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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Der Farmer übertrug Chief Inspector Gill Templer die Leitung der Sonderkommission. Rebus hatte eine Zeit lang eine Beziehung mit ihr gehabt, aber das war mittlerweile so lange her, dass es in einem anderen Leben hätte sein können. Ihr dunkel gesträhntes Haar war am Kopf kurz geschnitten und im Nacken lang. Ihre Augen leuchteten smaragdgrün. Sie ging selbstbewusst im Zimmer herum und überwachte die Vorbereitungen.
    »Viel Glück«, sagte Rebus zu ihr.
    »Ich möchte dich im Team dabeihaben«, sagte sie.
    Rebus glaubte zu wissen, warum. Sie war dabei, die Wagenburg aufzubauen, und es war besser, ihn drinnen zu haben, so dass er nach draußen schoss und nicht umgekehrt.
    »Und ich will einen Bericht auf meinem Schreibtisch haben: alles, was du mir über dich und den Toten sagen kannst.«
    Rebus nickte, machte sich an einem der Computer an die Arbeit.
    Alles, was du mir sagen kannst: Rebus gefiel ihre Formulierung, sie lieferte ihm so etwas wie eine Vorbehaltsklausel - nicht unbedingt alles, was er wusste , sondern alles, was er seiner Meinung nach weitergeben konnte. Er sah hinüber zu Siobhan Clarke, die gerade einen an der Wand hängenden Dienstplan ausfüllte. Sie machte mit den Händen ein T- Zeichen. Er nickte, und fünf Minuten später war sie mit zwei brühheißen Bechern Tee zurück.
    »Bitte schön.«
    »Danke«, sagte er. Sie sah über seine Schulter hinweg auf den Bildschirm.
    »Nichts als die Wahrheit?«, fragte sie.
    »Was meinen Sie?«
    Sie pustete in ihren Tee. »Irgendeine Idee, wer sich seinen Tod gewünscht haben könnte?«
    »Die halbe Bevölkerung von Greenfield zum Beispiel.« Und da insbesondere Cal Brady, mit seinen Vorstrafen, und nicht zu vergessen seine Mutter...
    »Ihn aus der Siedlung jagen und ihn umbringen sind nicht ganz dieselbe Preisklasse.«
    »Nein, aber so was kann eskalieren. Vielleicht war Billy Horman der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.«
    Sie lehnte sich an die Ecke des Schreibtisches. »Mit einem Stein erschlagen... klingt nicht nach vorsätzlichem Mord, oder?«
    Mit einem Stein erschlagen... Deirdre, Alan Archibalds Nichte, war auf ähnliche Weise getötet worden: mit einem Stein bewusstlos geschlagen und dann erdrosselt. Clarke las seine Gedanken.
    »Cary Oakes?«
    »Haben wir schon einen Todeszeitpunkt?«, fragte Rebus, während er nach dem Telefon griff.
    »Nicht, dass ich wüsste. Die Leiche wurde um elf Uhr dreißig gefunden.«
    »Und wir vermuten, dass der Täter jemanden kommen hörte und abgehauen ist.« Rebus hatte die Nummer eingetippt und wartete. Dann: »Hallo, könnten Sie mich bitte mit James Stevens verbinden?«
    Clarke sah ihn an. Er legte die Hand auf die Sprechmuschel. »Ich will wissen, was nach dem Frühstück war.« Er hörte wieder zu, nahm die Hand weg. »Könnten Sie es dann mit Cary Oakes' Zimmer versuchen?« Teilte Clarke durch ein Kopfschütteln mit, dass sich Stevens nicht in seinem Zimmer befand. Diesmal nahm jemand ab.
    »Oakes, sind Sie das? Hier ist Rebus, geben Sie mir Stevens.« Er wartete einen Augenblick. »Eine Frage: Was war nach dem Frühstück?« Hörte wieder zu. »War er zwischendurch weg? Sie waren den ganzen Vormittag da?« Hörte zu. »Nein, schon gut. Sie werden's noch früh genug erfahren.«
    Legte wieder auf.
    »Sie haben den ganzen Vormittag gearbeitet.«
    »Dann kann Oakes es also nicht gewesen sein.« Sie sah auf den Computerbildschirm. »Was hätte er auch für ein Motiv gehabt?«
    »Weiß der Geier. Aber er war in meiner Straße. Er hat den Streifenwagen gestohlen. Vielleicht hat er Rough weggehen sehen und sich ausgerechnet, dass er etwas mit mir zu tun hatte.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Nein.«
    »Dann braucht er es lediglich abzuleugnen.«
    Rebus atmete geräuschvoll aus. »Mit ihm sind's ständig nur solche Spielchen.«
    Gill Templer starrte die beiden vom anderen Ende des Zimmers aus an.
    »Ich mach mich besser wieder an die Arbeit«, sagte Clarke und entfernte sich mit ihrem Tee. Rebus schloss seinen Bericht ab, druckte ihn aus, übergab ihn persönlich Gill Templer.
    »Wann ist die Obduktion?«
    Sie sah auf ihre Uhr. »Ich wollte gerade rüberfahren.«
    »Brauchst du einen Chauffeur?«
    Sie musterte ihn. »Haben sich deine Fahrkünste in der Zwischenzeit verbessert?«
    »Beurteilen Sie es selbst, Ma'am.«
    Die städtische Leichenhalle war nicht in Betrieb: Umstrukturierungen im Gesundheitswesen. Solange benutzten sie das Western General Hospital. Da sich keine Angehörigen oder Freunde

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