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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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fertig!«
      »Verzeihung!«
      »Das Zurückhalten von Informationen kann auf jeder Ebene fatale Folgen haben. Ich erinnere da nur an die Sut-cliffe-Pleite. Da hat sich ganz deutlich gezeigt, was passiert, wenn Männer von Rang im Alleingang vorpreschen, anstatt mit den anderen kooperativ zusammen zu arbeiten.« Er hielt kurz inne. »Sie machen so ein verdutztes Gesicht, Meredith. Haben Sie in Ihrem Elfenbeinturm denn noch nie etwas vom Yorkshire Ripper gehört?«
      »Selbstverständlich habe ich das, Sir.«
      »Dann wissen Sie auch, daß Frauen ganz unnötigerweise sterben mußten, weil Informationen nicht schnell und effizient genug übermittelt worden sind.«
      »Ich dachte, ein technischer Defekt sei daran Schuld gewesen. Inkompatible Computer ...«
      »Unter anderem auch das, Inspektor. Unter anderem.«
      »Es hat ja schließlich nur ...« Meredith verstummte schulterzuckend. »Es waren doch bloß Nutten«, fügte er dann hinzu.
      Barnabys Miene verhieß nichts Gutes. »Ich habe Sie wohl nicht richtig verstanden, Inspektor.«
      »Prostituierte.« Meredith sah sich um. »War's nicht so?«
      Der Chefinspektor zog den Kopf zwischen die Schultern.
      »Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe. Alle Informationen, welcher Art auch immer, kommen in den Pool. Darum geht es bei diesen Besprechungen. Sonst können wir sie uns gleich sparen.«
      »Wie Sie meinen, Sir.«
      »Ja, und ich meine das verdammt ernst, Inspektor. Und Sie tun gut daran, sich an diese Anweisung zu halten, sonst sind Sie nämlich schneller wieder bei der Streife, als Sie denken.« Barnaby erhob sich erstaunlich behende und stürmte wütend aus dem Raum.
      Troy folgte ihm und holte seinen Chef im Korridor ein.
      »Verdammter Faschist!«
      Der Sergeant reagierte nur zögernd: »Er ist nun mal der Neffe vom Polizeipräsidenten, Sir.«
      »Und wenn er der Lieblings-August der Queen wäre ... Sollte er mir noch einmal so kommen, schmeiß ich ihn raus!«
      Barnaby stapfte in sein Büro und schlug Troy die Tür vor der Nase zu. Dieser hielt mit der flachen Hand die in den Angeln erbebende Glastür fest und trat ein. Er zählte ruhig bis fünfhundert und erkundigte sich dann:
      »Soll ich mir Clapton heute morgen noch mal vornehmen, Sir?«
      »Nein. Der läuft uns nicht weg. Wir haben noch immer nicht mit Amy Lyddiard gesprochen. Aber in dem von diesem Dobermann von Schwägerin bewachten alten Kasten kommt kein Gespräch zustande. Bestellen Sie sie aufs Revier. Und zwar höflich. Sagen Sie, es sei wegen der Fingerabdrücke.«
      Nachdem Troy gegangen war, starrte Barnaby gegen die Wand und fragte sich, wie ihm diese >Barbara< nur hatte entgehen können. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war ihm nichts und niemand durchs Raster geschlüpft. Und er konnte den Lapsus nicht einmal auf die schlampige Lektüre der Vernehmungsprotokolle schieben. Er selbst hatte schließlich das Gespräch mit Mrs. Jennings geführt. Wie Pech und Schwefel die beiden, hatte Ava Jennings behauptet. Er erinnerte sich sogar noch an die exakten Worte. Wie Pech und Schwefel.
      Barnaby verfluchte Meredith mit den scharfen Augen, der ehrgeizigen Spürnase und den guten Beziehungen. Dann schalt er sich wegen seiner Kleinkariertheit. Er fühlte sich alt und müde. Und sein knurrender Magen schrie geradezu nach etwas Handfestem zu essen.
     
    Sue schwebte noch immer wie auf Wolken, als sie durch die Toreinfahrt von >Gresham House<, die Auffahrt hinauf und zum Seiteneingang lief. In ihrer Aufregung zog sie so fest am Klingelstrang, daß dieser fast aus der Wand brach.
      Sie wartete lächelnd. Einige verrottete Blätter der Glyzinie an der Hauswand segelten auf ihr unbedecktes Haupt. Ihre Arme schmerzten noch von den schweren Einkaufstaschen, die sie für Rex nach Hause geschleppt hatte. Aber Rex war schon fast wieder der Alte, und das war Lohn genug.
      Amy öffnete die Tür. Sie trug Gummihandschuhe und Kopftuch. Die beiden Frauen sahen sich an.
      »Was ist los?« fragte Amy atemlos. »Was ist?« Sie ergriff die Hand der Freundin. »Methuen?«
      »Ja.«
      »Sue ... das ist großartig!«
      »Ich bin zum Mittagessen eingeladen.«
      »Zum Mittagessen ... Wahnsinn!«
      »Ich habe den ganzen Vormittag nur getanzt. Die Treppen hinauf und hinunter, im Haus ... auf der Straße ... einfach überall.«
      »Kann ich mir vorstellen.« Amy strahlte. Sie umarmte Sue herzlich. »Komm rein!«
      »Aber was ist

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