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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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in Stichworten von seinem Besuch beim Anwalt sowie der Testamentseröffnung und löste damit große Überraschung unter seinen Zuhörern aus.
      »Je mehr wir über Hadleigh herausfinden, desto undurchsichtiger wird die ganze Sache«, fuhr der Chefinspektor fort. »Von seiner Heirat existieren in keinem der in Frage kommenden Jahre Unterlagen. Wir versuchen jetzt eine Versicherungsnummer festzustellen, aber der Name ist weit verbreitet, und wir haben kein Geburtsdatum, von dem wir ausgehen könnten. Das Landwirtschaftsministerium prüft ebenfalls seine Personalkartei, aber ich habe auch da kaum Hoffnung, daß wir fündig werden. Allmählich kommt es mir so vor, als habe Hadleigh, was seine Person betrifft, eine geschickte Verschleierungstaktik betrieben. Wir können im Moment noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob das, was er so umsichtig vertuscht hat, mit seinem Tod zusammenhängt.«
      Barnaby lehnte sich zurück. Die bisherige Entwicklung der Ermittlungen war für ihn absolut deprimierend. Er war beileibe nicht der Mann, der Komplikationen um der Komplikation willen genoß, wie schon Nicholas hatte feststellen müssen, als er versuchte, seinem Schwiegervater das Schachspiel beizubringen.
      Die Kriminalbeamtin Audrey Brierley fuhr sich nervös durch ihr glänzendes Haar, bevor sie sich zu Wort meldete: »Aber warum sollte ein Mensch ein derartiges Lügengespinst um seine Person aufbauen, Sir?«
      »Gute Frage.«
      »Was ist mit Vorstrafen?« warf Inspektor Meredith ein. »Haben wir das schon überprüft?«
      »Haben wir«, erwiderte Barnaby »Vorstrafenregister negativ.«
      »Zumindest unter diesem Namen«, fügte Audrey hinzu.
      »Exakt. Die Tatsache, daß wir so wenig über ihn herausbekommen können, deutet darauf hin, daß der Name falsch ist. Und vermutlich nicht nur das.«
      »Vielleicht haben wir es ja mit einem Aussteiger zu tun«, vermutete Troy. »Als ihm Frau und Kinder über den Kopf gewachsen sind ... hat er sich einfach abgesetzt. Was ist, wenn er ein Bigamist...«
      »Haben Sie schon an die Möglichkeit gedacht...«
      Inspektor Meredith hatte Troy rüde unterbrochen und lehnte sich jetzt auf seinem Stuhl zurück. Er schlug die Beine in der eleganten Tweedhose übereinander und senkte nach Denkerart das Haupt. Dann legte die Fingerspitzen seiner Hände gegeneinander. Barnaby beobachtete die ganze Inszenierung mit wachsendem Mißvergnügen.
      »... an die Möglichkeit«, nahm Meredith den Faden nach der Kunstpause wieder auf, »daß wir es hier mit jemandem zu tun haben, dem ganz offiziell eine neue Identität verpaßt worden ist. Ich denke da an einen Mann vom MI 5 oder ähnlichen Organisationen. Ich habe Beziehungen zum Innenministerium und wäre gern bereit...«
      »Ich komme vielleicht darauf zurück«
      Barnaby, der eine ungefähre Vorstellung davon hatte, was eine neue Identität kostete, wußte, daß sich die Geheimdienste nur selten auf eine solche aufwendige Prozedur einließen. Außerdem war das Innenministerium in diesen Angelegenheiten erfahrungsgemäß sehr zugeknöpft. Trotzdem konnte er Merediths Einwurf nicht ganz von der Hand weisen.
      »Vielleicht kann uns auch Jennings in einigen Punkten Aufklärung geben, Sir«, meldete sich Willoughby zu Wort. »Wie sieht es aus? Leiten wir eine offizielle Fahndung ein?«
      »Wir warten noch vierundzwanzig Stunden. Falls wir dann noch immer keine Spur von dem Mann und seinem Wagen haben, bleibt uns nichts anderes mehr übrig.« Barnaby stand auf. »Gut. Wenn das alles ist...«
      »Er ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Inspektor Meredith schien noch etwas eingefallen zu sein. »Nun, Inspektor?« sprach Barnaby ihn ohne Umschweife an.
      »Sir?«
      »Haben die kleinen grauen Zellen mal wieder Überstunden gemacht?« Einige grinsten, und Barnaby bereute umgehend, daß er sich zu einer solchen Bemerkung hatte hinreißen lassen.
      Es war kaum Merediths Schuld, daß das System Akademiker nach vier Jahren zum Inspektor beförderte, während andere, tüchtige Polizisten, die von der Pieke auf angefangen hatten, dazu fünfzehn Jahre brauchten.
      »Sie hatten doch noch eine Idee nehme ich an, oder?«
      »Nein, Sir.«
      In diesem Moment kam das Personal von der Nachtschicht herein. Barnaby räumte seinen Schreibtisch auf und ging zur Tür. In Gedanken war er bereits beim Zubereiten des Abendessens. Kräuter und Champignons mußten gehackt, die Leber in dünne Scheiben geschnitten

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