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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Er runzelte die Stirn.
    »Waren's nur wir beide?« »Mitch und seine Freundin waren auch dabei. Weiß nicht mehr, welche es damals gerade war.«
    »Er hat sie wirklich wie die Unterhosen gewechselt.« »Vielleicht bekamen auch sie mit der Zeit genug von ihm.«
    »Vielleicht.« Sie schwiegen eine Weile. »Was war das für ein Film?«
    »Welcher Film?«
    »Der, für den wir zehn Kilometer weit gelaufen sind.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, viel davon mitbekommen zu haben.« Sie sahen sich an, lachten laut los.
    Brian Mich hörte den Wagen kommen, kam ihnen draußen entgegen.
    »Das ist ja eine Überraschung«, sagte er und schüttelte Rebus die Hand.
    »Ich muss mich mit Dämons Freunden unterhalten«, erklärte Rebus. Janice legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm. »Er wollte ins Hotel.«
    »Blödsinn, du kannst bei uns schlafen. Dämons Zimmer...«
    »Ich dachte, vielleicht auf dem Sofa«, warf Janice ein.
    Brian fing sich schnell. »Ja, klar, so alt ist es noch nicht. Und bequem. Ich muss es ja wissen, ich nick fast jeden Abend darauf ein.«
    »Dann war das also erledigt«, sagte Janice. Einen Mann an jedem Arm, ging sie den Plattenweg entlang zum Haus.
    Sie ließen sich vom Chinesen was kommen, machten ein paar Flaschen Wein auf. Alte Geschichten, wieder aufgewärmte Erinnerungen. Halb erinnerte Namen; die Heldentaten der im Städtchen alt Gewordenen; Veränderungen innerhalb der Gemeinde.
    Rebus hatte Dämons Freunde - diejenigen, die mit ihm im Gaitano's gewesen waren -angerufen, aber keinen von ihnen erreicht. Er hatte ihnen ausrichten lassen, dass er sie am nächsten Morgen sprechen müsse.
    »Wir könnten noch was trinken gehen«, schlug er seinen Gastgebern vor. Während er sprach, ruhte sein Blick
    auf Janice. »War das erste Mal, dass wir uns im Goth zusammen einen genehmigen, ohne gegen das Jugendschutzgesetz zu verstoßen.«
    »Das Goth gibt's nicht mehr, John«, sagte Brian.
    »Seit wann?«
    »Sie machen daraus ein Arbeitslosenzentrum.«
    »War's das nicht schon immer?«
    Sie lächelten. Das Goth - die Abfüllstelle seines Dads -geschlossen;
    das erste Lokal, in dem John Rebus je eine Runde ausgegeben hatte.
    »Die Bahnhofskneipe gibt's noch«, fügte Brian hinzu. »Wir gehen morgen Abend zur Karaokeparty hin.«
    »Du kommst doch auch mit, oder?«, fragte Janice.
    »Gegen Karaoke habe ich irgendwie eine Allergie.« Rebus saß wieder im »Sessel am Kamin«, wie seinerzeit bei seinem ersten Besuch. Der Fernseher lief ohne Ton. Er wirkte wie ein Magnet:
    Während der ganzen Konversation schweiften ihre Augen immer wieder zu ihm ab. Janice räumte ab - sie hatten mit den Tellern auf dem Schoß gegessen. Er half ihr, das Geschirr in die Küche zu tragen, sah, dass sie zu klein war, als dass drei Personen darin hätten essen können. Am Wohnzimmerfenster stand ein ausziehbarer Esstisch, aber er war nicht ausgezogen und mit allerlei Nippes voll gestellt. Aufgeklappt hätte er fast den ganzen Raum eingenommen. Sie nahmen alle ihre Mahlzeiten so ein: vor dem Fernseher, mit den Tellern auf dem Schoß. Er stellte sich die drei vor - Mutter, Vater, Sohn -, wie sie auf den Bildschirm starrten und das als Ausrede benutzten, um die Gesprächspausen immer länger auszudehnen. Nach dem Kaffee sagte Janice, sie wolle jetzt ins Bett gehen. Brian meinte, er würde noch eine Weile aufbleiben. Sie brachte Rebus Decken und ein Kissen, erklärte ihm, wo das Bad und der Lichtschalter für den Flur war. Sagte ihm, es gebe mehr als genug heißes Wasser, falls er in die Wanne wollte.
    »Bis morgen dann.«
    Brian griff nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus, hielt dann inne.
    »Oder wolltest du irgendwas Bestimmtes...?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Ich mach mir nicht viel draus.«
    »Und was würdest du zu einem Tröpfchen Whisky sagen?«
    »Schon eher mein Geschmack«, erwiderte Rebus mit einem Lächeln. Sie tranken den Whisky schweigend. Es war kein Malt, vielleicht Teacher's oder Grant's oder sonst eine Plörre. Brian hatte einen ordentlichen Schluck Wasser in sein Glas gekippt, doch Rebus hielt dies nicht für nötig.
    »Was glaubst du, wo er ist?«, fragte Brian schließlich, während er den Drink im Glas kreisen ließ. »Ganz unter uns, sozusagen.«
    Als ob Janice das nicht verkraften könnte; als sei er der Stärkere von beiden.
    »Ich weiß es nicht, Brian. Ich wollte, ich könnt's dir sagen.«
    »Aber normalerweise fahren sie nach London, nicht?«
    »Ja.«
    »Und die meisten von ihnen kommen ganz gut

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