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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Zauberkräfte bedrohten ihn mehr.
    Old George hatte den ganzen Tag lang seine schwere Last zu schleppen, und als er sich am Abend sattgefressen hatte, legte er sich nieder. Rosie wäre gern noch weiter durchs Gelände gestreift, doch sie mochte George nicht allein lassen, und das Ungeheuer wiederum blieb treu und brav bei Rosie. So fand Bony seine drei Kamele am anderen Morgen selten weiter als eine halbe Meile vom Lager entfernt.
    Armer Old George! Bony entschloß sich, ihm einen freien Tag zu gönnen und dafür die Lasten vom Ungeheuer schleppen zu lassen. Es war allerdings reichlich ungewiß, wie das fremde Kamel reagieren würde, nachdem es so lange in Freiheit gelebt hatte. In mancher Hinsicht benahm es sich untade-
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    Bony ließ das Ungeheuer neben dem Packsattel niederknien, hob ihn langsam und vorsichtig über den großen Höcker. Das Kamel brummte, und die Spitze des Brüllsacks erschien aus dem Maul. Bony beruhigte es mit lautem Zischen, und das Tier schüttelte sich, so daß der Sattel in die richtige Lage rutschte. Das Ungeheuer wühlte sich nicht tief in den Boden ein, wie es Rosies Angewohnheit war, wenn sie verstimmt war. Es bereitete auch keinerlei Schwierigkeiten, als Bony die Gurte unter Brust und Bauch hindurchzog und den Sattel festschnallte. Während der Mischling die Lasten auflud, protestierte das Kamel nur noch schwach.
    »Wenn sich unser neuer Freund gut benimmt, werden wir eine glückliche Familie sein«, sagte Bony zu Old George und ließ das Ungeheuer aufstehen. Es erhielt das Warnglöckchen um den Hals gehängt und wurde an George festgebunden.
    An diesem Tag klappte alles prächtig, doch am nächsten Tag wurde das Ungeheuer unruhig. Das Läuten des Warnglöckchens hörte plötzlich auf, und als sich Bony umschaute, sah er, daß sich das Kamel von George losgerissen hatte. Es stand reglos da und starrte zurück. Es wollte sich auch nicht von der Stelle rühren, als Bony zu ihm trat und die Nasenleine wieder bei Old George anband, diesmal allerdings fester als zuvor.
    Eine halbe Stunde später begann das gleiche Theater. Bony befand sich auf offenem, leicht gewelltem und mit einzelnen Bäumen bestandenem Gelände. Er sah keinerlei Bewegung, war aber nun mißtrauisch geworden. Da der Wind aus der verkehrten Richtung wehte, konnte er auch nichts Verdächtiges riechen. Die anderen beiden Kamele waren völlig ruhig.
    »Ich glaube, ich muß einmal nachschauen, was los ist«, murmelte Bony. »Legt euch schön brav nieder.«
    Er fesselte die Vorderbeine der Kamele, damit sie nicht aufstehen konnten, nahm sein Gewehr und ging am Zaun entlang zurück. Kein unerklärlicher Schatten lag mehr über dem Land. Der Himmel war wolkenlos. Ein kühler Wind wehte von Süden. Bony marschierte eine Meile weit zurück, ohne ein einziges Lebewesen auf der Erde zu sehen. Hoch am Himmel kreisten ein paar Adler.
    Er kletterte über den Zaun und kehrte zu seinen Kamelen zurück. Schon nach wenigen Schritten fand er im Sand die Abdrücke von nackten Fußsohlen. Zwei Eingeborene waren in der gleichen Richtung wie er gegangen. Er folgte der Spur und fand die Stelle, wo sie vom Zaun abgebogen und in einem Mulgawäldchen verschwunden waren. Sie hatten das Wäldchen passiert und waren in westlicher Richtung verschwunden.
    Die Spuren waren ganz frisch, und Bony würde die typischen Fußformen mindestens ein Jahr deutlich vor Augen haben. Was hatten die beiden Abos hier gesucht? Hatten sie lediglich einen harmlosen Spaziergang unternommen, oder waren sie Bony und den Kamelen gefolgt? Hatten sie nur deshalb den Zaun verlassen und waren in westlicher Richtung verschwunden, weil sie beobachtet hatten, daß Bony umkehrte und Nachforschungen anstellte? An den Spuren war deutlich zu erkennen gewesen, daß sich die Eingeborenen nicht beeilt hatten, als sie das Mulgawäldchen durchquerten. Bony wußte allerdings daß es keinen Sinn hatte, ihnen weiter nachzugehen. Denn wenn sie gemerkt hatten, daß er ihnen folgte, würde sich ihre Spur urplötzlich wie in Luft auflösen.
    Vermutlich hatte es sich um Eingeborene vom Lake Frome gehandelt. Bony hielt es jedenfalls nicht für wahrscheinlich, daß die Abos bereits jetzt erneute Schritte gegen ihn unternahmen.
    Der Vorfall konnte wohl kaum Teil eines neuen Plans sein, dem fremden Fencer das Leben schwerzumachen. Aber offensichtlich war man entschlossen, Bony von den Ermittlungen im Mordfall Maidstone abzuhalten. Der Inspektor hatte allerdings keine Ahnung, ob die Eingeborenen ihn

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