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Inspektor Jury sucht den Kennington-Smaragd

Inspektor Jury sucht den Kennington-Smaragd

Titel: Inspektor Jury sucht den Kennington-Smaragd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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Zimmer.
     
    Verärgert sagte die hübsche Schwester zu Jury: «Ein Anruf für Sie, Superintendent.» Sie fand es wohl unerhört, daß die Polizei nicht nur das Krankenhaus unsicher machte, sondern dann auch noch aus der gefährlichen Außenwelt jenseits der Krankenhausmauern Anrufe empfing.
     
     
     
    « Sie ist in Kings ’ s Cross , Sir », sagte Wiggins, der anrief, um Jury die erfreuliche Mitteilung zu machen, daß er die Jobvermittlung «Smart Girls» ausfindig gemacht hatte. «Und Sie würden nie drauf kommen, was ich noch herausgefunden habe.» Wiggins legte eine Pause ein, als wolle er Jury etwas Zeit zum Überlegen geben. «Miss Teague – das ist die Frau, der dieser Laden gehört – schaute in ihren Unterlagen nach den Jobs, die sie Cora Binns schon vermittelt hat. Und bei dem letzten war der Auftraggeber anscheinend nicht Lady Kennington, sondern Mainwaring.»
    «Mainwaring?»
    «Ja, richtig. Außerdem stellte sich heraus, daß Cora Binns schon einmal für ihn gearbeitet hatte.»
    «Wollte er denn ausdrücklich Cora Binns haben?»
    «Das wußte sie nicht. Eins der Mädchen hat den Anruf entgegengenommen – sie hat sich jedoch krank schreiben lassen. Miss Teague glaubt aber nicht, daß ihr was fehlt. Ihrer Meinung nach ist sie mit einem Mann unterwegs. Bunny Sweet heißt sie.»
    «Versuchen Sie, sie zu finden. Die Mordkommissi on soll Ihnen helfen. Aber wir sagen Miss Teague besser nicht, wo wir sie finden. Bunny Sweet – wer so heißt, ist bestimmt kein unbeschriebenes Blatt.»

13
    « Cora Binns ?»
    Freddie Mainwaring schien nicht zu verstehen, warum Scotland Yard ihm diese Frage stellte.
    «Die Frau, die im Wald von Horndean gefunden wurde, Mr. Mainwaring.»
    «Hieß sie so? Nein, ich kenne – ich habe nie eine Cora Binns gekannt. Das habe ich auch Carstairs gesagt.»
    «Inspektor Carstairs wußte nicht, wie sie hieß, als er mit Ihnen sprach. Vor ein paar Monaten haben Sie Cora Binns als Stenotypistin engagiert.» Mainwaring sagte nichts, anscheinend wartete er darauf, daß Jury weiterredete. «Sie haben die Jobvermittlung ‹Smart Girls› angerufen und für Stonington eine Stenotypistin angefordert.»
    «Und Sie meinen …?» Als kein Zweifel mehr möglich war, daß Jury genau das meinte, sagte er: «Ich glaube, ich brauche erst mal einen Drink.»
    Als Mainwaring die Whiskykaraffe entstöpselte, fragte Jury: «Sie haben sie nicht erkannt auf dem Foto, das Ihnen Carstairs gezeigt hat?»
    Freddie drückte den Stöpsel wieder in die Karaffe – nicht gerade sanft für ein so elegantes Kristallgefäß – und starrte Jury an. «Nein, natürlich nicht, sonst hätte ich das doch gesagt, oder?» Daß genau das die Frage war, auf diesen Gedanken schien er nicht zu kommen. «Heiliger Strohsack! Ich habe sie wohl nur einmal dagehabt, und das liegt schon ein paar Monate zurück. Sie sehen doch alle gleich aus, oder? Sie war unbedeutend für mich.»
    Stenotypistinnen verdienten anscheinend keine Beachtung. «Für irgend jemanden war sie offenbar wichtig.»
    Mainwaring bekam einen roten Kopf und ließ sich in das üppige Brokatsofa sinken. Er wohnte in einem sehr alten, renovierten Haus am Ende der Hauptstraße. «Na schön. Ich hab also diese Agentur angerufen –»
    «Die Jobvermittlung ‹Smart Girls› –»
    «Blödsinniger Name. Ich rief an und arrangierte die Sache. Aus Gefälligkeit für Lady Kennington. Ich war in Stonington gewesen, um ein paar Dinge mit ihr zu besprechen, und sie meinte, sie könnte jemanden gebrauchen, der ihr den Papierkram ordnen hilft, den ihr Mann hinterlassen hat. Ich weiß nicht, um was es sich handelt. Um Rechnungen wahrscheinlich. Ich nehme an, Sie haben von dem Collier gehört, das ihm gestohlen wurde. Das und ein paar andere Stücke aus seiner Kollektion. Lady Kennington wäre eine reiche Frau, wenn sie es hätte. Das Collier ist noch immer nicht gefunden, oder?»
    «Lady Kennington hat Geldsorgen, will sie deshalb verkaufen?»
    «Das nehme ich an.»
    «Auf wieviel Uhr hatten Sie Cora Binns bestellt?»
    «Hören Sie, ich hab mit dieser Binns überhaupt nicht gesprochen. Ich sprach mit irgendeiner Frau von der Agentur. Moment mal: Sie fragte mich noch, wen ich vorher gehabt hätte, und ich sagte, ich könne mich nicht mehr erinnern.» Er entspannte sich, sichtlich mit sich zufrieden. «Hören Sie, Superintendent, rufen Sie doch die Agentur an und sprechen Sie mit der Person, die damals am Apparat war. Dann wird sich hoffentlich herausstellen, daß es sich um einen

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