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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Erscheinung des Mannes.
      »Wir möchten, daß Sie uns erzählen, was Sie von der Angelegenheit wissen.«
      »Da sind wir schnell fertig«, erwiderte Jennings. »Absolut nichts.«
      »Scheint so, als seien Sie der letzte gewesen, der Gerald Hadleigh lebend gesehen hat.«
      »Der Vorletzte, Chefinspektor. Bleiben wir doch bitte auf dem Boden der Tatsachen, ja?«
      »Das allerdings erwarte ich ... von beiden Seiten«, konterte Barnaby und handelte sich für seine Dreistigkeit einen scharfen Blick ein. »Vor allem interessiert mich, wann genau Sie >Plover's Rest< verlassen haben.«
      »Plover's was?«
      »Mr. Hadleighs Haus.«
      »Keine Ahnung. Ehrlich nicht. Spät.«
      »Aber Sie wissen doch sicher, wann Sie nach Hause gekommen sind. Vielleicht fangen wir mal damit an.«
      »Elf ... zwölf ... Ich achte nie auf die Zeit. Das kann Ihnen jeder bestätigen.«
      »Waren Sie denn der letzte, der gegangen ist?«
      »Soweit ich mich erinnere, ja.«
      »Und in welcher Verfassung befand sich Mr. Hadleigh, als Sie sich verabschiedet haben?«
      »Bei bester Gesundheit.«
      »Und in guter Stimmung?«
      Jennings zögerte zum ersten Mal. Er starrte auf seine olivgrünen Wanderstiefel. »Schwer zu sagen. Er schien mir nicht gerade der Typ zu sein, der Gefühle zeigt.«
      »Worüber haben Sie gesprochen? Nachdem die anderen fort waren, meine ich.«
      »Über die Schriftstellerei. Deshalb war ich ja auch eingeladen worden.«
      »Nehmen Sie diese Art von Einladungen öfter an?«
      »Eigentlich nicht. Aber Midsomer Worthy liegt in der Nähe. Deshalb dachte ich, es könne ganz amüsant werden.«
      »Und war's das auch?«
      »Nein. Es war tödlich langweilig.«
      »Vielleicht erzählen Sie uns ...«
      »Heiliger Strohsack! Was zum Teufel haben meine Eindrücke von jenem Abend mit dieser entsetzlichen Tat zu tun? Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, sitzen wir noch die ganze Nacht hier.«
      »Ihre Eindrücke können für uns sehr wertvoll sein, Mr. Jennings. Mich interessiert nicht nur Ihre persönliche Meinung über die einzelnen Mitglieder der Autorengruppe, sondern auch, ob es unterschwellige Spannungen oder andere Gefühlsäußerungen im Lauf des Abends gegeben hat.«
      »In bezug auf Hadleigh, meinen Sie?«
      »Nicht unbedingt.«
      Max Jennings betrachtete lange und eingehend ein Plakat an der Wand, das für Hilfe zur Selbsthilfe gegen das Verbrechen warb.
      Sergeant Troy, der im Türrahmen gelehnt hatte, setzte sich auf einen Stuhl. Im Zimmer war es totenstill.
      »Da war eine Frau mit rotem Haar«, begann Jennings schließlich. »Ihr Name ist mir entfallen. Sie war verliebt in Hadleigh. Und deshalb sehr unglücklich. Dann ein schrecklicher Typ namens Clapton. Hoffnungslos linkisch und vermutlich schrecklich untalentiert, mit einer unansehnlichen Brillenschlange als Frau. Außerdem ein netter alter Kerl, so trottelig, daß er eigentlich ins Heim gehört hätte, und eine furchterregende Bulldogge von einer Frau mit Beinen wie die Nelsonsäule und einer geradezu fanatischen Verehrung für >das reine englische Blut<, wie sie es nannte.« Sein Blick schweifte zwischen den beiden Polizeibeamten hin und her. »Glauben Sie denn ernsthaft, daß jemand von diesen Leuten später zurückgekommen ist und ihn umgebracht hat?«
      Barnaby sah Jennings erstaunt an. »Sie sind der erste, Mr. Jennings, der nicht automatisch annimmt, daß Mr. Hadleigh von einem Einbrecher ermordet worden ist.«
      »Oh, kein Schriftsteller, der sein Geld wert ist, würde das tun. Viel zu harmlos. Keine gute Geschichte.«
      »Warum haben sie diesen Autorenkreis überhaupt besucht?«
      »Das haben sie mich doch schon mal gefragt.«
      »Ihre Agentin war geradezu fassungslos. Sie hat angedeutet, das sei etwas, was Sie niemals tun würden.«
      »Talent? Was zum Teufel wollten Sie denn von ihr?«
      »Wir haben versucht, Sie zu finden. Und nachdem Ihre Frau uns gesagt...«
      »Sie sind bei mir zu Hause gewesen}« brachte Jennings mühsam hervor.
      »Sieht ganz danach aus, oder? Ihre Frau ist allerdings der Meinung, daß Sie sich in Finnland aufhalten.«
      »Großer Gott! Was haben Sie ihr gesagt?«
      »Gar nichts. Was hätten wir ihr zu diesem Zeitpunkt auch sagen sollen? Außerdem war sie kaum in der Verfassung, ein ernsthaftes Gespräch zu führen.«
      »Ihr Mr. Stavro hat die nötigen Informationen über Sie geliefert, Mr. Jennings«, warf Troy ein.

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