Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Konversationsfetzen, die den Dialog neutralisieren und wieder in platonische, unverfängliche Kanäle lenken konnten. Aber alles, was ihm einfiel, war eher dazu angetan, die Situation noch zu verschärfen.
      »Ich hätte eigentlich gedacht, daß ein Mädchen wie du einen Freund hat, der den Text mit dir probt.«
      »Der?« Edie lachte höhnisch. Brian spürte einen Stich, als sich sein Verdacht so prompt bestätigte. Allein der Hohn in ihrer Stimme wirkte ein wenig wie Balsam auf seine Wunden. »Der ist doch zu nichts nütze.«
      »In welcher Beziehung?«
      »In jeder beschissenen Beziehung. Ist wie Diätkost. Zum Abgewöhnen. Verstehst du, was ich meine?«
      Brian starrte sie begriffsstutzig an. Allmählich hatte er das Gefühl, betrunken zu sein. Davon abgesehen hatten die Thunderbirds seine Körpertemperatur ins Unermeßliche gesteigert und wilde Tumulte in seiner Unterwäsche ausgelöst. Außerdem schien sein Denkvermögen gestört zu sein, denn er vermochte einfach keinen Zusammenhang zwischen einem unbefriedigenden Liebhaber und Diätkost herzustellen.
      »Schätze deine Frau hat auf dem Gebiet keine Probleme.«
      Edie zwinkerte ihm zu, was bei Brian jedoch nicht ankam, da sein Blick förmlich am Ausschnitt ihres Wickeloberteils klebte, dessen hauchdünner Stoff an den feuchten Stellen kaum etwas der Phantasie überließ.
      »Kann nicht sehr angenehm sein«, sagte er mit spröden Lippen auf die nassen Flecken bezogen, und obwohl sich ihre Miene nicht veränderte, wußte er, daß damit eine unsichtbare Grenze überschritten war; er die Möglichkeit verspielt hatte, einfach aufzustehen und wegzugehen. Trotzdem überraschte ihn die Geschwindigkeit von dem, was dann geschah.
      »Du hast recht«, murmelte Edie. »Ich hol' mir ja den Tod.«
      Ohne den Blick von ihm zu wenden, zupfte sie an den Bändern des Oberteils an ihrem Rücken. Das Kleidungsstück fiel und entblößte wunderschöne, blaugeäderte, perlweiße Brüste mit Brustwarzen wie Erdbeerbonbons. Brian glotzte völlig verdattert vor Schreck und Glückseligkeit. Dann beugte Edie sich zu ihm, streckte ihre Zunge heraus und in sein Ohr.
      Brian stöhnte schwer atmend. Ein Schwindelgefühl erfaßte ihn, das ihm beinahe das Bewußtsein raubte.
      »Berühr mich, Bri... komm schon ... schnell...«
      »Ohhh ... Edie...«
      »Gib mir deine Hand ...«
      »Sie sind so wunderschön.«
      »Fester ... zwischen den Fingerspitzen ... reib ...«
      »Davon hab' ich geträumt.«
      »Jaaa. Ich auch.«
      »Ich stell mir dich vor, Edie ... immer wenn ich's tu.«
      »Böser du.«
      »Macht mich ... du weißt schon ...«
      »Er steht ganz unter Strom ... Bist du doch, Brian, oder?«
      »Ja!« keuchte Brian.
      »Wie wär's ein Stockwerk tiefer?«
      »Mmmm.«
      »Ich hab dich beobachtet. Du hast meine Beine angestarrt.«
      »Verdammt hübsche Beine.«
      »Willst du auf meiner kleinen Leiter raufklettern, hm?«
      »Ja, ja...«
      »Dann mach's doch.«
      »Ene, mene, ming-mang ...«
      »Du bist verdammt geschickt mit den Fingern, was Brian?«
      »Gab ja auch bisher keine Beschwerden.«
      »Hast den Nagel auf den Kopf getroffen, was?«
      »Ohhh, Edie.« Plötzlich baumelte die Strumpfhose um ihre Knöchel, und ihre Finger rissen an seinem Hemd. »Was soll denn das jetzt werden?«
      »Ich zieh dir das aus. Fair ist fair.«
      »Ich bin ... 'n bißchen dürr geraten. Habe nie Zeit für's Muskeltraining gehabt.«
      »Da unten gehörst du aber nicht gerade zur dürren Fraktion, was Brian?«
      »Nee.«
      »Wo's drauf ankommt, bist du gar nicht dünn.«
      »Hmmmm.«
      »Und jetzt deine Jeans.«
      »Bist du auch sicher, daß die Tür ...«
      »Mit Hose fickt sich's so schlecht.« Edie schob ihren Rock hoch, streckte die Hand aus und kitzelte ihn am Bart.
      »Nicht doch. Laß das!«
      »Was sind 'n das für Beulen?«
      »Könnten wir nicht das Licht ausmachen?«
      »Macht mehr Spaß ... mit.«
      »Gut gesagt.«
      »Ich will keine halben Sachen, Brian.«
      »Um ... Ich war nie ... Ich habe nie ...«
      »Einmal ist immer das erste Mal. Ooooh ... wunderbar. Ab die Post!«
      Und die Post ging wirklich ab bei Brian, allerdings anders als erwartet. In Sekundenschnelle war alles vorbei. Sie lösten sich wortlos voneinander. Edie schwang die Beine zur Seite und blieb auf der Couchkante sitzen. Brian druckste verlegen herum. Das Licht warf ihre