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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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kriegst die Königin nicht mal zu sehen. Und jetzt... jetzt müssen wir wirklich weitermachen. Wir haben nicht mal mehr zehn Minuten.«
      »Sind die eigentlich schon weitergekommen mit deinem Mord, Brian?« wollte Edie wissen.
      »Soviel ich weiß nicht.«
      »Haben sie dich denn gefragt, was du gemacht hast, während's passiert ist? So als Alibi?«
      »Das haben sie uns alle gefragt.«
      »Mann, und du warst direkt nebenan.«
      »Hast du seine Schreie gehört?«
      »Nein!«
      Brian, der bei all den unangenehmen Erinnerungen blaß wurde, mühte sich, die Unterhaltung wieder in den Griff zu bekommen. Fast hätte er gedroht, die ganze AG auffliegen zu lassen, als ihm noch rechtzeitig einfiel, daß sie bei seinen letzten Anwandlungen dieser Art schneller verduftet waren, als er hatte ausreden können. Er hatte daraufhin drei Wochen Süßholz geraspelt, bis sie wiedergekommen waren.
      »Was hast du denn in der Zeit gemacht?«
      Brian starrte Edie an. Trotz der Sprunghaftigkeit der Unterhaltung wußte er genau, worauf sie abzielte. Er runzelte die Stirn, so als könne er sich nicht erinnern. Dabei war es ihm eingebrannt wie ein Brandzeichen. »Arbeiten zensiert. Schnell eingeschlafen. Das eine oder andere.«
      »Hoffentlich kannst du's auch beweisen«, bemerkte Denzil.
      »Seine Frau gibt ihm doch Rückendeckung, oder?«
      »Sie decken sich gegenseitig.«
      »Würde mich nicht überraschen«, warf Tom ein und strich mit feuchtem Finger über die Haare auf seinem Unterarm. »... wenn sie nicht beide drin stecken.«
      »Warum hast du's getan, Bri?« wollte Denzil wissen. »Wegen Geld?«
      »Liebe!« entgegnete Edie, umfaßte ihr Knie, lächelte und zog einen Schmollmund. »Ich wette, er hat's aus Liebe getan.«
      »Yeah. Sie haben's miteinander getrieben, was? Der Kerl und deine Alte?«
      »Okay. Das reicht jetzt. War schon witzig genug.« Selbst wenn sie unfreundlich lächelte, hörte er die Engel singen. Brian deutete auf die Turnhallenuhr. »Unsere Zeit ist wieder mal um. Freitag fällt aus. Ihr habt also drei Tage, um eure Rollen zu lernen.«
      Das löste Heiterkeit aus. Sie gingen alle gemeinsam, aber die Schwingtür hatte sich kaum hinter ihnen geschlossen, als Edie zurückkam. Sie hatte den Blick gesenkt und wirkte bekümmert. Er konnte sich nicht erinnern, sie je allein gesprochen zu haben. Sie kam ihm irgendwie zerbrechlicher vor und preßte die Knie zusammen wie ein kleines Schulmädchen.
      »Brian, ich mach mir Sorgen.«
      »Warum das denn, Edie?« Sein Herz pochte in seiner Brust. Wie unglaublich süß sie aussah. Und so verwundbar ... wie ein unartiges kleines Mädchen.
      »Kann ich mit dir reden?«
      »Dafür bin ich ja da.«
      »Ich stecke schlimm in der Patsche, Brian. Du mußt mir einfach helfen. Ich weiß nicht mehr weiter.«
     
    Sue stand mit der Hand am Gartentor in der Einfahrt und sah besorgt zu Rex' Haus hinüber. Sämtliche Vorhänge waren zugezogen. Die verdunkelten Fenster an der linken Hausseite machten ihr dabei besonders große Sorgen. Wußte doch jeder, daß Rex sich im Normalfall durch nichts davon abhalten ließ, sich um Punkt elf Uhr morgens an sein magnum opus zu setzen. Mittlerweile war es bereits fast eins. Kein Rauch stieg vom Schornstein auf, und auf dem Treppenabsatz standen unberührt die Milchlieferungen sowohl vom Vortag als auch von diesem Morgen.
      Das allein schon hätte fürsorgliche Nachbarn auf den Plan rufen müssen, aber in dieser Beziehung war Rex nicht gerade mit Glück gesegnet. Sein Haus lag zwischen dem Feriendomizil einer Familie und dem frisch erworbenen Eigentum eines Yuppie-Pärchens. Letztere arbeiteten von morgens bis spät abends in der City und hatten am Wochenende, ebenfalls von morgens bis abends, andere Jungdynamiker zu Gast. Seit ihrem Einzug hatten sie kaum ein Wort mit Rex gewechselt.
      Schließlich stieß Sue das Eingangstor auf und ging mit ihren laut klappernden Clogs den Gartenweg entlang. Normalerweise reagierte Montcalm umgehend auf jeden Tritt, aber an diesem Tag blieb alles totenstill. Sue bediente den Messingtürklopfer und wartete.
      Als sich nichts rührte, zögerte sie. Statt noch einmal zu klopfen, ging sie ums Haus. Rex' Garten bestand aus zwei schmalen halb verwilderten Grasstreifen, einigen uralten Rosenstöcken und Beerensträuchern in einem halb verfallenen Gatter. An mehreren Stellen hatte Montcalm kürzlich Spuren seiner Streifzüge hinterlassen. Sue fiel

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