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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ein Glas parat.
    »Danke, gern«, sagte Rebus und wünschte sich, er wäre nicht so ruhig. »Da Sie ja die Taschen voll Geld zu haben scheinen. Und einen hübschen Anzug dazu.«
    Ancrams Blick wurde schlagartig ernst. »Es gibt einen Schneider auf der Argyle Street, Polizeibeamte kriegen da zehn Prozent Nachlass.« Die Augen verengten sich. »Spucken Sie's schon aus.«
    »Nein, es ist eigentlich nichts, mir ist nur beim Durchlesen der Akte aufgefallen, dass Toal immer gut informiert zu sein schien.«
    »Vorsicht, Jungchen.«
    Das »Jungchen« wurmte; war auch so beabsichtigt.
    »Na ja«, fuhr Rebus fort, »jeder weiß, dass die Westküste gern die Hand aufhält. Muss sich natürlich nicht immer um Bargeld handeln. Könnten auch Uhren sein, Panzerarmbänder, Ringe, vielleicht sogar ein paar Anzüge...«
    Ancram sah sich in der Bar um, als rufe er alle zu Zeugen von Rebus' Äußerungen an.
    »Wären Sie auch gewillt, Namen zu nennen, Inspector , oder begnügt man sich beim CID Edinburgh mit Hörensagen? Nach dem, was ich so höre, muss man in Fettes alte Akten in den Gängen stapeln, weil der Keller schon gestopft voll von Leichen ist.« Er hob sein Glas. »Und die Hälfte dieser Leichen scheint von oben bis unten mit Ihren Fingerabdrücken bedeckt zu sein.«
    Wieder dieses Lächeln, blitzende Augen, Lachfältchen. Woher wusste er davon? Rebus wandte sich zur Tür. Ancrams Stimme folgte ihm bis nach draußen.
    »Es kann schließlich nicht jeder Freunde in Barlinnie haben! Bis demnächst, Inspector.«
7
    Aberdeen.
    Aberdeen bedeutete weit weg von Edinburgh; kein Justice Programme , kein Fort Apache, keine Scheiße, in die er reinschlittern konnte. Aberdeen war verlockend.
    Aber Rebus hatte in Edinburgh zu tun. Er wollte den Tatort bei Tageslicht sehen. Also fuhr er hin, aber ohne seinen Saab zu riskieren; den ließ er in Fort Apache stehen und nahm dafür den Escort, der gerade frei war. Jim MacAskill hatte ihn auf den Fall angesetzt, weil er noch nicht lang genug da arbeitete, um sich Feinde gemacht zu haben; Rebus fragte sich jetzt, ob man in Niddrie überhaupt jemals Freunde fand. Das Viertel wirkte bei Tag noch trostloser: zugemauerte Fenster, Glasscherben wie Granatsplitter auf dem Asphalt, lustlos in der Sonne spielende Kinder, deren Augen sich zu Schlitzen verengten, als sein Auto vorüberfuhr.
    Ein großer Teil der Siedlung war abgerissen worden; dahinter sah es etwas besser aus, Reihenhäuser. Satellitenschüsseln als Statussymbol; der Status von deren Eigentümern: arbeitslos. Die Siedlung besaß ein verfallenes Pub -für die Feuerversicherung abgefackelt - und einen Allzweckladen mit einem Schaufenster voller Videoposter. Letzteren hatten die Kids zu ihrem Stützpunkt erkoren. Bubblegum-blasende BMX-Banditen.
    Rebus fuhr langsam an ihnen vorüber, ohne sie aus den Augen zu lassen. Die Todeswohnung befand sich nicht direkt am Rand der Siedlung, war von der Niddrie Mains Road aus nicht gleich zu sehen. Rebus überlegte: Tony El kam nicht aus dieser Gegend, und wenn er die Wohnung zufällig ausgewählt hätte, warum dann nicht näher an der Hauptstraße, wo genügend andere Gebäude halb leer standen? Zwei Männer plus das Opfer. Tony El und ein Komplize.
    Der Komplize kannte sich hier aus.
    Rebus stieg die Treppe hinauf. Die Wohnung war versiegelt worden, aber er hatte Schlüssel zu beiden Vorhängeschlössern. Das Wohnzimmer unverändert, auf den Kopf gestellter Tisch, Decke. Er fragte sich, wer da geschlafen haben mochte; vielleicht hatte er etwas mitbekommen. Er rechnete sich seine Chancen, den Betreffenden zu finden, mit eins zu hundert aus; ihn zum Reden zu bringen, noch etwas schlechter. Küche, Bad, zwei Schlafzimmer, Flur. Er hielt sich dicht an den Wänden, um nicht auf dem Fußboden einzubrechen. Der Häuserblock war völlig unbewohnt, aber im nächsten Block hatten zwei Fenster noch Scheiben: eins im ersten, eins im zweiten Stock. Rebus klopfte an die erste Tür. Eine schlampig aussehende Frau, der ein Säugling am Hals hing, öffnete. Er brauchte sich nicht vorzustellen.
    »Ich weiß von nix, und ich hab nix gesehen oder gehört.« Sie machte Anstalten, die Tür zu schließen.
    »Verheiratet?«
    Sie zog die Tür wieder auf. »Was geht Sie das an?« Rebus zuckte die Schultern; gute Frage.
    »Er ist höchstwahrscheinlich in der Kneipe«, sagte sie.
    »Wie viele Kinder haben Sie?«
    »Drei.«
    »Muss ganz schön eng sein.«
    »Das sagen wir denen ja ständig. Aber die meinen bloß, unser Name steht auf

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