Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
die sexuellen Doppeldeutigkeiten waren ihm nicht entgangen. Das also war es. Brian spielte etwas mit dem Feuer. Und sie war minderjährig. Böse, böse, böse.
      Troy stellte nun ein paar Fragen über das Unterrichten im allgemeinen. Brian antwortete, indem er im allgemeinen und im besonderen von sich sprach, und Troy ließ ihn ein wenig schwadronieren. So machte es sein Chef auch, wenn er noch einen besonders fiesen Trumpf im Ärmel stecken hatte. Die Leute an der langen Longe führen, nannte er das.
      Erster Schritt: Isoliere die Maus. Tu alles, damit sie sich entspannt und unvorsichtig wird. Zeig ihr den besten Käse. Laß sie daran schnuppern. Gestatte ihr einen kleinen Biß und dann...
      Brian, mittlerweile so entspannt, daß er beinahe die Püschen angezogen hätte, erzählte, wie er Cambridge als zu elitär abgelehnt und statt dessen die Pädagogische Hochschule in Uttoxeter gewählt hatte. Seine blassen Augen hinter der Schubert-Brille glänzten. Selbst sein schmutzig brauner, schütterer Schnurrbart plusterte sich vor Selbstgefälligkeit auf, als die Worte über seine stolze Karriere nur so aus ihm herausperlten.
      Troy, dessen Mutter ihm stets eingehämmert hatte, Eigenlob stinke, langweilte das Ganze tödlich.
      »Das ist ja alles sehr interessant, Mr. Clapton«, log Troy freundlich. »Aber vielleicht kommen wir jetzt mal zum Thema.«
      »Oh!« Brian hatte den Grund ihres Gesprächs fast vergessen. »Ja, gut.«
      »Nur eine kleine Sache.« Troy blätterte in seinem Notizbuch, so als suche er eine Eintragung. »In der Nacht, als Mr. Hadleigh starb ... Sie haben uns da erzählt...« Erneutes Rascheln der Seiten seines Notizbuchs. »... daß Sie das Haus ungefähr um ... warten Sie ... Viertel vor elf verlassen, sich dann nach rechts gewandt haben und einmal um den Park gegangen sind, um ... - ich glaube, Sie drückten sich so aus - >um sich auszulüften^«
      »Ja«, bestätigte Brian nach kurzem Zögern.
      »Und das ist korrekt?«
      »Selbstverständlich. Wenn ich ja sage, dann meine ich ja, Sergeant. Jeder, der mich kennt, kann Ihnen das bestätigen.«
      »Tja, wir haben da leider einen Zeugen, Mr. Clapton, der Sie kurz nach Mitternacht zurückkommen gesehen haben will. Aber genau aus der entgegengesetzten Richtung.«
      Brian sah so aus, als habe ihm gerade die Friedenstaube persönlich auf den Kopf geschissen. Er starrte den Mann fassungslos an, der gerade noch vor einer Minute so interessiert seiner Lebensgeschichte gelauscht hatte. Troy lächelte. Oder zumindest verzog er die Lippen. Seine spitzen Zähne schimmerten.
      »Ahhhh ... tatsächlich? Ich weiß ja nicht, wer diese Person ist, aber vielleicht sollte man ihr mal einige Fragen stellen. Zum Beispiel, wieso sie sich um diese nächtliche Stunde hinter Hecken herumdrückt, um andere Leute auszuspionieren.«
      »Hinter Hecken herumdrückt?«
      »Schließlich habe ich keine Menschenseele gesehen.«
      »Komisch. Denn Sie wären mit Sicherheit an ihm vorbeigekommen, wenn Sie wirklich einen Spaziergang um den Park gemacht hätten.«
      Schweigen im Walde. Brian traten Schweißperlen auf die Stirn. Er schloß die Augen und wirkte schlagartig um dreißig Jahre gealtert.
      »Ist Ihnen klar, Sir, daß es sich hier um einen Mordfall handelt?«
      »Ja, ja, natürlich. Ich helfe, so gut ich kann. Keine Frage.«
      Troy stand bewegungslos, einen Arm über seinem Notizbuch, den anderen in die Hüfte gestützt. Im Gegenlicht vor dem Fenster wirkte seine rote Haarmähne wie der leuchtende Heiligenschein eines Inquisitors.
      Brian dämmerte langsam die Erkenntnis, wozu sein Gegenüber fähig war. Die Geschichte mit dem Gesicht, das er auf eine Herdplatte gedrückt haben sollte, gewann zunehmend an Wahrscheinlichkeit.
      »Also ... neulich nachts ... Ihr Zeuge könnte doch recht haben. Oder Ihre Zeugin, natürlich. Näheres weiß ich ja nicht ...«Erhüstelte.
      »Fahren Sie ruhig fort, Sir.« Troy zückte den Kugelschreiber und schlug eine neue Seite in seinem Notizbuch auf.
      »Gut möglich, daß ich ins Dorf gegangen bin. Jetzt, da Sie es erwähnen, fällt mir ein, daß ich am Briefkasten vorbeigekommen sein muß. Der steht in Richtung Dorf. Okay, okay ... ich bin eben ins Dorf spaziert.« Pause. »Keine Ahnung, warum ich gesagt habe, daß ich eine Runde um den Park gedreht habe. Muß wohl irgendwie etwas durcheinander gewesen sein. Geralds Tod...«
      »Eine durchaus verständliche Reaktion, Mr.

Weitere Kostenlose Bücher