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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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immer noch hier. Elli verfluchte insgeheim ihre Gutmütigkeit, die sie wieder und wieder dazu brachte, ihn noch einmal auf ihrem Sofa schlafen zu lassen. Damit war nun endgültig Schluss.
    Wenigstens hatte er sich bis gestern Abend zusammengerissen und war nüchtern geblieben. Er hatte auch nach ihrer deutlichen Abfuhr am ersten Tag nicht mehr versucht, in ihr Schlafzimmer vorzudringen. Doch nun war er zu seinen früheren Angewohnheiten zurückgekehrt, hatte sich sinnlos und bis zur Bewusstlosigkeit betrunken und stank nicht nur nach Schnaps, sondern auch nach irgendeinem aufdringlich süßlichen Parfüm. Elli hatte endgültig genug.
    Mit verkniffener Miene griff sie nach ihrem Telefon. »Linda? Hier ist Elli. Kannst du bitte mal schnell zu mir nach Hause kommen? Ich brauche deine Hilfe in einer dringenden Angelegenheit. Alexander ist wieder da, und ich will ihn so schnell wie möglich aus meiner Wohnung haben. Du weißt ja, wie ich bin … ja, genauso ist es. Und deswegen brauche ich ein bisschen Unterstützung.«
    Elli lauschte erleichtert der resoluten Antwort ihrer Freundin. »Okay, in zwanzig Minuten. Ich warte unten auf dich.«
    Nach einem letzten Blick auf ihren wie tot daliegenden Exmann griff sie nach ihrer Jacke und verließ die Wohnung. Sie würde draußen warten, bis Bellinda eintraf. Niemand konnte sie dazu zwingen, mit diesem Kerl auch nur eine Minute länger als nötig zu verbringen.
    * * *
    Wütend auf Alexander Duchinski, der sich schon wieder in das Leben ihrer besten Freundin einmischte, griff Bellinda nach ihren Wagenschlüsseln und verließ mit energischen Schritten ihre Wohnung.
    Nicht genug, dass ein irrer Mörder möglicherweise ihre Drehbücher missbrauchte und sie dadurch stundenlang von der Polizei verhört wurde. Jetzt musste sie sich auch noch mit diesem Subjekt herumschlagen, der bei ihrer letzten Begegnung fast handgreiflich geworden war.
    Alex Duchinski … es war schon fast eine Ironie des Schicksals, dass dieser Mistkerl immer dann auftauchte, wenn Elli gerade dabei war, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Die ganze Fahrt bis zu Ellis Wohnung malte sie sich aus, was sie diesem Widerling an den Kopf werfen würde, doch sie verwarf alles wieder. Am besten komplimentierte sie ihn gemeinsam mit Elli einfach hinaus. Wenn er nicht kooperierte, nun, sie hatte ja neuerdings genügend Ansprechpartner beim LAPD. Notfalls würde sie auch auf diese Hilfe zurückgreifen.
    Als sie schließlich gemeinsam mit Elli die Wohnung betrat, nahm ihr der traurige Anblick von Alex allerdings den Wind aus den Segeln. Mittlerweile erwacht, saß er mit aufgestützten Ellbogen in einem chaotischen Berg aus Kissen und Decken und rieb sich müde die blutunterlaufenen Augen. Seine Gestalt wirkte ausgemergelt, sein Gesicht faltig und alt. Beim Zuklappen der Wohnungstür blickte er auf – und damit seiner Nemesis entgegen.
    Sofort hob er beide Hände zum Zeichen der Kapitulation. »Okay, Elli, ich hab verstanden«, murmelte er undeutlich. »Hey, Bellinda. Kein Grund, zu schreien oder wütend zu werden. Ich pack nur schnell mein Zeugs zusammen und verschwinde. Muss nur mal kurz ein bisschen kaltes Wasser übers Gesicht laufen lassen, bin noch nicht ganz wach. In ein paar Minuten bin ich weg, endgültig. Ich schwöre es.« Schwankend stand er auf und schlich dann in Richtung Badezimmer.
    Entsetzt blickte Bellinda ihm hinterher. Das sollte der Playboy sein, den sie in Erinnerung hatte? Dieser Mann glich in nichts dem charmanten und gut aussehenden Alexander Duchinski, der ihre Freundin Elli mit seinen außerehelichen Eskapaden fast in den Wahnsinn getrieben hatte. Bellinda schüttelte ungläubig den Kopf. Alex‘ Zustand und sein völlig untypisches, friedliches Einlenken konnte sie kaum fassen.
    Elli hingegen seufzte nur dankbar und erleichtert. Was sie selbst nicht übers Herz gebracht hatte, war allein durch Bellindas Erscheinen zu Alexanders eigener Entscheidung geworden. Ohne ihn drängen zu müssen, ging er freiwillig und würde nach seinen eigenen Worten diesmal auch nicht wiederkommen. Ellis Freude kannte keine Grenzen. Nach all den Jahren, in denen er zweimal aufgetaucht war und sie bedrängt hatte, würde sie nun endlich ihre Ruhe vor ihm haben. Denn mochte Alexander auch sonst sein, wie er wollte: Wenn er erst einmal von »endgültig« sprach, dann würde es auch so sein. Zu seinem Wort hatte er immer gestanden.
    Nicht einmal seinen Eheschwur hatte er gebrochen, denn »Treue« war in der Trauformel nicht

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