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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Barnaby fand es beinahe rührend, daß ein Mann, der unbedingt Bücher schreiben wollte, jedoch keinerlei Talent dafür hatte, und, wie die Bilder in seinem Wohnzimmer verrieten, auch von Malerei nichts verstand, sein Geld zur Förderung gerade dieser künstlerischen Begabungen zur Verfügung stellte.
      »Richtig. Glückspilz ...« Und der Sergeant fügte hinzu: »... bis zu einem gewissen Punkt.«
      »Hadleigh hat vermutlich ein wesentlich wichtigeres Regierungsamt bekleidet, als wir angenommen haben.«
      »Nicht unbedingt. Er könnte auch einfach nur Glück bei der Investition seines Geldes gehabt haben. Wer kein Risiko scheut, kann ein Vermögen damit machen«. Troy sagte das mit der Souveränität eines Aktionärs der britischen Gas- und Telefongesellschaft.
      In diesem Moment trat die Kellnerin an ihren Tisch.
      »Noch Kaffee, die Herren?«
      »Nein«, wehrte Barnaby hastig ab. »Danke.« Er zählte auf, was sie gegessen hatten, und sie notierte alles auf einem Block, der an einer Kordel an ihrem Gürtel hing.
      »Das waren dann also ein biscuit du beurre de praline plus ...« Sie lächelte Troy an, deux jeunes filles sur la ba-teau.«
      »Und wie sagen wir zu Hause dazu?« fragte der Sergeant mit breitem Grinsen.
      »Zwei junge Mädchen auf einen Floß.«
      »Mein Glückstag heute.«
      »Sieben Pfund zwanzig.« Sie riß den Zettel ab, und der Chefinspektor griff nach seiner Brieftasche. »Bitte bezahlen Sie an der Kasse.«
      Sie räumte den Tisch ab, stellte alles auf ein Tablett, hob es hoch, als sei es leicht wie eine Feder, und schwebte davon. Barnaby sah ihr nach.
      Dann griff er nach der Rechnung, die sein Sergeant ungläubig betrachtete.
      »Dafür hätten wir zwei Portionen Würstchen, Eier, Pommes, Suppe und Tee in der Kantine bekommen können.«
      »Ahhhh«, seufzte Barnaby und schlüpfte in seinen Mantel. »Aber nicht auf Französisch.«
     
    »Von jetzt an«, erklärte der kleine Bor, »sollen alle Freunde >Rebell< zu mir sagen.«
      »Du hast doch gar keine Freunde.«
      »Doch, habe ich.« Obwohl er das mit fester Stimme sagte, schien Boreham etwas verunsichert zu sein. »Ich weiß eben nur noch nicht, wer sie sind.«
      »Oh, Mann ... du bist dämlicher, als die Polizei erlaubt«, stöhnte Denzil.
      Der brachte das mit dem Habitus desjenigen vor, der die Autorität beanspruchte, die sie Brian so hartnäckig abspenstig machten. Die Gruppe diskutierte heiß die Frage, was wichtiger wäre: Macht oder Popularität. Und wie sich bald herausstellte, hatte Popularität keine Chance.
      »An erster Stelle steht Vergeltung«, führte Collar aus und sprach damit allen aus dem Herzen.
      »Schnelligkeit plus Überraschungsmoment und volle Pulle drauf«, erklärte Tom und führte eine Karateattacke aus. »Aber worauf's vor allem ankommt ist Schnelligkeit.«
      »Du hast's erfaßt, Mann«, stimmte Denzil ihm zu.
      »Verschiebe nicht auf morgen, wem du 's heute kannst besorgen.«
      »Dann«, erklärte Edie und warf ihre orangerote Haarmähne zurück, »verschaffst du dir Respekt.«
      Brian fröstelte und empfand einen wohligen Schauer bei dem Gedanken daran, wie es wohl aussehen mochte, wenn all diese primitive Aggressivität explodierte.
      »Haß«, meinte jetzt Denzil mit einem Lächeln, das seinen Mund nie erreichte, »... ist gut für dich. Gibt deinem Leben Sinn.«
      »Jaaa«, schwärmte Collar. »Also ich könnte hassen bis in alle Ewigkeit.«
      Brian war klar, daß er als Lehrer eigentlich die ethische Pflicht gehabt hätte, gegen diese Gewaltverherrlichung etwa durch das Halten einer mit ermutigenden Worten durchsetzten Moralpredigt anzugehen. So nach dem Motto: Damit schneidet ihr euch doch nur ins eigene Fleisch, Kinder! (So ein Unsinn.) Was passiert wohl, wenn wir alle nur das tun würden, was uns in den Kram paßt. (Die Welt wäre verdammt viel interessanter, das würde passieren.) Brian enthielt sich lieber der Stimme.
      »Möchte wissen, wie's ist, wenn man jemanden umbringt.«
      »Da war ich schon mal nah dran. Ganz nah dran.«
      »Und ich auch.« Der kleine Bor duckte sich unter einem Handkantenschlag von Denzil durch.
      »Der Bruder meines Vaters hat einen Buchmacher um die Ecke gebracht, der nicht zahlen wollte. Er sitzt. Auf Kosten Ihrer Majestät. Verdammt gut hat der's.« Collar erklärte, weshalb er es so gut hatte.
      »Du redest nur Schrott.« Brian ließ sich endlich zu einem Protest herab. »Du

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