Inspiration – Du sollst mein sein!
aus dem Auto zu springen und diesem vertrauten Treiben auf der Terrasse mit zwei gezielten Schüssen ein Ende zu setzen.
Nein, unauffällig bleiben … niemand durfte ihn entdecken … nicht jetzt.
Er würde seine Befriedigung schon noch bekommen … wenn der Störer qualvoll und langsam starb, wenn er dann die Schöne , seine Belle , für ihren Verrat büßen ließ.
Das Ganze wirkte einfach zu gestellt, roch zu sehr nach einer Falle. Niemand, der ein klein wenig Verstand besaß und wusste, dass er wahrscheinlich beobachtet wurde, würde sich derart in der Öffentlichkeit präsentieren – und das auch noch aller Welt bekannt geben. Er konnte die Cops beinahe riechen, die sich unter Garantie rund um das Haus versteckt hielten.
Nein, es war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit. Er würde warten, geduldig sein. Das tun, was er am besten konnte. Seine Ziele verfolgen und dann planvoll zuschlagen, wenn man es am wenigsten von ihm erwartete. Er würde sie in Sicherheit wiegen, bis ihre Aufmerksamkeit nachließ.
Bis dahin würde er alles über den Störer herausfinden, was es zu wissen gab. Alles, bis hin zu seinen Schlafgewohnheiten. Es galt, vorbereitet zu sein. Vorbereitet darauf, seine Göttin in seine Arme und sein Leben zu holen. Und auf diesem Weg alles zu zerstören, was sie ihm wieder nehmen konnte. Notfalls auch sie selbst.
Mittlerweile war seine rasende Wut zu einem sanften Köcheln abgeklungen. Mit Bedacht startete er den Motor und rollte vom Rinnstein weg, fädelte sich in den nur spärlich fließenden Verkehr ein und fuhr schließlich an ihr und dem Störer vorbei. Er versagte es sich, noch einen Blick auf die beiden zu werfen. Sie in den Armen des anderen zu sehen würde seine Beherrschung auf eine zu große Probe stellen. Er durfte sich jetzt keinen Schnitzer leisten, durfte sich nicht verraten. Sein Ziel war einfach zu nah …
Weder Bellinda noch Miguel und erst recht nicht die Polizisten schenkten dem grauen Van auch nur die geringste Beachtung, der langsam an Miguels Haus vorbeifuhr.
18
Cooper betrachtete entsetzt seine Notizen über Alex Duchinski, besonders seine letzte Eintragung. Alex Duchinski, der Reporter ohne Furcht und Tadel und nach Aussage des Melderegisters der geschiedene Mann von Dr. Elli Purcell. Das konnte doch unmöglich ein Zufall sein.
Erst Christine Lennox, jetzt Duchinski – und beide hatten eine direkte Verbindung zu Bellinda Carlyle. Der Verdacht, der sich in seine Gedanken schlich, war schmutzig und widerlich. Was, wenn Christine und Alex ein Verhältnis gehabt hatten? Wenn der Mörder das erfahren hatte? War der Mord an beiden dann für Bellinda und ihre beste Freundin Elli ein Akt der Gerechtigkeit, den der Mörder vollzogen hatte?
Cooper griff nach der Fallakte und wühlte nach dem Brief, den Bellinda nach dem Mord an Christine erhalten hatte. Er las ihn noch einmal langsam durch und achtete besonders auf die Zwischentöne. »… meine Rache an derjenigen, die dich hintergangen hat …« Ja, das war mehr als eindeutig. Der Kerl hatte von der Affäre zwischen Duchinski und Christine gewusst und sich zum moralischen Richter aufgeschwungen. Kein Wunder, dass er in beiden Fällen ganz besonders brutal zu Werke gegangen war, denn anders als bei seinen vorherigen Verbrechen hatte er den Verrat der beiden persönlich genommen.
Cooper brannte es auf den Nägeln, seinem Partner alles zu berichten. Aber Rick war vor einer Stunde im Labor verschwunden und wertete zusammen mit einem der Techniker die Aufzeichnungen der Überwachungskameras aus, die rund um das Haus seines Bruders installiert worden waren. Eigentlich wollte Cooper ihn da nur ungern stören. Genau genommen hatte das alles ja auch noch Zeit. Es änderte nichts daran, dass sie noch genauso weit von der Ergreifung des Mörders entfernt waren wie gestern oder den Tag davor. Im Grunde hatte Cooper nur eines herausgefunden: Der Killer hatte nicht nur nach einer passenden Besetzung für die Rollen aus dem Drehbuch gesucht, sondern er war bei der Wahl seiner Opfer diesmal sehr genau vorgegangen.
Plötzlich fiel Cooper siedend heiß ein, dass es noch einen Menschen gab, mit dem er sich dringend unterhalten musste. Dr. Elli Purcell, nach Auskunft der Meldebehörden die einzige »Hinterbliebene« von Alex Duchinski.
Seufzend gestand er sich ein, dass es in diesem Moment tausend Dinge gab, die er lieber tun würde. Er würde sogar freiwillig an einer Autopsie teilnehmen. Er würde lieber durch rattenverseuchte
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