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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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ihre tiefe Besorgnis sehr deutlich aus. Miguel strich ihr sanft über die Wange und gab ihr einen flüchtigen Kuss. »Nein, ich nehm’ das Funkgerät … verdammt, wo ist das Ding eigentlich?« Bellinda und Miguel durchstreiften das Schlafzimmer, doch das Funkgerät blieb verschwunden. Nachdenklich rieb sich Miguel die Stirn. »Ich hab’s wohl im Wohnzimmer liegen lassen. Bleib hier, ich geh schnell runter und hol es.«
    Mit diesen Worten verschwand er durch die Tür und ließ Bellinda allein im Schlafzimmer zurück.
    * * *
    So langsam verzweifelte Corinne. Seit grob geschätzten zwei Stunden versuchte sie nun schon, mit den beiden dünnen Drähten und einer langen Schraube das Schloss dieser verdammten Kellertür zu knacken, doch außer drei abgebrochenen Nägeln und wunden Fingerspitzen war nichts dabei herausgekommen.
    Jede Sekunde rechnete sie damit, dass ihr Entführer zurückkommen und mit ihr tun würde, was auch immer er sich ausgedacht hatte. Zumindest dürfte es ihn überraschen, dass sie wach war und sich frei bewegen konnte. Damit würde der Kerl bestimmt nicht rechnen.
    Corinne hatte sich sogar eine Waffe organisiert. Sie hatte das Feldbett in seine Einzelteile zerlegt, sonst wäre sie unmöglich an den Draht und die Schraube gekommen. Als sie die Reste des Bettes betrachtete, fielen ihr die vier Rohre auf, die den Rahmen bildeten. Und nach einigem Biegen und Treten hatte sie schließlich eines der kürzeren gelöst.
    In diesem Moment hatte sie eine kurze Hochstimmung verspürt. Er konnte ruhig zurückkommen. Diesmal würde es ihm nicht so leicht fallen, sie zu überwältigen.
    Doch dann erinnerte sie sich an die Kraft, mit der er sie festgehalten und gezwungen hatte, das widerliche Chloroform einzuatmen, und ihre Euphorie fiel wieder in sich zusammen. Zurück blieb nur die Gewissheit, dass sie nicht eine Sekunde zögern würde … zögern durfte! … wenn er zurückkam. Sie würde erst zuschlagen und dann rennen, so schnell und so weit es ging. Die Fragen konnten später dann andere stellen.
    Corinne wurde unvermittelt aus ihren Gedanken gerissen, als das Türschloss vernehmlich knackte. Sie wagte nicht, auch nur einen Finger zu rühren. Was auch immer sie gerade getan hatte, es schien zu funktionieren. Zumindest bewegte sich jetzt etwas.
    Ganz sanft und vorsichtig drehte sie an Draht und Schraube. Sie musste sich mit aller Macht dazu zwingen, die Finger ruhig zu bewegen, nicht hektisch zu werden, während ihr restlicher Körper vor Ungeduld und unterdrückter Erwartung zitterte. Diesmal würde es klappen, musste es klappen.
    Und es klappte. Die dicke Eisentür schwang auf, und Corinne taumelte in den dunklen Gang dahinter. Einen Gang, der ihr merkwürdig vertraut vorkam. Die Lampen, die für einen Kellergang viel zu elegant wirkten, die glatten, aber edel anmutenden dunklen Holztüren, die in die einzelnen Kellerverschläge führten. Ihre Gedanken rasten.
    Das war ja … Gott im Himmel, ist dieser Kerl dreist! Er hat mich in meinem eigenen Apartmenthaus im Keller eingeschlossen …
    Automatisch setzten sich ihre Füße in Marsch, wurden immer schneller. Zum Schluss rannte sie die letzten Meter und die Treppe hinauf. Schnaufend kam sie schließlich im Foyer an, wo der Wachmann gerade seine übliche Runde beendete und sie erstaunt und besorgt ansah.
    Corinne konnte sich sehr gut vorstellen, was für einen Anblick sie bot: Zerrissene Kleidung, blutige Hände, zerzauste Haare, das Gesicht verschmiert, doch all das war ihr egal.
    Sie war wieder frei, und sie war nicht mehr allein. Und in weniger als einer Minute würde auch Rick Valdez wissen, dass es ihr gut ging.
    * * *
    Kaum eine halbe Stunde war seit ihrem Anruf bei Rick vergangen, als es an ihrer Wohnungstür Sturm läutete. Noch feucht von der Dusche und ausschließlich in ihren Bademantel gehüllt, eilte Corinne zur Tür. Gerade noch rechtzeitig bremste sie sich und spähte zuerst durch den Türspion, denn schließlich hätte sonst wer an ihrer Tür klingeln können.
    Doch es war Rick. Ein Rick mit dem ungeduldigsten Gesichtsausdruck, den man sich nur vorstellen konnte.
    Weit riss sie die Tür auf, wortlos drängte Rick herein und schlug sie hinter sich wieder zu. Und bevor Corinne auch nur ein Wort sagen konnte, lag sie in seinen Armen. Er hielt sie so fest, dass ihr fast die Rippen brachen, und doch hätte absolut nichts sie dazu bringen können, ihm das zu sagen. Das Gefühl der Geborgenheit, das sie empfand, war einfach zu schön.
    Während er

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