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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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stammt? Wohin sie geht?«
      »Leider nein, Sir.«
      »Hm ... dabei können wir's natürlich nicht bewenden lassen. Haltet euch an die Belegschaft von der Bar. Fragt herum. Die Leute wissen meistens mehr, als sie denken. Sonst noch was?«
      Er sah in die Runde.
      Niemand meldete sich. Kaum hatte Barnaby Luft geholt, um den Tagesplan zu verkünden, ergriff Inspektor Meredith das Wort.
      »Noch was Sir ...«
      Barnaby fixierte ihn scharf. Merediths aufgesetzte Demutshaltung konnten ihn ebensowenig täuschen wie sein falsches Zaudern.
      »Ja bitte?« erklärte Barnaby leicht gereizt. »Was gibt's denn?«
      »Nur so eine Idee ...«
      »Könnte es sich möglicherweise um dieselbe Idee handeln, die sie gestern abend auf meine Frage hin zurückgezogen haben?«
      »Also ...« Meredith lächelte nur und zuckte lässig elegant mit den Schultern. »Ich wollte zuerst noch einiges überprüfen. Dazu mußte ich Mrs. Jennings Aussage noch einmal durchlesen. Auf dieser Grundlage konnte ich dann weiterarbeiten.«
      »Weiterarbeiten?« Barnabys sanfter Tonfall konnte die meisten nicht täuschen. Dunkle Wolken zogen an Merediths Horizont auf. Nur Meredith selbst merkte nichts. Unbelastet von irgendwelchen Vorahnungen fuhr er fort:
      »Sie haben doch gestern darüber geklagt, daß Jennings nicht greifbar ist und alle unsere Informationen bisher in eine Sackgasse geführt haben. Irgendwie hatte ich plötzlich das dumpfe Gefühl, daß da irgendwo ein Name aufgetaucht war, den wir ganz außer acht gelassen haben. Und ich hatte recht. Der Name war ... Barbara!« trumpfte Meredith auf.
      Er hielt inne und sah sich selbstgefällig um. Der erwartete Beifall blieb jedoch aus. Keine Hand rührte sich. Schließlich erklärte er der schweigenden Runde: »Die Sekretärin.«
      Nach der nächsten Kunstpause berichtete er weiter: »Leider hatte ich ja nur ihren Vornamen. Ich habe also versucht, von Mrs. Jennings die vollständige Adresse zu erhalten. Doch sie war alles andere als kooperativ, und auch der Butler behauptete, keine Ahnung zu haben. Danach blieb mir nur noch Jennings Verleger. Und ich hatte tatsächlich Glück. Mein Anruf kam zwar spät, aber alle waren noch da. Es fand gerade eine interne Feier anläßlich einer Neuerscheinung statt. Der gesuchte Nachname lautet jedenfalls Cockaigne, und die Dame lebt in North London. Alles weitere war ein Kinderspiel. Ich habe angerufen. Ein Anrufbeantworter lief. Und da wurde es erst so richtig interessant...«
      »Ich hoffe, Sie verschonen mich jetzt mit weiteren Details, Inspektor Meredith, und kommen endlich zur Sache«, unterbrach Barnaby ihn schneidend.
      Die restliche Zuhörerschaft hatte es sich mittlerweile schon mal bequem gemacht und stellte sich auf einen längeren salbungsvollen Vortrag ein. Troy lehnte sich gegen die Pinnwand, schloß die Augen und genoß es sichtlich, wie Meredith sich in seiner geschraubten Diktion immer tiefer ins Abseits redete.
      »Der Tenor der Ansage auf dem Anrufbeantworter lautete, daß die Inhaberin des Telefonanschlusses für fünf Tage verreist sei. Verstehen Sie? Das kann doch kein Zufall sein, oder? Ich habe mir überlegt, daß sie bei irgend jemandem ihre Adresse hinterlassen haben müßte ... vielleicht bei einer Freundin oder einem Nachbarn. Einfach für den Notfall. Das ist doch allgemein Usus. Wenn Sie diese Frau finden, Chefinspektor ... davon bin ich überzeugt ... haben Sie auch Jennings gefunden.«
      Auf diesen Beitrag folgte Stille. Und die zog sich quälend in die Länge. Barnaby wirkte geistesabwesend. Er hatte die Stirn in Falten gelegt und kramte fahrig in seinen Unterlagen.
      »Vielleicht darf ich Ihnen erst mal erklären, wie wir hier arbeiten, Inspektor Meredith«, begann er schließlich in sachlichem Ton. Meredith traf ein Blick voll kalter Verachtung. »Wir sind ein Team! Was Ihnen bisher noch entgangen zu sein scheint. Es wundert mich eigentlich, daß einem das in Bramshill offenbar nicht beigebracht wird. Die Methode garantiert nämlich Schnelligkeit und Effizienz. Und ... hat damit schon Leben gerettet. Natürlich sind wir alle Individualisten. Der eine mehr, der andere weniger. Sollten wir jedoch zu einer wichtigen Erkenntnis gelangen, verfolgen wir die Spur nicht heimlich für uns allein und ziehen dann mit großem Spektakel vor versammeltem Publikum den Hasen aus dem Zylinder. Wir sind hier nicht im Kabarett.«
      »Ich wollte nur...«
      »Ich bin noch nicht

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