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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Sie wissen, was los ist, dieser Troy«, berichtete Denzil. Und dann: »Mich hätte er letzte Woche beinahe erwischt.«
      »Was hattest du denn ...«
      »Er hatte unseren Duane«, unterbrach ihn Collar. »Und der hat auch nichts gemacht. Nur zufällig bei der Pommesbu-den-Tussie auf dem Marktplatz gestanden ...«
      »Die fette Leslie?«
      »Yeah ... Jedenfalls hatte sie Zoff mit 'nem Kerl. Duane ist in den Wagen geklettert, um da Ruhe reinzubringen ... und da ist der Rotarsch mit seiner Alten vom Einkaufen gekommen. War sofort mit einem Satz über der Theke. Und Duane landete mit dem Gesicht auf der Kochplatte.«
      Brian starrte ihn an, fasziniert und entsetzt zugleich, und fragte sich, wieviel davon wohl stimmen mochte.
      »Hat er versucht, ein Geständnis aus Ihnen rauszupressen, Bri?«
      »Selbstverständlich nicht. Ich habe ja nichts getan.«
      »Ist denen doch egal«, warf Edie ein. Sie machte ihre Beine breit und gewährte Brian noch tiefere Einblicke in die Tigermusterlandschaft. Sie stemmte ihre Doc Martens energisch aufs Parkett und legte die Hände auf die Knie. »Der bleibt an Ihnen dran. Macht Sie fertig.«
      »Sie waren sehr höflich.«
      »Ja, bei Ihnen. Alles Mache!«
      »Alles Mache«, wiederholte der kleine Bor scheu.
      »Sollten ihn mal bei uns erleben«, sagte Denzil. »Bei jedem Vorwand heißt es, stehenbleiben und Leibesvisitation.«
      »Geht einem bei jeder Gelegenheit an die Wäsche«, fügte Edie hinzu, und Brians Herz zuckte wild vor Erregung. Sie zwinkerte ihm zu, und auf dem Augenlid glitzerte Silberlame in der Farbe reifer Pflaumen. »Wurden Sie aufs Revier bestellt?«
      »Noch nicht.« Brian war sich seiner Unkenntnis im Umgang mit der Polizei schmerzlich bewußt. »Sagen sie es einem, wenn sie einen noch mal sprechen wollen?«
      »Nein«, widersprach Tom. »Normalerweise nicht. Sie tauchen einfach wieder auf.«
      In genau diesem Augenblick gingen die Schwingtüren auf, und Sergeant Troy hatte seinen Auftritt.
      Diesmal unterhielten sie sich ohne stärkende Erfrischung in einem kleinen Raum neben dem Chemielabor. Er war ungeheizt, und es roch aus dem Abfluß des Waschbeckens in der Ecke. Die Kälte kroch sogar durch Brians dicke Holzfällerjacke, durch seinen Norwegerpullover und die Weste.
      Troy stand am Fenster. Er hatte seinen Stift auf das Fensterbrett gelegt und nahm jetzt lässig ein Notizbuch aus der Tasche. Er blätterte es auf und legte es neben den Stift. Dann öffnete er die Gürtelschnalle seines Ledermantels, nahm die Mütze von seiner feuerroten Mähne. Erst jetzt drehte er sich zu Brian um, der auf einem Laborhocker hinter einem Tisch voller Instrumente und Reagenzgläser saß.
      »Tut mir leid, daß ich Sie zum zweiten Mal aus Ihren Proben holen muß, Mr. Clapton.«
      »Schon in Ordnung.«
      »Geht alles nach Plan?«
      »Oh, ja ... sehr gut sogar.«
      »Wie heißt noch mal das Stück, das Sie aufführen?«
      »Slang-Mix Für Fünf Stumme Stimmen.«
      Troy nickte und machte ein sehr interessiertes Gesicht, ohne jedoch etwas zu sagen.
      »Ein sehr schwieriges Projekt. Ich verlange viel von den jungen Leuten. Und natürlich auch von mir.« Brian entspannte sich etwas. »Sie sind ein prima Team. Besonders die Carter Zwillinge.« Er mußte ihren Namen einfach aussprechen. Nur einmal. »Edie und Tom. Sind wirklich ungewöhnlich.«
      »Kann man wohl sagen, Sir«, erwiderte Troy, der Edie fünf Jahre zuvor zum erstenmal begegnet war. Sie war aufs Revier gebracht worden, als ihre Mutter, in Begleitung des Kindes, beim Ladendiebstahl erwischt worden war. Edie hatte einen langen Mantel aus Teddyfell getragen, und die zahllosen Taschen im Innenfutter waren so voller Zigarettenpackungen und Süßigkeiten gewesen, daß man damit einen Kiosk hätte eröffnen können. Ein gerissenes kleines Früchtchen.
      »So talentiert. Und dabei ist alles im Leben gegen sie. Aber dennoch geben sie nie auf.«
      »In diesem Punkt muß ich Ihnen recht geben, Mr. Clapton«, sagte Troy und dachte: Der Idiot ist völlig blind. Die beiden hatten ihn offenbar total eingewickelt.
      »Das Mädchen macht einen besonders intelligenten Eindruck auf mich.« So, das mußte jetzt aber wirklich das letzte Mal gewesen sein, dachte Brian. Das allerletzte Mal. Na, wenigstens hatte er ihren Namen nicht wiederholt. War besser zuzuhören, bevor es zu spät war.
      Troy lächelte nur. Brians zuckender Adamsapfel, der schnelle Atem und

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