dumm, sich anmerken zu lassen, wie sehr er es genoß, wenn ein Mitglied der großartigen britischen Öffentlichkeit ihm hilflos ausgeliefert war. Schwitzte, flehte. Ganz besonders freute ihn, daß es Wainwright war, den er von Anfang an für einen hinterfotzigen Mistkerl gehalten hatte. Ihn jetzt

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