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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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gemacht, und, das Ärgerlichste von allem, hatte Beziehungen zum Polizeipräsidenten und nicht den Anstand, Bescheidenheit zu demonstrieren.
      »Trotzdem«, fuhr Barnaby fort, »sagt einem der gesunde Menschenverstand, daß Koffer oder Reisetaschen in jedem Haushalt vorhanden sein dürften. Also sollten wir diesen Punkt auch nicht überbewerten.«
      Troys Miene drückte Genugtuung aus. Barnaby hatte es Meredith gegeben. Der Sergeant griente den Inspektor gehässig an und war verwirrt, als der Mann auch noch zustimmend nickte. Manche Leute kapierten einfach nicht, wann sie verloren hatten.
      »Wir ermitteln weiter nach den Autos. Ich schätze, daß Hadleighs Wagen irgendwo in einer Werkstatt steht. Zur Routine-Inspektion. Was den Mercedes angeht... tja, das ist noch die Frage ...«
      »Um welches Modell handelt es sich?«
      »Das sollte eigentlich in Ihren Unterlagen stehen, Inspektor Meredith.«
      »Ein 500 SL, Sir«, warf Wachtmeister Willoughby ein.
      »Ach so. Weiß Bescheid.«
      Merediths lässige Handbewegung vermittelte den Eindruck, als sei das Modell in seinem weiteren Freundes- und Verwandtenkreis ein häufig gefahrener Wagen. Und das war auch nicht einmal unwahrscheinlich. Laut erklärte Barnaby: »Ich möchte, daß Sie alles über Hadleigh herausfinden. Gerede, Gerüchte und Aktenkundiges. Angeblich war er mit einer >Grace< verheiratet. Nachname unbekannt. Gewohnt haben sie möglicherweise in Kent. Dort ist sie an Leukämie gestorben. Er soll Regierungsbeamter, vermutlich im Landwirtschaftsministerium, gewesen sein. Aber das sind alles noch ungesicherte Informationen. Ich erwarte, daß Sie sich alle damit vertraut machen. So das wär's für heute.«
      Merediths Team verabschiedete sich in den Außendienst. Der Rest setzte sich wieder an Schreibtische und Bildschirme. Barnaby marschierte in sein Büro, wo er in Ruhe und Frieden telefonieren konnte.
      Er besaß die Nummer von Max Jennings Verleger und hatte bereits zweimal erfolglos dort angerufen. Mittlerweile war es Viertel vor zehn. Er griff zum Hörer, um den dritten Versuch zu starten. Das Rufzeichen ertönte endlos. Barnaby verzog geringschätzig den Mund. Langschläfer waren ihm zuwider. Endlich meldete sich eine Frau.
      Barnaby sagte seinen Vers auf und wurde zur Presseabteilung durchgestellt. Dort erkundigte er sich arglos, ob Mr. Jennings sich gegenwärtig auf einer PR-Tour durch Finnland befände, um Bücher zu signieren. Und löste damit ganz unfreiwillig am anderen Ende der Leitung große Heiterkeit aus.
      »Entschuldigen Sie, wenn wir uns hier kaputtlachen«, bat die Dame. »Aber wir kriegen Max ja nicht mal dazu, im Buchladen seines Dorfes auch nur ein Taschenbuch zu signieren, geschweige denn auf die Ochsentour mit Häppchen und Sekt. Da muß Sie jemand gründlich auf den Arm genommen haben.«
      »Sieht ganz so aus«, entgegnete Barnaby leicht verärgert. »Ich frage mich ... haben Sie vielleicht irgendwelche Unterlagen über Mr. Jennings, die Sie mir zukommen lassen könnten? Lebenslauf, Titel seiner Bücher usw.?«
      »Hm.« Sie wandte sich einen Moment vom Telefon ab, und er hörte, wie sie sich leise mit jemandem unterhielt. »Wir haben so eine Art Lebenslauf, den wir verschicken. Ist auf dem neuesten Stand. Den könnte ich Ihnen faxen.« Als er ihr die Nummer durchgab, wurde am anderen Ende erneut gemurmelt, und seine Kontaktperson bemerkte: »Es wäre vielleicht am besten, wenn Sie mit Talent sprechen.«
      »Mit wem?«
      »Talent Levine, von seiner Agentur. Schreiben Sie sich die Nummer auf.« Barnaby notierte mit. »Viel Glück.«
      Barnaby bedankte sich, legte auf und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Jetzt, da er die anstrengende Mannschaftsbesprechung hinter sich hatte, verspürte er plötzlich Hunger ... oder vielmehr Lust auf eine Kleinigkeit. Das Frühstück lag schließlich bereits zwei Stunden zurück. Und da er sich damit beruhigte, daß er das Mittagessen jederzeit ausfallen lassen konnte, schlenderte er in den Korridor hinaus, um nachzusehen, was der Automat dort an Schmackhaftem für ihn bereithielt.
      Doch wie die meisten Automaten dieser Art, spuckte auch dieser nur grell und luxuriös verpackte Kalorienbomben aus. Barnaby wählte ein mit kandierten Kirschen reich verziertes Blätterteigteilchen und warf Geld ein.
      Am anderen Ende des Korridors trat Troy in einer Nikotinaura aus der Herrentoilette. Seit dem 1. Januar war das Rauchen in den Büroräumen

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