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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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du es wenigstens ordentlich füllen.«
      »Wenn ich es noch voller schenke, läuft es über.«
      »Na, wenn schon. Dabei fällt mir ein ... wo ist eigentlich dein kleines haariges Ekelpaket abgeblieben?«
      »Tom!« Sie steckte Brotscheiben in den Toaster. »Eigentlich hast du den kleinen Kater doch auch gern.«
      »Nein, ich hab ihn eigentlich gar nicht gern.« Er strich Frischkäse auf die Fischfilets. »Ich wünsche mir ehrlich gesagt nur, daß er bald sein Bündel schnürt und sich davonmacht.« Barnaby trank einen tiefen Schluck. »Ohhh ... wunderbar. Der ist köstlich. Versuch mal!«
      »Warte.« Sie trocknete die Brunnenkresse und nippte an ihrem Glas. »Hmm ... nett. Aber der andere hat mir besser geschmeckt.«
      Barnaby schlug die Eier schaumig und gab sie in die Pfanne.
      »Paß auf den Toast auf.«
      Joyce wartete, bis die Brotscheiben goldbraun geröstet waren, und bestrich sie dann mit Diätmagarine.
      »Nimmst du für dich auch keine Butter?« Barnaby gab Lachsstreifen und Schnittlauch in die Pfanne und wendete die Eimasse mit einem Holzlöffel.
      »Es kommt mir so gemein vor, wenn du darauf verzichten mußt.«
      »Sei nicht blöd. Warum sollten wir beide nur noch als ein Strich in der Landschaft herumlaufen?«
      Barnaby saß bereits am Tisch, den Mund voller pfeffriger Kresse, cremigem Ei und goldgelbem Wein.
      Zum Nachtisch brühte Joyce ihren exzellenten Hochland-Kaffee auf. Als sie ihm eine Tasse eingeschenkt hatte, blieb sie hinter ihrem Mann stehen, schlang ihre weichen Arme um seinen Hals und legte ihre Wange gegen seine Wange.
      Barnaby wandte den Kopf. Seine Miene drückte Glück, Liebe und leichtes Erstaunen aus. Sie küßten sich wie alte, verliebte Freunde, was sie schließlich auch waren.
      »Was war das denn jetzt?«
      »Mein Gott, Tom! Du tust ja gerade so, als müßte es ein Monat mit R sein.«
      Trotzdem, was genau hatte sie dazu veranlaßt? War es die hastige Verneinung ihrer besorgten Frage gewesen? Diese Notlüge? Es mußte einfach etwas geschehen sein, das ihm die eigene Sterblichkeit vor Augen geführt hatte. Daran zweifelte sie nicht. Letztendlich würde er es ihr gestehen. Sobald er glaubte, daß die Gefahr gebannt war. So war es immer.
      Joyce erinnerte sich plötzlich lebhaft an jenen Tag, als sie neunzehn gewesen war. Das Konzert der Erst-Semester hatte im Rathaus der City von London stattgefunden. Hinterher hatte sie ganz am Rande der lärmenden Schar aus Studenten, Lehrern, stolzen Eltern und Freunden einen schlanken jungen Polizisten entdeckt, der einen Blumenstrauß in der Hand gehalten, hoffnungslos linkisch und fehl am Platz gewirkt und nur darauf gewartet hatte, endlich bemerkt zu werden.
      Jetzt stand er auf und drehte sich um, um sie in seine Arme zu nehmen. Seine Blicke schweiften über ihr Gesicht, so als wolle er sich alles besonders gut einprägen. Dann stellte er eine leise Frage. Joyce lachte. »Wenn wir Draufgänger wären, würden wir's hier und jetzt auf dem Küchentisch machen.«
      »Wie bitte?«
      »Ich habe gerade beim Friseur einen Artikel über Spontaneität beim Sex gelesen.«
      »Wer zum Teufel predigt beim Friseur sexuelle Spontaneität?«
      »Der Titel lautete: Wie man seine Ehe lebendig hält.«
      »Hätte wohl eher heißen müssen: >Wie man sich das Kreuz verrenkt<.« Sie hakten sich unter und gingen in die Diele. »Leider wird's wieder nur das langweilige eheliche Lager, Liebling.«
      »Trauriger alter Missionar.«
      »Du kanntest meinen Glauben, als ich um deine Hand angehalten habe.«
      Nachdem sie sich geliebt hatten, schlief Joyce in Barnabys Armen, den Kopf an seiner Brust, schnell ein. Um sie nicht zu wecken, schob er sich noch ein Kissen unter die Schulterblätter und halb sitzend, halb liegend ließ er die vergangenen drei Tage vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Er suchte nach Querverbindungen und sublimen Schwingungen, versteckten Bedeutungen und falschen Interpretationen.
      Lange verweilte er in Gedanken allerdings nicht bei der abendlichen Schlußbesprechung dieses Tages, denn sie war äußerst unproduktiv verlaufen. Die einzige Information, die das Team im Außendienst zu bieten gehabt hatte, bestand darin, daß die Umzugsfirma >Beecham-Transporte< Gerald Hadleighs Habseligkeiten im Jahr 1983 weder von Kent noch London SW1, sondern aus einem Möbellager in Staines nach Midsomer Worthy transportiert hatte.
      Barnaby hatte

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