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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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zustimmend.
      »Morgen früh werden wir uns als Erstes bei ihrer Bank erkundigen. Und wenn sie in letzter Zeit größere Summen abgehoben hat...« Barnaby zuckte mit den Achseln und ließ das Ende des Satzes vielsagend in der Schwebe.
      Troy gefiel die Idee eines offenen Dialogs, und sei es nur, damit sich zur Abwechslung mal jemand anders zum Idioten machen konnte, indem er den Satz beendete. Er sagte: »Dann würde unsere Vermutung, dass das Erpressungsopfer Leathers ermordet hat ...« Er zuckte mit den Achseln und ließ das Ende des Satzes vielsagend in der Schwebe.
      »Ja?«, sagte Barnaby.
      »Ah.« Schweigen.
      »Na los. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
      »Ich glaube, Gavin meint«, sagte Sergeant Brierley, »dass man sich nur schwer vorstellen kann, wie Mrs. Lawrence jemanden erdrosselt.«
      »Das ist in der Tat sehr schwer«, sagte der Chief Inspector, »wenn auch nicht unmöglich.«
      »Aber sie wurde doch selbst überfallen«, sagte Constable Phillips. »Wir haben es hier doch wohl nicht mit zwei Mördern zu tun?«
      Barnaby antwortete nicht. Er saß einfach nur da und schaute sich um. Etwa zehn Minuten waren seit Beginn der Besprechung vergangen, und bisher war praktisch kein Mitgefühl für Ann Lawrence erkennbar gewesen. Den Chief Inspector wunderte das nicht. Soweit er wusste, hatte keiner der Anwesenden, abgesehen von Troy, sie je gesehen. Und ganz gewiss hatten sie nicht erlebt, wie sie bewusstlos, von einem schwachen Atemzug zum nächsten mit dem Tode ringend, in einem einsamen Krankenhausbett lag.
      »Wie passt dann Jackson in die ganze Sache, Chef?«, fragte Troy. »Glauben Sie, er war für den Überfall auf Mrs. Lawrence verantwortlich?«
      »Das glaube ich nicht nur, das weiß ich.«
      »Aber warum?«
      »Vermutlich weil wir uns später am Nachmittag mit ihr treffen wollten.«
      »Aber woher sollte er das denn wissen?«, fragte Inspector Carter. »Wo die doch überhaupt nicht miteinander geredet haben.«
      »Er hatte das Telefongespräch mithören können - es gibt einen Anschluss von seiner Wohnung zum Haus. Oder er hat es von Lionel erfahren. Der ist Wachs in Jacksons Händen.«
      Troy schnaubte angewidert. Wachs würde er das nicht nennen. Etwas Weiches, ja. Elastisch, ja. Aber etwas, wo man reintreten konnte und das dann an der Schuhsohle kleben blieb. Er schnaubte noch einmal, damit auch jeder kapierte, wie abgrundtief er diesen Mann verachtete.
      »Wie dem auch sei«, sagte Barnaby. »Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass die beiden Verbrechen eng zusammenhängen. Wenn man eins löst, hat man beide gelöst.«
      »Bei allem Respekt, Sir ...«
      »Keine Kniefälle, bitte, Phillips. In meinem Team ist jeder dazu aufgefordert, seine Meinung zu sagen.«
      Und Gott steh einem bei, sagte sich das Team leise, wenn er einen schlechten Tag hat.
      »Ich meine bloß«, fuhr Phillips mit einem Zittern in der Stimme fort, »da die Leiche des Mädchens nie gefunden wurde, woher wissen wir überhaupt, dass wir es mit einem Verbrechen zu tun haben?«
      »Weil Leathers etwas gesehen haben muss, das er als Druckmittel zur Erpressung benutzen konnte. Und als er das probiert hat, hat es ihn das Leben gekostet.«
      »Ah ja, Sir.« Constable Phillips, der ohnehin nicht sonderlich groß war, sank auf seinem Stuhl immer mehr in sich zusammen, bis er fast verschwunden war. »Danke.«
      »Gern geschehen«, sagte Barnaby.
      »Könnte sie auf die andere Seite geschwommen, rausgeklettert und weggelaufen sein?«, fragte DS Griggs.
      »Wohl kaum«, sagte Inspector Carter. »Sie kennen doch Jacksons Strafregister. Können Sie sich vorstellen, dass er sich so stümperhaft anstellt?«
      »Nach dem Überfall auf Mrs. Lawrence zu urteilen, wahrscheinlich nicht«, stimmte Sergeant Agnew zu. Dann wandte er sich an Barnaby. »Was glauben Sie, wie er das überhaupt bewerkstelligt hat, Sir?«
      »Ja, sagte Audrey »Wie konnte er zum Beispiel im Voraus wissen, wo sie parken würde?«
      »Er ist mit ihr gefahren«, sagte Barnaby.
      »Selbstverständlich«, bestätigte Sergeant Troy. »Sie wäre niemals mit ihm zusammen in einen vollen Doppeldeckerbus gestiegen, geschweige denn in ein Auto.«
      »Er hatte aber doch sicherlich nicht riskiert, sich hinter dem Fahrersitz zu verstecken.«
      »Nein, nein, er hat den Kofferraum benutzt«, erklärte Barnaby »Ist in letzter Minute reingeklettert, hat den Deckel zugemacht und sich am

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