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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Schatten an die Wand. »Tut mir leid«, druckste Brian. »Ich fürchte, es war die Aufregung.«
      »Was denn für 'ne Aufregung?«
      So schnell wie sie sich zuvor ihrer Strumpfhose entledigt hatte, war sie plötzlich wieder angezogen und marschierte durchs Zimmer. Brian setzte sich mit düsterer Miene auf das Kunstlederpolster und sah zu, wie Edie den Teller mit den trockenen Essensresten hochhob und darunter eine Packung Zigaretten hervorholte.
      »Zigarette gefällig?«
      »Ich rauche nicht. Danke, Edie.«
      Eine gebrochene Sofafeder piekste Brian unangenehm ins Hinterteil. Auf der dem Heizofen zugewandten Seite war er glühend heiß, auf der anderen Seite hatte er eine Gänsehaut. Mißtrauisch beobachtete er Edie. Sie inhalierte und ließ den Rauch durch die Nasenlöcher entweichen. Sie saß so weit von ihm entfernt, als habe ihre Vereinigung nie stattgefunden. Der Wein hatte ihm pochende Kopfschmerzen verursacht, und er merkte zuerst gar nicht, daß sie mit ihm redete.
      »Entschuldigung. Das habe ich jetzt nicht verstanden.«
      »Ich habe gesagt, daß meine Mum jede Minute zurücksein muß.«
      »Verdammte Scheiße!« Brian fiel fast von der Couch. Er rappelte sich hastig auf und griff nach Hose und Hemd. »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
      »Ich sag's doch jetzt.«
      »Komm schon ... komm schon ...« Er verfluchte sein Hemd, schlug mit der Faust auf den laschen Stoff ein, suchte nach den Armlöchern.
      »Ist verkehrt rum.«
      »Schit.«
      »Wer hastet, der rostet, was Brian?«
      Er krempelte ungeschickt das Hemd um und knöpfte es schließlich zu.
      »Du hast die falsche ...«
      »Ja, ich hab's gemerkt. Danke.«
      Sie zuckte mit den Schultern, griff sich eine Strumpfhose vom Sessel, ging zur Couch und wischte die verräterischen Spuren ab.
      »Wo ist nur meine Unterhose!« schrie Brian verzweifelt. Und das war nicht nur als lautes Selbstgespräch gedacht gewesen.
      »Woher soll ich das denn wissen?« Edie schleuderte die Strumpfhose hinter die Couch.
      Brian gab die Suche auf. Er zog seine Jeans an, zog den Reißverschluß zu und erwischte dabei ein Ende seines empfindlichsten Teiles. Tränen traten ihm in die Augen, und er heulte vor Wut und Schmerz laut auf.
      »Ist nicht dein Abend heute, was?«
      Irgendwie gelangte er in seine Windjacke. Vor seinem geistigen Auge lief bereits ein Katastrophenszenario ab, in dem Mrs. Carter, die Muskeln gerade frisch gestählt, wie ein weiblicher Herkules über die Schwelle trat, ihm den Weg verstellte und ihn wie ein Punchingball vor sich her trieb.
      Edie hielt die Tür auf. Halb blind vor Angst, daß sein Alptraum doch noch Wirklichkeit werden könnte, schoß Brian an ihr vorbei und in die Kälte hinaus.
     
    Gegen zweiundzwanzig Uhr war das Team vom Außendienst aufs Revier zurückgekehrt. Die letzte Tagesbesprechung konnte beginnen. Dabei gab es einige unerfreuliche Überraschungen.
      Die ausführliche und gründliche Befragung der Damen des horizontalen Gewerbes auf der Straße und den einschlägigen Clubs von Uxbridge hatte bis dahin keine Hinweise auf die Blondine im Taxi erbracht. Allerdings waren bislang nur die ersten Kandidatinnen am frühen Abend an ihren Arbeitsplätzen aufgetaucht, so daß die Beamten vorerst bloß die Spitze des Eisberges angekratzt hatten.
      Der Taxichauffeur, der die geheimnisvolle Blondine von >Plover's Rest< abgeholt hatte, blieb weiter unauffindbar. Glück war ihnen dafür allerdings beschieden, was Hadleighs Umzugsfirma anging.
      »Ich bin fündig geworden«, erklärte Inspektor Meredith stolz. »Der liebe Gott erhalte uns alle Klatschtanten dieser Welt! Die meine konnte sich nicht nur an das exakte Datum, sondern auch an den Namen der Firma erinnern.« Er blätterte in seinem Notizbuch. »Die Firma ist wie sich herausstellte vor einem Jahr von einem größeren Unternehmen aufgekauft worden. Es handelt sich um Cox aus Slough. Sie haben die alten Kräfte zwar entlassen, aber ihre Namen und Adressen in der Kartei behalten. Morgen unterhalte ich mich mit denjenigen, die noch in der Gegend leben.«
      »Ich sehe Ihrem Bericht mit Interesse entgegen«, erklärte Barnaby. »Allerdings kann ich Ihnen jetzt schon eines sagen: Sie werden vermutlich feststellen, daß Hadleighs Sieben Sachen nicht von Kent nach Midsomer Worthy transportiert wurden, wie man uns glauben machen wollte.«
      »Wirklich nicht, Sir? Wie kommen Sie darauf?«
      Barnaby berichtete

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