Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Lewin verbunden, der ihm gerade erzählte, was für tolles Wetter sie in Seattle hätten. Stevens hatte ihm Auszüge aus Cary Oakes' Bekenntnissen zugefaxt, und Lewin gab jetzt seine Meinung dazu ab.
    »Tja, Jim, Teile davon scheinen schon zu stimmen. Die Trucker- Geschichte ist mir neu, und offen gesagt glaube ich nicht, dass es sich lohnen würde, da nachzugraben.«
    »Sie meinen, er hat sie sich ausgedacht?«
    »Ist Gott sei Dank nicht mein Problem. Aber ich sag Ihnen was, Jim - nicht persönlich nehmen -, aber ich würde diesem Mistkerl grundsätzlich nicht ein Wort glauben, und ganz bestimmt würde ich den Teufel tun und ihm die Befriedigung verschaffen, sein Gewäsch in der Zeitung abgedruckt zu sehen.«
    Was auch die Einstellung von Stevens' Chef zu sein schien. Die anfangs geplanten acht Artikel waren auf magere fünf zusammengestrichen worden.
    »Ich bin verdammt froh, dass er jetzt Ihr Problem ist und nicht mehr unseres«, fuhr Lewin fort.
    »Danke.«
    »Macht er Ihnen Ärger?«
    Stevens sah keinen Grund, Lewin auf die Nase zu binden, dass Oakes sich von Tag zu Tag als schwieriger erwies. Er war an dem Nachmittag wieder aus dem Hotel entwischt, fast drei Stunden weggeblieben und wollte nicht sagen, wo er gewesen war.
    »Ich hab's sowieso bald hinter mir«, meinte Stevens und rieb sich mit der Hand über die Stirn.
    »Na, dann seien Sie doch froh.«
    »Ja.« Aber Stevens machte sich trotzdem Sorgen. Und zwar darüber, was Oakes anschließend anfangen würde, wenn er erst wieder auf der Straße stand. Dass Stevens'
    Zeitung für die paar' Krümel, die Oakes geliefert hatte, zehn Riesen zahlen würde, kam überhaupt nicht in Betracht. Das musste Stevens Oakes aber erst noch beibringen.
    Um sich selbst machte er sich auch Sorgen. Jetzt gehörte er zu Oakes' Einflussbereich und konnte nur hoffen, dass Oakes ihn ziehen lassen würde.
    Aber irgendwie, Gott steh ihm bei, hatte er das Gefühl, dass es da Schwierigkeiten geben könnte...
    Cary Oakes sah dem Taxi nach. Dr. R, wie er vermutete. Nicht mehr die Jüngste, aber so wie Rebus aussah, konnte er wohl kaum allzu große Ansprüche stellen. Und Souterrainwohnung - ideal für sein Vorhaben. Er trat hinter dem parkenden Auto hervor und sah die Straße entlang. Die Gegend war wie ausgestorben. Halb Edinburgh kam ihm wie ausgestorben vor: Man konnte da ewig kreuz und quer laufen, ohne bemerkt zu werden, geschweige denn, Verdacht zu erregen.
    Jim Stevens war mies drauf gewesen, als er mit ansehen musste, dass die Cary-Oakes-Story zugunsten eines Specials über Bürgerwehren nach hinten geschoben wurde. Stevens machte dafür den Pädomord verantwortlich.
    »Schon wieder dieser verdammte Rebus«, hatte er geknurrt, und Oakes hatte um eine Erklärung gebeten.
    Stevens' Theorie: Rebus hatte Darren Rough geoutet, den Pöbel gegen ihn aufgehetzt. Und jetzt hatte es einer zu doli getrieben. Alles, was Oakes über Rebus erfuhr, ließ ihm den Detective interessanter, komplizierter erscheinen.
    »Wie tickt er wohl, was glauben Sie?«, hatte er gefragt.
    Stevens hatte geschnaubt. »Von mir aus wie 'ne Kuckkucksuhr oder 'n Geigerzähler, was weiß ich.«
    »Manche Menschen leben nach ihren eigenen Regeln«, hatte Oakes nachdenklich gesagt.
    »Sie meinen, wie der Serienmörder?«
    »Hm?«
    »Der, der Sie in seinem Truck mitgenommen hat.«
    »Ach so, der... Na ja, klar, natürlich.«
    Stevens hatte ihn angesehen. Und Cary Oakes hatte zurückgestarrt. Jetzt überquerte er die Straße. Keinerlei Häuser gegenüber der Stelle, wo er arbeiten würde, bloß ein schmiedeeiserner Zaun, dahinter ein Grünstreifen. Keine Nachbarn, die ihn beobachten könnten, während er seine Sache erledigte.
    Es war mit keinerlei Störungen zu rechnen.
    Dem Akku, sagte sich Rebus, ging sowieso bald der Saft aus, und er hatte das Ladegerät nicht dabei. Also schaltete er sein Handy aus.
    »Hier fängt das Wochenende an«, sagte er, als sie die Forth Road Bridge nach Fife überquert hatten.
    Später: »Die Straßen sind nicht mehr so wie früher«, als sie außerhalb von Kirkcaldy die zweispurige Schnellstraße verließen. Aber die alte Straße von Kirkcaldy nach Cardenden war noch weitgehend dieselbe: dieselben Kurven und Kehren, Schlaglöcher und Querrinnen.
    »Weißt du noch, wie wir einmal nach Kirkcaldy gelaufen sind, um einen Film zu sehen?«, fragte Janice.
    Rebus lächelte. »Hatte ich ganz vergessen. Warum haben wir nicht einfach den Bus genommen?«
    »Ich glaube, dafür reichte unser Geld nicht.«

Weitere Kostenlose Bücher