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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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mit einem Lachen auf den Lippen verstorben war. May stellte das kleine Döschen ins Regal zurück und griff nach einer Dose Lorbeerblätter.
      Als die Suppe vor sich hin köchelte, begab sie sich auf die Suche nach Janet. Zuerst schaute sie in ihrem Zimmer nach. Janet war nicht da. Dafür lehnte ein Brief an einer Ausgabe von Pascals Pensées. May riß den Umschlag auf, begab sich danach gleich zum nächsten Telefon, um diesmal die Polizei - die sich sehr darüber echauffiert hatte, zu spät über Trixies Verschwinden informiert worden zu sein - rechtzeitig zu benachrichtigen.
      »Sie schreibt, Chief Inspector, daß sie eine ziemlich genaue Vorstellung von Trixies Aufenthaltsort habe und sie - falls sie bis heute abend nicht zurückkehrt - uns anrufen und wissen lassen wird, was passiert... Überhaupt nicht. Es war mir ein Vergnügen. Wie geht es Ihnen? Und diesem armen jungen { Mann mit -«
      Da ihr Gesprächspartner leider schon aufgelegt hatte, machte May sich auf die Suche nach den anderen, um auch sie zu informieren.
     
    Von einer korpulenten Frau mit zwei riesigen Einkaufstüten eingezwängt, saß Janet am glühendheißen Fenster des Doppeldeckerbusses. Eine der Tüten lag halb auf Janets Knien. Die Frau machte leider keine Anstalten, sie wegzunehmen oder sich dafür zu entschuldigen. Beim Aufstehen fiel Janet auf, daß eine matschige Tomate Saft und kleine Kerne auf ihrem Rock hinterlassen hatte.
      Heute trug sie anstelle ihrer Stretchhosen ein Sommerkleid mit tiefem Ausschnitt, langem, weitem Rock und grellblauem und braunem Schlierenmuster. Der tiefe Ausschnitt brachte eine faltige Mulde am Halsansatz zur Geltung. Um sie zu kaschieren, hatte Janet eine Halskette mit großen, transparenten Perlen, die an alte Hustenbonbons erinnerten, umgelegt. Unablässig zupfte sie nervös an der aufgesetzten Tasche des Kleides herum. Darin befanden sich die Instruktionen, wie man zu Seventeen Waterhome gelangte. (Das war tatsächlich die ganze Adresse gewesen. Laut Auskunft des Postbeamten handelte es sich um einen Wohnblock.) In der Tasche lag auch noch ein selbstgemachtes Lavendelsäckchen, das Heather ihr auf der Treppe in die Hand gedrückt hatte mit den Worten: »Es ist nichts Besonderes, Jan, aber es kommt von Herzen.«
      An der Haltestelle stieg Janet aus, bog gemäß ihren Anweisungen nach rechts ab und dann noch mal nach rechts. An der roten Fußgängerampel fiel ihr Blick auf ein wunderschönes georgianisches Erkerfenster, das selbst schon ein Juwel war und zu einem Schmuckladen gehörte. Sie ging hinüber, um einen Blick in das Schaufenster zu werfen.
      Die Auslage war spärlich, wie das immer der Fall ist, wenn die Preise der feilgebotenen Waren unbezahlbar sind. Nur etwas in Falten gelegter, elfenbeinfarbener Samt, ein Paar atemberaubende Ohrringe aus getriebener Bronze und ein Tuch, das wie achtlos hingeworfen dalag und in üppigem, strahlendem Grün und Türkis leuchtete. Daran hing ein kleines weißes Schildchen, dessen unbeschriebene Seite nach oben zeigte. Fast unbewußt betrat Janet den Laden, um sich das Tuch genauer anzusehen.
      Das Objekt ihrer Begierde war ein Quadrat aus reiner Seide von erstklassiger Qualität und unglaublich glatter Oberflächenstruktur. Mit einer Seitenlänge von gerade mal achtzehn Zentimetern war es relativ klein. Genau von der Größe, daß man es - wie die Leute zu sagen pflegten - durch einen Ehering ziehen konnte. Janet malte sich aus, wie das Tuch auf Trixies Haupt aussehen und ihrem perfekten Teint einen hübschen Farbton verleihen würde. Das Tuch kostete einhundertzwanzig Pfund.
      Beim Ausfüllen des Schecks überlegte Janet, wieviel Geld sie laut dem letzten Kontoauszug noch besaß. Die Verkäuferin packte das Tuch in eine schöne flache, schwarzweiß gestreifte Schachtel mit rotem Seidenpapier und band eine rote Schleife darum. Der Name des Geschäfts, XERXES, war in Gold auf den Schachteldeckel gedruckt.
      Draußen auf der Straße freute sich Janet über den Kauf und stellte sich Trixies Gesicht vor, während sie das Band löste... den Deckel anhob... das Seidenpapier lüftete und schließlich das schöne Tuch zum Vorschein kam. Einen Moment lang fühlte sich Janet unglaublich glücklich. Doch dann regten sich wieder Zweifel.
      Hatte Trixie jemals solche Farben getragen? Trixie mochte Pastelltöne: rosa, hellblau, beige. Und habe ich sie, fragte sich Janet nun, schon mal ein Tuch tragen gesehen? Sie besaß Tücher; sie lagen in ihrem

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