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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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war's Ted? Nein, Ed war Ihr Name, nicht wahr?«
    »Ja, Ed«, antwortete Bony. »Seit ich Sie zum erstenmal besucht habe, hat man einen Versuch unternommen, das Deutebein auf mich zu richten, man hat mir die Kamele gestohlen, und außerdem hat jemand auf mich geschossen. Ich habe zwar den Eindruck, daß der Schütze mich nicht treffen wollte, aber die Kugel pfiff dicht an meinem Kopf vorbei.«
    Joyce riß die Augen auf. »Was sagen Sie da! Ist das Ihr Ernst?«
    »Gewiß, es ist mein vollkommener Ernst«, entgegnete Bony. »Und es wäre mir lieb, wenn auch Sie die Vorfälle ernst nehmen. Deshalb möchte ich eine Stunde lang um Ihre Mithilfe bitten, obwohl ich Sie nur höchst ungern von Ihrer Arbeit abhalte.«
    »Aber selbstverständlich helfe ich Ihnen gern«, erwiderte Joyce.
    »Ich muß folgendes wissen«, sagte Bony. »Hat Maidstone Ihnen vielleicht seinen Lebenslauf erzählt?«
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Joyce. »Er sprach nur davon, daß er leidenschaftlich gern fotografiert und in seiner Freizeit für Zeitschriften Reportagen macht.«
    »Hat er Ihnen auch vielleicht erzählt, was er für einen Apparat benützt?«
    »Ja, er hat mir seine Kamera gezeigt. Mir schien sie reichlich kompliziert. Dürfte eine Menge Geld gekostet haben. Er hatte sich gerade ein neues batteriebetriebenes Blitzgerät gekauft, mit dem er bei Nacht an den Wasserstellen Vieh und Wildtiere aufnehmen wollte.«
    »Hat er auch hier in der Gegend Aufnahmen gemacht?« fragte Bony gespannt.
    »Er hat ein paar Bilder vom Herrenhaus und den Farmgebäuden gemacht«, erwiderte Joyce. »Aber nicht bei Nacht. Er sagte mir, daß er die Blitzlampen überhaupt noch nicht ausprobiert habe. Er hatte fünfzig Stück bei sich, aber noch nicht eine einzige benützt.«
    »Fünfzig Stück«, murmelte Bony. »Wissen Sie das genau?«
    »Ja. Er zeigte sie mir. Er erklärte mir, wie das Blitzgerät arbeitet, und ich fragte ihn, wie viele Lampen er bei sich habe – und da antwortete er: ›Fünfzig Stück.‹«
    Bony überlegte blitzschnell. In den Polizeiakten hatte er gelesen, daß sich unter Maidstones Effekten 48 Blitzlampen befunden hatten. Die zwei fehlenden hatte er gefunden. Und doch hatte Maidstones Kamera keinen Film enthalten, und auf den von der Polizei sichergestellten und entwickelten Filmen waren keine Nachtaufnahmen gewesen. Zweifellos war der Umstand wichtig, daß Maidstone bei Nacht Aufnahmen gemacht hatte, der Film aber fehlte. Eine leichte Erregung überkam Bony.
    »Haben Sie sonst noch über etwas gesprochen, was wichtig sein könnte?« fragte Bony weiter.
    »Woher soll ich wissen, was wichtig ist und was nicht«, meinte Joyce. »Er erzählte mir, daß er hoffe, einige seltene Tiere auf den Film bannen zu können. Aber die Öffentlichkeit interessiert sich so stark für die großen Viehstationen im Innern Australiens, daß er auch schon zufrieden gewesen wäre, bei Nacht eine Rinderherde an einer Wasserstelle zu erwischen. Die Zeitschrift, für die Maidstone die Bilder aufnahm, wollte vor allem Aufnahmen aus dem Innern Australiens haben. Anscheinend ist es in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt, daß man das Vieh auch an künstlich angelegten Brunnen tränken kann, wenn in dem betreffenden Gebiet wasserführende Schichten vorhanden sind. Die Fotos sollten einen Artikel illustrieren, den ein Landwirtschaftsexperte verfaßt hatte.«
    »Warum ist Maidstone dann ausgerechnet in diese Gegend gekommen?« grübelte Bony. »Mit dem Motorrad wäre es doch bedeutend bequemer gewesen, die Brunnen im Süden von Queensland zu besuchen – zum Beispiel in der Gegend von Blackall. Oder im Norden von New South Wales in der Nähe von Moree.«
    »Tut mir leid, da kann ich Ihnen auch nicht helfen.« Joyce zuckte die Achseln. »Ich habe keine Ahnung, warum er ausgerechnet in unsere Gegend gekommen ist. Er schien hier keinen Menschen zu kennen. Lediglich Levvey hatte ihn aufgefordert, bei ihm zu wohnen, wenn er einmal in die Nähe käme.«
    »Was sagen Sie da!« Bony fuhr auf.
    »Levvey hat ihn eingeladen, bei ihm zu wohnen. Er hat Levvey wohl in Sydney kennengelernt – kurz, nachdem Levvey den Verwalterposten auf der Lake-Frome-Station erhalten hatte. Levvey besaß ein Haus unten in Collaroy – oder in der Nähe von Collaroy. Maidstone lernte ihn auf einer Party kennen.«
    Bony wechselte plötzlich das Thema. »Was für eine Farm ist eigentlich die Lake-Frome-Station?«
    »Ach, das ist recht schönes Land«, antwortete Joyce. »Aber die

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