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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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schweifen.
      »Auf dem Flur is'n öffentliches Telefon.«
      »Und sie ist nicht wieder zurückgekommen?«
      Tanya schüttelte den Kopf. »Ich hätte sie rumgehen gehört.«
      »Vielleicht während Sie bei der Arbeit waren.«
      »Ich arbeite nur nachts. Lap dancing in einem Club an der Wardour Street.« Tanya bemerkte, wie sich Troys Gesichtsausdruck veränderte, und fügte mit rührender Würde hinzu: »Nicht was Sie denken. Die dürfen einen noch nicht mal anfassen.«
      »Wie steht's mit Besuch? Hat Carlotta je welchen gehabt?«
      »Ich nehm an, Sie meinen Männer.«
      »Nicht unbedingt. Wir wollen mit jedem sprechen, der sie gekannt hat.«
      »Nun, die Antwort ist nein. Sie ist zwar viel ausgegangen, aber niemand ist hierher gekommen.«
      »Wer wohnt jetzt da?«
      »Niemand. Man muss für drei Monate im Voraus bezahlen. Die sind noch nicht abgelaufen.«
      »Haben Sie einen Schlüssel?«
      Erneutes Kopfschütteln. »Ich kann Ihnen die Nummer vom Vermieter geben, wenn Sie wollen.«
      Während Troy sie aufschrieb, schlenderte Barnaby zum Fenster. Die Aussicht nach hinten war kaum weniger deprimierend als die nach vorne. Winzige betonierte Höfe oder Flächen aus festgetretener Erde, von denen man kaum was sah, weil alles mit ausrangiertem Haushaltskram vollgestellt war. Es gab eine rostige Feuerleiter, der er nur ungern sein Leben anvertraut hätte. Er wandte sich vom Fenster ab und fragte Tanya nach den Leuten in der unteren Wohnung.
      »Benson ist ein Rasta, verbringt die meiste Zeit drüben in Peckham bei seiner Freundin und dem Baby. Charlie ist Portier in Seven Dials. Aber beide sind erst eingezogen, als Carlotta schon weg war. Die wissen also nichts.«
      »Soweit ich weiß, hat sie im Pfarrhaus mehrere Luftpostbriefe erhalten.«
      »Die werden von ihrem Dad gewesen sein. Aus Bahrain.«
      »Wir haben gehört«, sagte Sergeant Toy, »dass sie sie ungeöffnet weggeworfen hat.«
      »Verdammt.« Tanyas Gesicht wirkte plötzlich wehmütig und verhärmt. »Das sollte mir mal passieren, Briefe von meinem Dad wegzuschmeißen. Falls ich überhaupt je rauskrieg, wer's war.«
      »Wenn Ihnen noch was einfällt, Tanya, rufen Sie mich bitte an.« Barnaby gab ihr seine Karte. »Und natürlich auch, falls Carlotta aufkreuzt. Tag und Nacht - es gibt einen Anrufbeantworter.«
      Auf dem Weg hinaus notierte sich Troy die Nummer des öffentlichen Telefons. Barnaby öffnete die Haustür, und die beiden Polizisten traten wieder in die schwache Herbstsonne hinaus.
      Sergeant Troy musste an seine Familie denken - Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten. Obwohl mindestens die Hälfte dieser Sippschaft ihn jederzeit die Wände hochtreiben konnte, konnte er sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben.
      »Armes Kind. Kein guter Anfang, noch nicht mal zu wissen, wer der eigene Vater ist.«
      »Sie werden mir doch nicht sentimental, Sergeant?«
      Tanya stand am Fenster und beobachtete, wie die beiden weggingen. Als sie die Gardine fallen ließ, hörte sie die Tür vom Kleiderschrank im Schlafzimmer leise klicken. Dann lief dort jemand herum.
      »Alles in Ordnung«, rief sie nach hinten. »Du kannst rauskommen. Sie sind weg.«
     
    Während Barnaby und Troy auf dem Weg nach Camden Town die City Road entlangfuhren, rieb Ann Lawrence in der Küche des alten Pfarrhauses eine Lammhaxe mit in Olivenöl getränkten Rosmarinzweigen ein. Hetty Leathers saß neben ihr am Tisch und pulte Erbsen. Candy, die sich gedreht hatte und von ihrem Kissen gerollt war, hoppelte jetzt hinkend auf sie zu.
      »Sie riecht das Fleisch.« Ann sah lächelnd zu dem kleinen Hund hinunter.
      »Ich fürchte, wir sind noch ein bisschen unsicher auf den Beinchen«, sagte Hetty und zog einen Hundekuchen aus der Tasche ihres geblümten Kittels. Während Candy danach schnappte, sah sie Ann besorgt an. »Sind Sie sicher, dass das nicht zuviel für Sie ist, Mrs. Lawrence? Sie sind ganz rot im Gesicht.«
      »Mir fehlt nichts«, sagte Ann. »Es geht mir schon viel besser, ehrlich.«
      Das meinte sie wirklich, und zwar aus mehr als einem Grund. Zum einen war sie gestern den ganzen Tag bei ihrem Vorsatz geblieben, auf Teufel komm raus die Wahrheit zu sagen, und als sie an diesem Morgen aufwachte, war sie immer noch fest entschlossen dazu. Und zweitens, obwohl sie das Hetty gegenüber nie zugegeben hätte, war die Röte in ihrem Gesicht auf ihre Erregung über einen Streit zurückzuführen, den sie mit

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