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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Constable Phillips.
      »Er ist nicht schwul«, erwiderte Sergeant Troy mit soviel Verachtung in der Stimme, dass er fast daran zu ersticken drohte. »Er hält ihn nur dem Meistbietenden hin.«
      »Das lässt Evadne Pleats romantische Überlegungen in einem ganz anderen Licht erscheinen«, sagte Barnaby. »Erinnern Sie sich, dass sie Fainlight nachts im Garten der Lawrences hat rumstehen sehen?«
      »Und geglaubt hat, er wäre hinter Carlotta her«, fügte Audrey Brierley hinzu. »Er muss absolut verknallt sein.«
      »Ja«, stimmte Barnaby zu. »Hoffen wir bloß, dass er nicht so verknallt ist, dass er bereit ist zu lügen.«
      »Sie meinen, um Jackson zu decken?«
      »Es gibt bereits eine zeitliche Diskrepanz. Fainlight glaubt, dass er gegen halb vier in der Garagenwohnung ankam. Jackson behauptet, es war eher um drei.«
      »Das muss er ja wohl, oder?«, meldete sich Constable Phillips, der langsam aus der Versenkung auftauchte, vorsichtig zu Wort.
      »Weiß Fainlight, um was es geht?«, fragte DS Griggs.
      Barnaby schüttelte den Kopf.
      »Das wird einiges ändern«, sagte Polizistin Marlin. »Wenn er erfährt, wofür er da ein Alibi gibt.«
      »Das führt uns zu der wichtigsten Frage«, sagte Barnaby, »von der letztlich alles abhängt.«
      »Wie er zurückgekommen ist?«, sagte Sergeant Troy. Plötzlich kapierte er, worauf Barnaby mit seiner Anfrage per Handy auf dem Parkplatz hinausgewollt hatte.
      »Genau.«
      Im Raum brach allgemeine Hektik aus. Alle redeten auf einmal, taten ihre Vermutungen und Ideen kund. Stühle wurden scharrend hin und her geschoben, weil sich ständig Leute umdrehten, um anderen zuzustimmen oder ihnen zu widersprechen.
      »Bestimmt nicht mit dem Taxi.«
      »So blöd wär doch wohl niemand.«
      »Würde er riskieren, per Anhalter zu fahren?«
      Man entrüstete sich, rief: »Also bitte« und »Du hast doch grad gesagt, er wär nicht blöd«, und schließlich: »Der Fahrer würde ihn wiedererkennen.«
      »Dann vielleicht ein Auto klauen?«
      »Das hätte er am Dorfrand stehen lassen müssen.«
      »Also irgendwas hat er benutzt. Man kann nicht zwölf Meilen in einer halben Stunde zu Fuß schaffen.«
      »Er hat natürlich ein Fahrrad benutzt«, warf Troy mit selbstzufriedenem Grinsen in das allgemeine Getöse. »Ich glaube, wir haben bereits eine Liste der als gestohlen gemeldeten Räder, nicht wahr, Sir?«
      Barnaby zog ein DIN-A4-Blatt aus dem Durcheinander auf seinem Schreibtisch und wedelte stolz damit herum. Seine Pose erinnerte an einen Fernsehkoch, der ein vorzüglich gelungenes Gericht aus dem Backofen zieht.
      »Heute wurden in Causton drei Fahrräder gestohlen. Ein Kinder-Mountainbike, ein klappriger Drahtesel, mit dem ein armer alter Rentner zu seinem Schrebergarten gefahren war, und ein Peugeot Supersprint, das vor dem Soft Shoe Cafe abgestellt worden war. Das sind absolut leichte Räder. Damit kann man richtig schnell fahren, und ich nehme an, das ist es, was wir suchen.«
      Ein paar Beamte reagierten leicht verstimmt auf diesen Zaubertrick. Wenn der Chef bereits alles überprüft hatte und alles wusste, warum konnte er es dann nicht einfach sagen? Barnaby lächelte. Es war ihm egal, dass er die Leute vor den Kopf gestoßen hatte. Wenn es die Zeit erlaubte, ließ er sein Team immer gern selbst auf die Lösung kommen.
      »Ein bisschen riskant, Sir«, sagte Sergeant Brierley. »Wenn er nun keins gefunden hätte?«
      »Äußerst unwahrscheinlich. Vor Haifords stehen beispielsweise immer welche rum. Da wollte er vermutlich auch hin, als er das gute Stück fand.«
      »Ist ja genial«, sagte DS Griggs. »Reicht für die Strecke, man kann es leicht wieder loswerden und, wenn nötig, einfach abspringen und sich verstecken.«
      »Genau«, stimmte Barnaby zu. »Das Rad kann nicht weit weg sein. Ich werde für morgen, sobald es hell wird, eine Suche organisieren.«
      »Glauben Sie nicht, dass er es bis dahin irgendwie richtig beseitigt hat?«
      »Ich hoffe, dass er das versucht. Ich habe einen Mann beim Haus postiert. Von nun an heißt es, wo auch immer Jackson hingeht, da gehen auch wir hin.« Es hatte keinen Sinn, auf die Probleme hinzuweisen, diese befristete Überwachung überhaupt zu bekommen. Seine feste Überzeugung hatte in den Ohren der Mächtigen, die über die Finanzen bestimmten, wie ein Verdacht geklungen, der nicht durch den geringsten Beweis gestützt war. Der Wachposten war mürrisch

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