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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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präsentiert worden war. Auf der anderen Seite lag ihm Gamelins echte Empörung darüber, daß ihn alle als Mörder abstempelten, schwer im Magen. Und dann war da noch das Motiv. Auf den ersten Blick schien es eindeutig, aber bei näherer Betrachtung verflüchtigte sich dieser Eindruck. Barnaby glaubte, daß Guy im Ernstfall seine Tochter dem Mammon vorzog. Er schien ganz und gar davon besessen gewesen zu sein, sich mit ihr auszusöhnen. Da sie aus ihren Gefühlen zu ihrem Lehrer kein Hehl gemacht hatte, hatte ihr Vater an fünf Fingern abzählen können, daß seine Chance auf Wiederversöhnung gleich Null war, falls er Craigie etwas antat. Und sein Tod bot keine Garantie, daß Sylvie das Geld nicht verschenkte. Ganz im Gegenteil, vielleicht hätte dies sie nur noch in ihrer Entscheidung bestärkt. Doch den Hauptgrund für Barnabys Einstellung lieferte der Charakter des Mannes. In seinen Augen war Gamelin ein Mann, der nach dem Motto handelte: Nimm dir, was du willst, und bezahl dafür. Sicherlich konnte der Chief Inspector sich vorstellen, daß Gamelin einen Mord verübte, aber dann eher impulsiv, spontan, rasend vor Zorn, und nicht kaltblütig, durchdacht, geplant. Und bestimmt wäre er hinterher dagestanden und hätte den Mord laut in die Welt hinausgeschrien oder sogar damit geprahlt und sich dann die besten Anwälte geholt, die man für Geld kaufen konnte. Nein - Barnaby war sicher, daß Gamelin nicht der Mörder war. Warum der Tote auf ihn gezeigt hatte, verstand er allerdings nicht.
      Audrey Brierley brachte weitere Informationen über die möglichen Alter egos des Toten. Troy schnappte sich die Ausdrucke und überflog sie. Freddie Cranmer? Nicht nur zu jung, sondern auch mit exotischen (und obszönen) Tätowierungen übersät. Der nächste kam schon eher in Frage. Albert Crainleigh. Siebenundfünfzig. Von Kindheit an kriminell, in erster Linie kleine Betrügereien und das Verschieben gestohlener Gegenstände. Später ausgefeiltere Aktionen. Getürkte Bestellanzeigen. Versicherungs- und Hypothekenbetrug. Und dann hatte er eine große Nummer mit dem Verkauf von Anteilen abgezogen. Hatte auf diese Weise eine Menge Kohle gemacht, die nie gefunden wurde. Wurde in Malta geschnappt. Vier von sieben Jahren abgesessen. War 1989 freigelassen worden. Beispielhafter Gefängnisinsasse, aber das waren Betrüger immer.
      »Das hier kommt hin, Sir.«
      Barnaby hörte zu, während Troy laut vorlas. Als der Sergeant enthusiastisch nickte, hob und senkte sich sein Bürsten-haarschnitt wie der Kamm einer vorwitzigen Sumpfschnepfe.
      »Das einzige, was paßt«, faßte der Chief Inspector zusammen, »ist, daß beide Männer im gleichen Alter sind. Einmal abgesehen von Gamelins Beschuldigung, die unter jenen Umständen verständlich war, haben wir keinen Grund, in Craigie einen Betrüger zu vermuten.«
      Er bemerkte, wie Troys Kinnmuskeln sich verkrampften. Wenn Troy eine Ahnung hatte, war er wie die Katze vor dem Mauseloch. Daß er nie begriff, wann er aufgeben und heimgehen mußte, war seine Stärke und gleichzeitig seine Schwäche.
      »Falls Sie sich entsinnen«, sagte Barnaby, der sich nur daran erinnerte, weil er vergangenen Abend noch einmal die Aussagen durchgegangen war, »sprach Arno Gibbs über die finanzielle Hilfe, die die Kommune gewährte, und über die Spenden an Organisationen wie Christian Aid und so. Das paßt ja nun überhaupt nicht zu Ihrer Theorie.«
      »Aber so sind doch alle großen Schurken verfahren, Chief. Denken Sie an die Krays. Almosen, Jugendclubs, Boxtrophäen. Die haben das Geld verteilt.«
      »Die Basis unterstützen. Das ermutigt die Rekruten. Aber auf Windhorse haben wir keinen Zarismus, sondern eher so was wie eine Demokratie.«
      »Ach ja?« Troy zwinkerte und schnalzte mit der Zunge.
      »Eine Organisation, in der alle Mitglieder gleich sind.« Barnaby las die Gedanken seines Untergebenen. »Und die nicht von Frauen geleitet wird.«
      »Ist nur gerecht.« Ein verständlicher Fehler, sinnierte Troy, da die meisten von ihnen den Verstand von ausgeleierten Unterhosen hatten. »Was mich nicht daran hindern wird, mir ein paar Fotos anzusehen.« Er gab sich rebellisch.
      »Lassen Sie das. Die Leute in dieser Abteilung haben schon genug zu tun.« Es klingelte. Das war Winterton, der Communications-relations-Beamte, der sich um den sogenannten Gamelin-Fall kümmerte. Die Presse setzte ihm telefonisch ziemlich zu, und nun wollte er erfahren, ob Barnaby über ein paar

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