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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wie sie überhaupt hier reingefahren war, und es war undenkbar, dass sie rückwärts wieder rauskam. Sie brauchte Hilfe.
      Mühsam quetschte sie sich an dem Auto vorbei und ging dann auf die Dorfstraße zu. Dabei pflückte sie Labkraut von ihrer hellgrünen, weiten Leinenhose. Sie dachte daran, beim Red Lion vorbeizuschauen. Dort ging's immer recht fröhlich zu. Die Leute waren sehr freundlich und machten immer eine lustige Bemerkung, wenn sie mit den Pekinesen vorbeiging.
      Andererseits könnte erst mal eine Diskussion darüber entbrennen, wer noch in der Lage war zu fahren und wer nicht. Oder wer überhaupt Zeit hätte. Und wer geradezu ideal dafür wäre, wenn er nicht ausgerechnet heute drüben in Aylesbury bei seiner Mutter wäre. Mit anderen Worten, Verzögerung.
      Evadne wollte die Sache aber rasch hinter sich bringen, damit sie nach Hause fahren und den Pekinesen ihr Mittagessen zubereiten konnte. Mazeppa brauchte mittags unbedingt ihr warmes Gelee vom Markknochen auf einem schönen Stück frischen Toast, sonst kam ihre Verdauung, die ohnehin schon heikel war, völlig durcheinander.
      Da fiel Evadne Valentine Fainlight ein. Wie nett er doch gewesen war, als er Hetty mit ihrem verletzten Bündel hatte umherstolpern sehen. Er würde bestimmt helfen. Vermutlich wäre er sogar froh über diese Gelegenheit, bei Hetty vorbeizuschauen und zu sehen, wie es Candy ging.
     
    Valentine tat nur so, als würde er arbeiten. In Wirklichkeit hatte er den ganzen Morgen herumgetrödelt - Pinsel gereinigt, Illustrationen für Szenen angefangen, die noch gar nicht geschrieben waren und höchstwahrscheinlich auch ungeschrieben bleiben würden. Und als das Türgeläut auf mysteriöse Weise durch den Glaspalast hallte, war sein Hirn so voller erotischer Vorstellungen, dass er nichts hörte. Vor Spannung knisternde Bilder, Geräusche, Gefühle und Gerüche aus der vergangenen Nacht schwirrten ihm ständig im Kopf herum.
      Unter diese erregenden Gedanken mischten sich Erinnerungen an das erste Mal, als Jax ihn in die Wohnung gelassen hatte. Das war vor fast vier Monaten gewesen. Bis zu jenem Abend hatten sie kaum miteinander gesprochen, und wenn, dann nur banale Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht. Aber sie hatten Blicke gewechselt, die Valentine, der verzückt von der Schönheit des Mannes war, qualvolle Berechnungen hatten anstellen lassen, wann und wo und wie es zu einer solchen Begegnung kommen könnte.
      Als es dann soweit war, als die blaue Tür schließlich offen gelassen wurde, da hatte er vorsichtig einen Fuß auf die Treppe gesetzt. Die angespannte Erwartung von Wochen lastete auf ihm. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben und rechnete halb damit, dass die Tür drinnen verschlossen sein würde.
      Das war sie nicht. Er war in den Raum getreten und dann zögernd und zitternd vor Erregung stehen geblieben. Als er leise »Hallo« rief, spürte er eine Bewegung hinter sich. Ein starker, glatter Arm schlang sich um seine Brust, drückte ihn heftig und zog ihn nach hinten. Warme Lippen drückten sich brennend auf seinen Nacken, eine Zunge kreiste um sein Ohr und glitt dann wie die einer Schlange tief hinein. Ganz langsam wurde sein Hemd aus der Hose gezogen und aufgeknöpft.
      Valentine, der plötzlich von Glücksgefühlen überwältigt war, versuchte sich umzudrehen. Um das feste schwitzende Fleisch des anderen zu umarmen, um mit ihm zu reden, doch der nackte Arm drückte noch fester, und er konnte sich nicht bewegen. Wollte sich nicht mehr bewegen.
      Jax begann zu flüstern, ergoss einen Strom von Unflätigkeiten in das Ohr seines Gefangenen, dann drang er plötzlich und brutal in ihn ein. Valentine, der keuchend und schluchzend um Atem rang, versank in einen Albtraum von Erregung und Schmerz.
      Wie war er überhaupt auf die Idee gekommen, es könnte liebevoll zugehen? Während er beobachtete, wie Jax ins Badezimmer schlenderte, auf das Rauschen der Dusche lauschte und sich langsam wieder anzog, stellte Valentine sich diese Frage und schalt sich dann einen Schwächling. Was hatte er denn erwartet? Es war eine aufregende Erfahrung gewesen, beglückend und beunruhigend zugleich - jeder, der auf ein sexuelles Abenteuer aus war, sollte sich glücklich schätzen, so etwas zu erleben.
      Jax kam im Bademantel zurück, das Lächeln eines Eroberers auf den Lippen. Er sei müde und müsse sich ausruhen, also möge Val ihn entschuldigen. Valentine, der seine Enttäuschung darüber verbarg, dass

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