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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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…«
    Miguel zog sie an sich und hielt sie ganz fest. Bellinda stand kurz vor dem Zusammenbruch; man musste kein Arzt sein, um das zu erkennen. Er fühlte sich genauso hilflos wie sie. Was auch immer die Polizei und er unternahmen, um Hinweise auf den Täter zu finden, sie landeten in einer Sackgasse.
    An keinem der Tatorte war irgendein Indiz zurückgeblieben, das auch nur die geringsten Rückschlüsse auf den Mörder zuließ. Alle erkennbaren Spuren waren vom Täter gewollt. Er hatte sie absichtlich zurückgelassen.
    Von Rick wusste er, dass ein Polizeipsychologe, der früher als Profiler tätig gewesen war, ein Profil erarbeitet hatte, mit dem man den Täterkreis ebenfalls nicht wesentlich einengen konnte. Seiner Einschätzung nach suchten sie nach einem Weißen, zwischen 25 und 45 Jahren alt, der sich selbst als minderwertig empfand und durch die Morde das Gegenteil beweisen wollte. Er würde eher zurückgezogen am Rand der Gesellschaft leben, sich aber ansonsten sehr unauffällig verhalten. Das passte auf zwei der Verdächtigen sehr gut, auf den dritten zumindest in einigen Punkten ebenfalls, aber da sich bei den immer noch laufenden Personenüberprüfungen noch nichts Endgültiges ergeben hatte, sagte das wenig aus.
    In der Zwischenzeit wurden Warner, Lamar und Billings ständig überwacht. Aber auch hier gab es keine Besonderheiten. Alle drei hielten sich seit Beginn der Überwachung an ihren gewohnten Tagesablauf. Warner besuchte ab und an eine Party, die bei irgendwelchen Geschäftspartnern stattfand, und Lamar ging manchmal in eine Bar, die er aber meist schon nach einer Stunde wieder verließ, um nach Hause zu fahren. Billings tat nicht einmal das.
    Sie versuchten, anhand der in den Drehbüchern dargestellten Szenen herauszufinden, wo er das nächste Mal zuschlagen würde. Suchten Stellen, die sich dafür eigneten. Doch das waren schon fast verzweifelte Versuche, irgendetwas zu tun und nicht nur machtlos zuzusehen, wie der Wahnsinnige einen Mord nach dem anderen beging.
    Alle überschlugen sich beinahe in ihrem Bemühen, dem Mörder ein einziges Mal einen Schritt voraus zu sein, wenigstens den nächsten möglichen Tatort zu lokalisieren. Es war ein hoffnungsloses und absolut sinnloses Bemühen, denn es gab viel zu viele Orte, an denen er wieder zuschlagen konnte.
    Rick hatte schließlich seinen Captain davon überzeugen wollen, das FBI hinzuzuziehen, um die Suche auf ähnlich motivierte, ungelöste Verbrechen in anderen Bundesstaaten auszudehnen. Der Mörder war einfach zu versiert, zu abgebrüht; vielleicht war er schon früher aktiv gewesen.
    Doch Carruthers hatte das vehement abgelehnt. Er würde sich den Erfolg bestimmt nicht aus den Händen nehmen lassen, nachdem das Department nun schon so viel Arbeitskraft in den Fall investiert hatte. Insgeheim war Rick davon überzeugt, dass es eher die Aussicht auf die im nächsten Jahr anstehende Neubesetzung seines Postens war, die Carruthers davon abhielt, den Kuchen mit dem FBI zu teilen. Er hoffte, mit der Aufklärung durch seine Abteilung genug Pluspunkte für eine Wiederbenennung zu sammeln.
    Es blieb beim Status quo … die Polizei tappte im Dunklen, und der Mörder lachte sich ins Fäustchen. Es hatte alles nichts gebracht. Sie waren wieder zu spät.
    Der einzige Erfolg, den Rick für sich verbuchen konnte, war die Zusage von Carruthers, Dr. Elli Purcell unter Polizeischutz zu stellen. Das Risiko, dass sich der Mörder noch einmal im direkten Umfeld seiner Traumfrau bediente, war auch dem Captain einfach zu groß.
    Miguel vergrub seine Nase in Bellindas Haarflut. Atmete tief ein, um sich selbst zu beruhigen und von dem Brief abzulenken, den er gerade gelesen hatte. Und er gestand sich endlich selbst ein, dass Bellinda und ihn irgendetwas Besonderes verband, das er noch nicht in Worte fassen konnte. Er wusste nur, dass sie ihn von der ersten Minute des Kennenlernens an angezogen hatte wie noch keine Frau zuvor, dass ihm ihre Nähe mit jeder Stunde wichtiger wurde und er kaum die Finger von ihr lassen konnte.
    Ihr ging es offenbar ganz ähnlich. Voller Vertrauen und hilfesuchend hatte sie sich in seine Arme geschmiegt. Sie hing an ihm, klammerte sich fest und zitterte wie Espenlaub. Miguel überlegte, ob es nicht besser wäre, einen Arzt zu rufen, ihr irgendetwas zur Beruhigung geben zu lassen. Sie schien einfach nicht mehr in der Lage zu sein, noch mehr zu ertragen.
    Niemand konnte sie besser verstehen als er, denn schließlich wusste er genau, dass sie

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