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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Frau mit dem Hund den Täter nicht verscheucht haben. Als Spaniel und Frauchen des Weges kamen, war der Mörder schon längst verschwunden. Darren Rough war gegen sieben oder acht Uhr morgens gestorben. Um fünf hatte er noch auf Rebus' Couch geschlafen; um sechs war er schon weg gewesen...
    »Ist er am Fundort gestorben?«, fragte Rebus, um sicher zu gehen.
    »Nach Form und Verteilung der Totenflecken zu urteilen, würde ich jede Wette darauf eingehen.« Der Rechtsmediziner schwieg einen Moment. »Natürlich habe ich im Laufe der Jahre schon ein paar Pfund auf der Rennbahn verloren.«
    »Wir brauchen einen genaueren Todeszeitpunkt.«
    »Das weiß ich, Inspector. Den brauchen Sie immer . Ich werde sämtliche Tests durchführen, die der Etat mir gestattet.«
    »Und bitte so schnell wie möglich.«
    Gates nickte. Gleich würde er anfangen, die inneren Organe zu entnehmen; Jerry hantierte schon mit den dazu notwendigen Instrumenten herum.
    Rebus dachte: drei, vielleicht vier Stunden. Dachte: Cary Oakes ist wieder im Rennen.
28
    Sie holten ihn zur Vernehmung auf die Wache. Rebus hielt sich fern und hörte anschließend die Bänder ab. Stevens' Zeitung hatte ihrem Informanten einen Rechtsbeistand aus einer der besten Kanzleien der Stadt gestellt - trotz Templers Beteuerungen, dass sie lediglich ein paar Fragen hätten, die in kürzester Zeit geklärt werden könnten. Doch Oakes sagte nichts. Templer war gut, und sie hatte Pryde dabei - ein gut eingespieltes Team -, aber Rebus hatte den Eindruck, dass Oakes das Spiel aus dem Effeff kannte. Er war befragt und ins Kreuzverhör genommen und immer wieder in den Zeugenstand gerufen worden; er hatte die ganze Chose in einem amerikanischen Gerichtssaal erlebt. Er saß einfach nur da und sagte, er wisse nichts vom Streifenwagen, habe keine Ahnung, wo Rebus wohnte, und über einen toten Pädophilen wäre ihm schon gleich gar nichts bekannt. Sein abschließender Kommentar: »Was soll eigentlich das ganze Theater wegen einem Kinderficker?«
    Pryde, der sich das Band mit angehört hatte, verschränkte an dieser Stelle die Arme und schürzte die Lippen, sichtlich derselben Meinung. Als er Rebus fragte, ob er auf eine Kippe rauswolle, schüttelte Rebus wortlos den Kopf, obwohl er nach Nikotin lechzte.
    Später ging er allein auf den Parkplatz und sog gierig an einer Silk Cut, dann an einer zweiten. Zehn pro Tag, er beschränkte sich auf zehn pro Tag. Und wenn es heute zwölf wurden, dann bedeutete das für morgen nur acht. Acht war okay, damit kam er hin. Das ließ ihm für heute einen gewissen Spielraum, einen Spielraum, den er wahrscheinlich brauchen würde.
    Das Problem war, dass er bereits sein Wochenquantum überzogen hatte - ja schon seine ganze Monatsration, um die Wahrheit zu sagen. Tom Jackson kam heraus, zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. Ein paar Minuten sprachen sie kein Wort. Dann scharrte Jackson mit den Sohlen auf dem Asphalt und unterbrach das Schweigen.
    »Wie ich höre, haben Sie ihn aufgenommen.« Rebus stieß Rauch aus der Nase aus. »Stimmt.«
    »Rettungsaktion, ihm ein Bett gegeben.«
    »Und?«
    »Nicht jeder wäre so barmherzig gewesen.«
    »Ich würde nicht beschwören, dass es Barmherzigkeit war.«
    »Was sonst?«
    Was sonst? Eine gute Frage.
    »Das Komische ist«, fuhr Jackson fort, »dass Sie noch vor ein paar Tagen ganz versessen darauf waren, ihn hängen zu sehen.«
    »Jetzt übertreiben Sie aber.«
    »Sie haben diese Meute tollwütiger Hunde auf ihn gehetzt.«
    »Meinen Sie die Zeitungsschmierer oder seine Nachbarn?«
    »Beide.«
    »Vorsicht, Tom. Sie sind der für Greenfield zuständige Beamte. Es sind Ihre Schäfchen, von denen Sie da reden.«
    »Ich rede von Ihnen: Was ist passiert?«
    »Er hat bloß auf meiner Couch geschlafen, Tom. Es ist nicht so, dass ich ihm einen geblasen hätte.« Rebus schnippte seine dritte Zigarette auf den Boden, trat sie aus. Nur zur Hälfte geraucht, also würde er nur zweieinhalb zählen: auf zwei abrunden.
    »Den Jungen haben wir immer noch nicht gefunden.«
    »Wie hält sich die Mutter?«
    Jackson wusste, worauf die Frage abzielte, antwortete entsprechend.
    »Niemand scheint sie für verdächtig zu halten.«
    »Was wissen Sie über sie?«
    »Billy ist ihr einziges Kind. Hat ihn mit neunzehn gekriegt.«
    »Gibt's auch einen Vater dazu?«
    »Hat sich auf bewährte Weise noch vor Geburt des Babys in Luft aufgelöst. Ist nach Ulster abgehauen, um sich den Paramilitärs anzuschließen.«
    »Dann dürfte er ja

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