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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Wohltätigkeitsapostel. Die sind doch einfach zum Kotzen.«
      »Unsere Gefühle während einer Befragung sind völlig irrelevant. Wenn man die Leute gegen sich aufbringt, erzählen sie einem nichts mehr - vergessen Sie das nie.«
      »Wir sollten ihm ein paar Fotos von dem Opfer zeigen.« Troy befreite mühsam seinen Arm. »Oder ihn mehrmals durch das Leichenschauhaus jagen.«
      Er konnte sich gut vorstellen, wie die Kollegen auf die Einstellung des Expfarrers reagieren würden. Sie befürworteten fast einhellig die Todesstrafe und palaverten häufig in der Kantine darüber. Eines der Lieblingsspielchen war es, in sehnsüchtiger Erwartung, dass diese segensreiche Praxis endlich wieder eingeführt würde, eine Top-Five-Liste von Kandidaten zu erstellen. Letzte Woche hatte irgendein Witzbold Lord Longford darauf gesetzt, und es hatte einer langen und recht ernsthaften Diskussion bedurft, bis er widerwillig wieder gestrichen wurde.
      Als Barnaby, gefolgt von einem schmollenden Troy, sich auf den Weg zur Straße machte, bemerkte er, dass sich bei der Garage etwas bewegte. Ein Mann wusch den Humber. Er war nicht auf die Idee gekommen, die Lawrences zu fragen, ob sie noch weiteres Personal hätten. Und interessanterweise hatten sie ihm auch nichts davon erzählt.
      »Ein Chauffeur«, sagte Troy mit tiefer Verachtung. »Und ich hab geglaubt, dass Geistliche einfach und bescheiden leben.«
      »Ich hab Ihnen doch schon erklärt, dass Lawrence kein Geistlicher ist. Er hat sein Amt schon Vor Jahren aufgegeben.«
      »Wie bequem«, murmelte Troy. »Glauben Sie, dass Mrs. L Geld hat?«
      »Nach dem Zustand des Hauses zu urteilen wohl kaum.«
      Der Wagen war fast ein Museumsstück. Ein Humber Hawk mit einem Nummernschild aus vier Zahlen und drei Buchstaben. Fast vierzig Jahre alt, schwer, schwarz wie eine Bibel und mit abgenutzter rötlichbrauner Lederausstattung und dunkelbraunen Cordsitzen. Er entsprach so genau dem Typ von Wagen, in dem man sich einen ältlichen Dorfpfarrer vorstellen konnte, dass Barnaby lächeln musste. Es gab sogar mehrere kleine silberne Blumenvasen, die wie Eistüten geformt waren.
      Obwohl der Mann sie kommen gehört haben musste, blickte er nicht auf, sondern wischte mit einem Tuch weiter in gleichmäßigen kreisförmigen Bewegungen über die Motorhaube. Dann sprühte er noch mit einer Spraydose darüber. Er trug ein enges weißes ärmelloses Trikothemd und eine noch engere Jeans, die wirklich verschlissen aussah und nicht nur modisch auf alt getrimmt. Er wirkte absolut fit und war äußerst attraktiv. Sergeant Troy, der ohnehin schon schlecht gelaunt war, starrte ihn wütend an.
      »Guten Tag«, sagte Barnaby und stellte sich vor. Der Mann sah Barnaby direkt in die Augen. Die Wärme in seinem Blick wirkte künstlich. Dann zeigte er ein breites Lächeln und streckte seine Hand aus.
      Scheinbar ohne die Hand zu bemerken, steckte Barnaby seinen Ausweis wieder ein. Seine Nase witterte den zarten Geruch von Heuchelei. Von diesem Mann hätte er nicht mal eine Tüte Fritten, geschweige denn ein Schellfischfilet gekauft.
      »Tag, die Herren.« Während das Lächeln noch breiter wurde, verschwand die Wärme aus seinen Augen. Offenbar besaß er nicht genügend schauspielerisches Talent, um beides am Kochen zu halten. »Was kann ich für Sie tun?«
      »Name?«, sagte Sergeant Troy.
      »Jax.«
      Troy schrieb artig »Jacks«.
      »Vorname?«
      »Hab keinen. Schreibt sich übrigens J-A-X.«
      »Tatsächlich?«, fragte Troy
      »Wir stellen Ermittlungen über den Tod von Charlie Leathers an«, sagte Barnaby. »Ich nehme an, Sie haben ihn gekannt.«
      »Oh, ja. Armer alter Kerl. Ich hab mich prima mit Charlie verstanden.«
      »Da waren Sie aber wohl der Einzige«, sagte Sergeant Troy.
      »War er Ihnen gegenüber offen?«, fragte Barnaby.
      »Mehr oder weniger. Er war völlig fertig, kann ich Ihnen sagen.«
      »Weswegen ?«
      »Irgendwelche Wetten. Hat ein bisschen sein Glück versucht und sich übernommen.«
      »Was für Wetten? Pferde?«
      »Hat er nicht gesagt. Aber er war echt fertig mit den Nerven.«
      »Wie zeigte sich das?«, fragte Troy.
      »Letzte Woche schwor er eines Abends, er hätt da drüben 'nen Typen rumstehen sehen.« Jax deutete mit dem Kopf auf eine dunkle Gruppe von Bäumen. »Also bin ich nachsehen gegangen. Aber da war keiner.«
      »Sie glauben also, dass er sich Sachen einbildete?«
      »Hab ich bis heute

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